Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Ich war schon lange nicht mehr beim Lindauer Wirt

Tour solo, T1, 16,33 km, 496 hm, 6 h, Ausgangspunkt Wildpark Eslarn

Als Wanderführerin (und Gästeführerin) sollte ich gelegentlich meine Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen. Da kam es ganz gelegen, dass der OWV-Hauptverein einen Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs organisierte. Dieser fand in Vohenstrauß statt. Da es am Freitag erst um 17 Uhr losging, Brückentag war und das Wetter passte, gab es vorher eine Genusstour mit teilweise unbekannter Strecke in gut bekanntem Gebiet. Dafür mussten die Leute von der Tea time ausnahmsweise auf mich verzichten.

Die Anreise gestaltete sich leicht bis mittel chaotisch. Ich wollte die schnellste Route fahren, also Autobahn bis Waidhaus und dann über Pfrentsch nach Eslarn und zum Wildpark. Aber denkste. An der Ausfahrt wurde mir mitgeteilt, dass die Ortsdurchfahrt von Pfrentsch gesperrt war. Nervig und etwas zeitraubend, aber dank guter Ortskenntnis unproblematisch. Aber ich habe sicherheitshalber den Tankstopp in Železná vorgezogen, um nach der Tour keinen Zeitdruck für die 19 Kilometer nach Vohenstrauß zu haben. Und das war auch gut so, denn Burgtreswitz war ebenfalls gesperrt. Allerdings ist die Umleitung bzw. der Schleichweg über die Gröbenstädter Siedlung auch nicht viel weiter und fast angenehmer zu fahren.

Die ersten Kilometer waren relativ langweilig und haben dazu geführt, dass ich mehr gegrübelt als genossen habe. Ungut. Aber irgendwann kamen dann die ersten brauchbaren Fotomotive und spätestens bei der ersten Berührung des Grenzsteigs war die Grübelei für den Tag beendet. Und nach dem Eulenberg wurde es wieder eine richtige Fotoorgie, ich habe im letzten Drittel doppelt so viele Bilder gemacht wie auf den ersten zwei Dritteln. Ok, das lag zum Teil auch daran, dass zwischen Friedrichshäng und der Lindau die Motive fast schon übereinander stolpern, was im walddominierten ersten Teil eben nicht der Fall ist. Bei der Einkehr beim Lindauer Wirt gab es das Kassler ausnahmsweise nur mit Brot statt Bratkartoffeln, was mir relativ egal war. Hauptsache Fleisch und Kraut waren so wie immer. Eine nette Überraschung war dann, dass ich deutlich weniger bezahlen musste als auf der Karte stand, obwohl es immerhin vier große Scheiben Brot waren. Frau Schmid meinte nur, dass das logisch sei, weil ja keine Bratkartoffeln dabei waren. Soll mir Recht sein. Überhaupt war Frau Schmid sehr erfreut, dass ich nach zweieinhalb Jahren mal wieder bei ihr vorbeischaute. Mach ich doch gerne, auch wenn ich nicht mehr in der Nähe wohne und auch nicht mehr beim Boumichl (Hausname und Spitzname aller Michael Ebnets) arbeite.

Jetzt aber zur Fotogalerie, die dieses Mal eine ziemlich große Artenvielfalt beinhaltet.