Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

8 Tausender waren es nicht, aber zumindest die beiden letzten des Weges – Kleiner und Großer Arber

Tour mit Karl, T2, 14,86 km, 758 hm, 5 1/2h, Ausgangspunkt Brennes (REG)

 

Ab und zu muss man spontan sein. Für mich bedeutete das, am verlängerten Wochenende den Bayernslam auf der Landesgartenschau sausen zu lassen, weil der wieder hübsch stressig geworden wäre und ich sowieso keine Poetry Slams mehr organisieren werde, und stattdessen einen Berg hochzulaufen. Erst sollte es noch einmal der Schwarzwihrberg bei Rötz werden, allerdings kam dann Freitagnachmittag ein Anruf von Karl, der eigentlich nur etwas Technisches wissen wollte, was ich ihm nicht beantworten konnte. Allerdings redeten wir dann über den Bayerischen Wald und speziell den Kleinen Arber, so dass ich Samstagvormittag noch mal bei ihm anrief und wir die Tour für Montag vereinbarten.

Wir trafen uns also nach einem Sturmwarnanruf von Karl gegen 9.30 Uhr um 10 Uhr in Brennes , von wo aus wir zunächst auf einer Forststraße zur Mooshütte und von dort aus zum Kleinen Arbersee abstiegen. Dieser wurde auf ebenfalls breiten, eben touristenmäßig ausgebauten Wanderweg umrundet, bevor es nach einer kleinen Pause bei der Seehütte erstmals etwas „alpiner“ wurde. Es ging auf einem kleinen Waldpfad etwa 200 Streckenmeter hinauf zur nächsten Forststraße. Dieser folgten wir dann bis kurz vor dem Sattel zwischen Enzian und Kleinem Arber, wo sie den Goldsteig kreuzt. Wir waren aber zu ungeduldig, auf den Kamm zu kommen und kürzten ein paar Meter durch die Prärie ab. Weglos, aber dank Kyrill absolut unproblematisch. Auf dem Goldsteig blieben wir dann den größten Teil des Weiterweges. Nach etwa 500 einigermaßen flachen Metern auf dem Kamm steilt dieser Richtung Kleinem Arber doch merklich auf und verschwindet in der Flanke wieder im nicht von Kyrill umgeworfenen Wald. Dieser bot eine nicht ganz angenehme Überraschung in Form von Altschnee. Der Gipfelfelsen hingegen war schneefrei, dafür durfte aber ein bisserl Hand angelegt werden, wobei Karl sich die deutlich schwierigere Route über die 1,70 Meter hohe Stufe aussuchte. So standen wir nach gemütlichen drei Stunden auf dem Kleinen Arber. Nach ein bisserl Frischluft für unsere Maskottchen, einer kleinen Brotzeit und ein paar Liebesbekundungen einer doch eher klein geratenen Berner Sennehündin ging es zusammen mit ihr sowie ihren Herrschaften weiter zum Großen Arber. Auf dem Weg liegt normalerweise die Chamer Hütte, die aber Betriebsferien hat. Egal, dann kehren wir eben am Arberschutzhaus ein (abwarten, gedacht und …). Der Wind war bis dahin übrigens relativ unproblematisch, lediglich im ungeschützten Stück am Kamm blies es ein bisserl. Der Abstieg hinab zur Chamer Hütte gestaltete sich ein wenig verwirrend, zwischen zahlreichen umgestürzten Käferbäumen ging es mäßig steil hinunter. Nach der Chamer Hütte verlässt der Goldsteig für ein Stück die Forststraße und wird zu einem etwas ursprünglicheren, aber immer noch harmlosen Pfad. Leider dauert das nicht lange, bis man auf die dieses Mal von Bodenmais heraufziehende Forststraße kommt. Allerdings kann diese bereits nach wenigen Minuten wieder verlassen werden, um nämlich die Variante über die Bodenmaiser Mulde zu nehmen. Ab hier ist der Weg mit meinem Aufstieg von vor zwei Jahren identisch. Auf dem Gipfel des Großen Arbers war es dann aber aus mit der Gemütlichkeit, der Sturm war selbst auf der Touristenautobahn so heftig, dass wir auf die letzten zwei Höhenmeter zum Gipfelkreuz aus Sicherheitsgründen verzichteten. Zu allem Überfluss mussten wir dann auch noch feststellen, dass sowohl das Arber-Schutzhaus als auch die Touristenfalle namens Eisensteiner Hütt’n geschlossen hatten und wir unsere Einkehr ans Ende der Tour in Brennes verschieben mussten. Auf dem Abstiegsweg durften wir noch die Verschandelungen durch Schneekanonen etc. bewundern. Einige Wanderer kamen uns entgegen und was wichtig war – wir waren auch wieder im Windschatten. Die Einkehr in der Arber-Alm dauerte dann etwas länger als von mir geplant, so dass ich mit 25 Minuten Verspätung bei meinem Nachhilfeschüler ankam, was aber dank kurzem Anruf von unterwegs kein Problem war. Karl brachte dann noch Luna samt Herrschaften zu deren Auto, welches diese am Wanderparkplatz auf halbem Weg von Lohberghütte zum Kleinen Arbersee abgestellt hatten.

Schwarzeck Noch ist dieser Farn eingerollt Durchblick zum Enzian. Der sechste Tausender heißt wirklich so. Auch im Bayerwald gibt es sanfte Almwiesen Erdelementar in Aktion Kuschelbedürftiger Felsen Frau Stockente am Kleinen Arbersee Was juckt da ihren Göttergatten? Blick nach Süden zu den Seewänden. Eine Stunde später liefen wir am Kamm links oben Arbi Vulkankrater Ob dieser Übergang noch trägt? Mischflora Besuch Emoto-eske Fließwasserstruktur Wie lange darf dieses Bäumchen leben? Erster Blick auf den Großen Arber Samenstand einer Pestwurz Baumkürbis Auf den Heidelbeerpflanzen ist Hochbetrieb Manchmal können Wurzeln von Luft und Liebe leben Lohberg mit den Ossergipfeln Die Krokusse sind hier etwas später dran als in Schwandorf Nach Südosten schließt sich die Wand des Künischen Gebirges an, auf deren böhmischer Ostseite zwei weitere interessante Karseen liegen Endlich sind die beiden Brüder mal vereint auf einem Foto. Links der Große, rechts der Kleine Arber Felsriegel am Wegesrand. Und nein, er ist nicht aus der Unendlichen Geschichte geflüchtet Rückblick über den anderen Teil der Acht Tausender Hallo! Ich bin die kleine Raupe Nimmersatt und werde in etwa vier Wochen ein schöner Schmetterling! Soldanellen Kleine Überraschung auf 1350 Metern: Altschnee Leider ist der Gipfel des Großen Arber mit Militäranlagen verbaut. Immerhin kann man auf den höchsten Punkt hinaufsteigen, sofern es der Wind zulässt Wagnerkopf Rückblick zum Kleinen Arber. Die Chamer Hütte im Vordergrund hat bis 14. Juni Betriebsurlaub Da unten waren wir heute auch schon Seeriegel mit der Arberkapelle Lackenberg und Großer Falkenstein Absolut genehmigungsfähige Brotzeitplatte