Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Kammüberschreitung im Schwammerlparadies am Kaitersberg

Tour vorwiegend solo, T3, 16 km, 850 hm, 7 3/4h, Ausgangsort Pfingstreiterkirche Steinbühl (CHA)

 

Vorweg: Man kann sich die Kammüberschreitung um einiges einfacher machen, es gibt auch Varianten, die man rein mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchziehen kann. Hinweise dazu im Text. Ich stellte mein Auto jedenfalls im Weiler Steinbühl auf dem Parkplatz der Pfingstreiterkirche ab. Erstens war es abgesehen von Bad Kötzting der kürzeste Anfahrtsweg, zweitens liegt Steinbühl ziemlich am Talboden des Zellertals, so dass doch ein paar Höhenmeter mehr dazukommen. Coco hatte sich unter der Woche die Schulter gezerrt und musste deshalb daheimbleiben.

Vom Parkplatz geht es zunächst auf der Fahrstraße in den unmittelbar anschließenden Weiler Bonried, wo man sich dann auf Wanderweg 6 Richtung Riedl begibt. Dieser folgt auf den ersten 700 Metern einer weiteren Fahrstraße zu den beiden hintersten Bauernhöfen, bevor er gut markiert und unschwierig durch den Wald führt. Nach einer Gärtnerei auf der rechten (talwärtigen) Seite muss man zum letzten Mal für 200 Meter auf die Fahrstraße, bevor der Weg endgültig nach rechts im Wald verschwindet. Nach etwa einem Kilometer kreuzt dann Weg 6 den Weg 11, der zum ersten Ziel hinaufführt, dem Großen Riedelstein. Hier wird es endlich steil, da es bisher mehr eine Hangquerung war als ein Aufstieg (T1). Auf diesem Abschnitt kam mir ein einziger Mensch entgegen, ein Schwammerlsucher mit gut gefülltem Korb. Auch ich hätte hier jede Menge mitnehmen können, allerdings hatte ich weder einen Beutel dabei noch Lust, das Zeug während der gesamten Tour mitzuschleppen. Kurz unter dem Gipfel trifft dieser Weg dann auf den Kammweg von Eck zur Kötztinger Hütte. Der Gipfel ist ein von dieser Seite abweisend aussehender Felsblock, der jedoch von der anderen Seite aus sehr leicht zu besteigen ist. Auf ihm thront auch das Waldschmidtdenkmal, eine Erinnerung an einen Heimatdichter des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, das bereits zu seinen Lebzeiten erbaut wurde. Bis hierher T2, hier war auch Schluss mit der Einsamkeit. Nach einer Gipfelbrotzeit und ein paar Fotos schloss ich mich für den Weiterweg zur Kötztinger Hütte mehr oder weniger zwei Familien aus Straubing an, die wie alle anderen den kurzen Anstieg vom Wintersportzentrum Eck heraufgekommen waren. Dieser führt zunächst mäßig steil, aber stetig durch den Wald bergab und ist Teil des Goldsteigs. Rechts und links gibt es einige interessante Felsen, die auch teilweise beklettert wurden. Einer davon war wieder von der Nordostseite her einfach zu besteigen, deshalb war ich auch oben für ein ein paar Panoramafotos. Ansonsten ist der Kammweg bis zu den Rauchröhren kaum mehr als T1. Das ändert sich bei diesen Kletterfelsen. Es gibt zwar eine Südwestumgehung, die als „leicht“ beschildert ist, allerdings bin ich diese nicht gegangen. Die Rauchröhren selbst sind drei etwa 20 Meter hohe Felstürme, die von allen Seiten fleißigst beklettert wurden. Auf den nordöstlichsten davon kann man aber von der Rückseite her auch ohne Set hinaufsteigen, nachdem man sich durch die Spalten zwischen den beiden südlicheren Türmen gezwängt hat. Diesen Abschnitt und den Weiterweg bis zur Wiedervereinigung mit dem einfachen Weg würde ich als T3 mit stellenweise I einstufen. Der weitere Weg bis zur Hütte ist unschwer, lediglich die letzten 200 Meter verlaufen auf dem steilen Fahrweg, der geschottert von Hohenwarth heraufkommt. Dieser wird vor allem von den Tagestouris auf der Hütte genutzt, weil es in Hudlach noch einen Parkplatz auf 850 Metern gibt und es gerade mal 500 Meter Wegstrecke zur Hütte sind. Diese Tagestouris waren allerdings ziemlich dünn gesät, dem Rosstag unten in Bad Kötzting sei Dank. Auf der Hütte gab es erst einmal ein Dunkles und einen Brotzeitteller, die ganz gut waren, wenn auch nicht ansatzweise mit der Brettljausn auf der Straubinger Hütte vergleichbar. Nach einer guten Stunde machte ich mich dann auf den Weg zum letzten Gipfelziel, dem Kreuzfelsen, der den Kamm auf der Bad Kötztinger Seite abschließt (T1). Auch dieser Felsen kann südwestseitig umgangen werden, wenn man direkt ins Tal hinunterwill, an dieser Seite gibt es auch Kletterhaken im Fels. Ich bin auf dem Normalzustieg hinaufgestiegen, der Steig ist an zwei Stellen seilversichert (T3), die Aussicht noch einmal sehr schön und es gibt hier auch das Kaitersberg-Gipfelbuch. Einen Eintrag und ein paar Fotos später machte ich mich dann auf den Weg zurück zum Auto. Der Weg, den ich wählte, führt bisweilen steil und teilweise unmarkiert durch den Wald, ich wusste teilweise nicht wirklich, wo ich genau war, kam aber letztendlich tatsächlich in Steinbühl heraus (T3). Nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Sinvoller ist es wohl, zur Hütte zurückzuwandern und dort dem mit S2 beschilderten Steig zu folgen (wohl T2), mit dem man direkt nach Traidersdorf und über eine Abzweigung wieder zur Kirche kommt. In Traidersdorf gibt es auch eine Bushaltestelle, von der aus man in drei Minuten bei der Kirche ist und die Runde wie beschrieben gehen kann. Alternativ können Zugfahrer vom Kreuzfelsen aus direkt nach Bad Kötzting zum Bahnhof absteigen.

