Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Drei Quellen, zwei Gipfel und ein paar Ruinen

Tour solo, T2, 21,71 km, 792 hm, 7 3/4 h, Ausgangspunkt Závist (DO)

Ich hatte mal wieder die üblichen Voraussetzungen für einen Abstecher ins Böhmische. Wochenende, AKW, knapper Tank, Oblatenmangel. Der Muttertag machte mir zwar leichte Gewissensbisse, aber nachdem mich meine Mutter aus dem Haus jagte („Schau auch mal auf Dich“), war ich zu einer vernünftigen Zeit in Závist.

Das erklärt natürlich noch lange nicht den Titel. Geplant waren eigentlich nur zwei Quellen, nämlich die der Radbusa (da war ich vor fünf Jahren schon mal) und der böhmischen Schwarzach (hab ich damals nicht gefunden). Als ich aber im Übergang vom Lissenberg zum Hirschstein auf die Quelle der Pivoňka hingewiesen wurde, machte ich diesen Abstecher auch noch. Hätte ich mir aber sparen können, es war nicht einmal ein richtiges Sumpfgebiet zu erkennen. Die böhmische Schwarzach ist nach wie vor unmarkiert, aber überraschend klar erkennbar. Pendenz abgehakt, falls es sowas bei mir überhaupt noch gibt. Auch bei den Gipfeln, die ich ja bereits genannt habe, gilt: einen erstbesucht, den anderen sogar zum zweiten Mal in diesem Jahr! Dabei ist der Lissen (Lysa) wesentlich interessanter als man von der Karte her vermuten würde, was auch an der kürzlich erfolgten Abholzung der Nordwestflanke liegt. Wäre aber auch ohne Aussicht ein schöner Gipfelfelsen. Dabei habe ich ihn, um nicht in Zeitnot zu geraten, gar nicht bestiegen. Wird aber eventuell nachgeholt. Zum Hirschstein oder Starý Herštejn brauche ich eh nix mehr schreiben, vor Allem, weil die Bilder wie immer ein bisserl was sagen. Neben der Burgruine am Gipfel kam ich noch am Kloster in Pivoň vorbei und konnte am Wegesrand noch die eine oder andere Ruine erkennen. Ein Teil davon war sogar ausgeschildert, was aber in dieser Ecke kein Wunder ist. Aber das wissen wir ja schon seit ein paar Tagen.

Die überraschendste Ruine des Tages zeigte sich dann neben dem Einkehrlokal in Šidlákov. Da war der Brand noch nicht allzu lange her. Das Lokal selbst kann durchaus wiederbesucht werden, obwohl die Gulaschsoße total versalzen war. Der Rest hat aber ordentlich bis sehr gut geschmeckt. Aber jetzt weiter zu den Bildern. Die mindestens vier Türme lasse ich nämlich in diesem Text unerwähnt. Das hat aber jetzt bitte niemand gelesen.