Noch ein Wort zu den Tourdaten: Es ist teilweise etwas wellig, auf dem Kamm gibt es mehrere Gegenanstiege, insbesondere zur Kötztinger Hütte. Die Zeit ist vom Auto zum Auto, ich war aber gemütlich unterwegs, mit mehreren Ratsch- und Gipfelpausen sowie 70 Minuten Rast auf der Hütte.

Die Apfelernte scheint im Zellertal gut zu werden Wurzer Spitz Lichtflecken am Waldboden Der Silberbach wird neben einer Brücke überquert, da diese baufällig ist Leider schon zerfressen Doppelknolle Einige Bäume sind aufgerissen Nach oben hin wird es felsiger Holznase Großer Riedelstein mit Waldschmidtdenkmal Noch ist die Wolkendecke recht dicht Bäääääääääääähmen Pröller, Predigtstuhl und Viechtach, vorne links Arnbruck Kleiner Durchschlupf beim Abstieg vom Riedelstein Symbiose Unnahbar Eine gelungene Gegenlichtaufnahme Schwammerlparadies Rauchröhren Lamer Winkel mit Osser und Zwercheck (rechts) Hoher Bogen Kötztinger Hütte Janusgesichter Bei bestimmten Lichtverhältnissen werden nicht ganz scharfe Bilder zu Kunstwerken Heidekrautplattentektonik Diese Rinne ist WESENTLICH steiler als sie aussieht Der Kamm von der Kötztinger Hütte aus Hüttenblüten Kletterfelsen am Mittagsstein So gehört es sich! Riedelstein und Arber Zellertal Bad Kötzting Interessanter Aufbewahrungsplatz Kaitersbergkamm von der Pfingstreiterkirche