Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Auf der Suche nach dem Genuss

Tour solo, T1, 21,05 km, 649 hm, 6 h, Ausgangspunkt Nabburg (SAD)

Die Runde über Eixlberg und Nabburger Kulm steht schon seit ein paar Monaten auf meinem Programm, vor allem weil sie sich gut mit einer Einkehr im Sterngarten und einem Treffen mit Ivana verbinden lässt. Ich sollte nur etwas früher als 14 Uhr starten, um das Gehtempo im Genussbereich halten zu können. Vorab gesagt lässt sich die Runde um etwa einen Kilometer verkürzen, indem man nicht am Parkplatz im unteren Teil des Marktplatzes parkt, sondern oben bei der Grundschule. Allerdings kommt man dann nicht mehr direkt am Sterngarten vorbei, der unbestritten einer der schönsten Biergärten im Landkreis Schwandorf ist und nebenbei von einer Bekannten bewirtet wird. Auch ist der Marktplatz sehr sehenswert, es gäbe außerdem noch die Alternative, beim Aufstieg den Zwingerrundweg, der außen an der Stadtmauer vorbeiführt, zu benutzen.

Ich wählte jedoch den Weg mitten über den Marktplatz, stellte erfreut fest, dass die Bauarbeiten am Oberen Tor beendet sind und folgte erst einmal der Kemnather Straße hinaus bis zum Abzweig zum Schäferhundeplatz. Dort ging ich auf dem gut und mehrfach markierten Wanderweg weiter, vorbei am Hundeplatz, der laut Schild ein Trainingsplatz und keine Auslaufwiese ist (typische Engstirnigkeit der Schäferhundebesitzer, auch diese Rasse ist von Natur aus nicht unbedingt eine Beißmaschine), Richtung Eixlberg. Oben am Brandholz bog der Main-Donau-Weg links ab, während ich der Markierung zum Eixlberg folgte. Über deutlich dürregeschädigte Felder und durch den Wald ging es hinab zum Schwefelbach, kurz vorher muss auf einer kurzen Forstwegpassage etwas aufgepasst werden, dass man die zumindest gut markierte Abzweigung in den Wald nicht verpasst. Woher der Schwefelbach seinen Namen hat, ist mir ganz nebenbei nicht bekannt, er könnte allerdings tatsächlich schwefelhaltig sein. Nach der Querung des Baches ging ich am Schlosshof vorbei hinunter nach Untersteinbach. Auch hier im Ort ist Verlaufen fast unmöglich, die Beschilderung hat fast Goldsteigniveau. Man kann vom Dorf hinauf zum Eixlberg der Beschilderung komplett folgen, ich bog jedoch an der ersten Forstwegkreuzung mit Bauwagen rechts ab, weil ich den Eixlberg überschreiten wollte. Dieser unmarkierte Abschnitt verläuft ebenfalls auf einer Forststraße und steigt leicht an. Den Abzweig von Weg 2 in einer Rechtskurve ließ ich links liegen, 300 Meter weiter kreuzt ganz breit Weg 4, den ich zum Aufstiegsweg erkoren hatte. Hier wird es kurzzeitig etwas steiler, aber nie unangenehm. Kurz vor dem Gipfel vereinigt sich Weg 4 mit Weg 2, man kann also abkürzen. Auf dem Gipfel befinden sich neben der Wallfahrtskirche eine kleine Kapelle und die Emmausklause des OWV Pfreimd, die aber nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet ist. Ich habe mir sagen lassen, dass sich eine Einkehr hier lohnt, ging aber, weil Freitag war, nach ein paar Fotos weiter. Dazu wählte ich den markierten Weg gleich hinter der Kirche, der eine Abkürzung darstellt und auch dementsprechend steiler ist. Unten angekommen, ist bereits der Kulm beschildert, so dass ich mich wieder auf die Umgebung konzentrieren konnte. Hier ist es allerdings nicht allzu ruhig, man merkt die Nähe zur A 6. Vorbei an Fischteichen gelangte ich nach Ziegelhütte, wo mir ein Foto vom wunderschönen Wegkreuz unter zwei Kastanien gründlichst misslang. Auf dem weiteren Weg zum Kulmhof, der leider asphaltiert ist, durfte ich mir die Fahrübungen eines Jungbauern mit dem leeren Gülleanhänger ansehen, er schaffte es zumindest, mich auf der engen Straße nicht über den Haufen zu fahren. Gleich hinter dem Kulmhof verzweigt sich der Weg und beide Varianten sind mit Kulm 3 km beschildert. Ich wählte die rechte, von der ich mir weniger Asphalt versprach und wurde nicht enttäuscht. Gleich nach der Autobahnbrücke stieß ich auf weitere Dürreopfer, bevor der Weg kurz vor Nessating nach links abbiegt. Dort tauchten kurzzeitig hinter mir drei Reiterinnen mit ebenso vielen Hunden auf, scheuten sich aber scheinbar, aufzuschließen. Und das, obwohl ich doch Hunde so sehr liebhabe. Ich hätte hier mit einem kleinen Abstecher nach rechts den Gipfel des Hahnenflecks mitnehmen können, war mir aber nicht sicher, welche GKK das bedeutet hätte und blieb auf der Forststraße. Es wären sowieso nur etwa zehn Höhenmeter Unterschied gewesen. Bald darauf verließ die Markierung die Forststraße und wechselte auf einen ansteigenden Pfad. Rechts davon ist eine neue Forststraße im Bau, einfach schrecklich. Der Pfad selbst ist ganz nett, nur oben mal von einem umgestürzten Baum verlegt, der aber durch die Heidelbeersträucher umgangen werden kann. Unmittelbar danach trennen sich die beiden Markierungen zum Kulm, ich bog links ab, weil ich auch diesen Hügel überschreiten und außerdem noch den Kulmstein mitnehmen wollte. Von diesem Felsen, der sogar ausgeschildert ist, hätte man eine schöne Aussicht Richtung Naabtal, wenn die Bäume unterhalb etwas zugeschnitten würden. Fünf Minuten später erreichte ich den Kulm selbst und mampfte mein Wurstbrot auf der Bierbank vor der Hütte. Auf den Aussichtsturm verzichtete ich erneut, weil der Schlüssel unten im Gasthof liegt und ich der Meinung war, dass man sowieso nichts sieht. Nach dem Abstieg auf dem gleichen Weg wie im November mit Coco, also wieder über das Gipfelkreuz, probierte ich eine der Brombeeren, die neben dem Wein wachsen und im Gegensatz zu den Heidelbeeren oben auf dem Kulm nach etwas schmecken und wurde am Gasthaus lautstark vom Schäferhund auf dem Balkon begrüsst. Da ich mir die Preisliste anschaute, wurde ich vom Wirt gefragt, ob ich etwas brauche und bekam von ihm die gewünschte Menge Leitungswassernachschub in meine fast leere Trinkflasche. Anschließend folgte ich dem blauen Punkt bis zum Karl-Krampol-Weg, auf dem ich nach Nabburg hinunterlief. Dabei stellte ich kurz vor Passelsdorf fest, dass man von dort aus die Aussichtsplattform erkennen kann, also müsste man vom Turm aus doch etwas sehen. Definitiv ein Fall für eine Wiederholung, vielleicht ja mit dem OWV. In Passelsdorf selbst fand ich eine herrliche Inschrift auf einem Gartentor: Stein und Mörtel bauen ein Haus, Geist und Liebe schmücken es aus. Bald danach unterquerte ich wieder die Autobahn und wunderte mich über vier nicht verschlossene Türen, hinter denen Treppen auf die Brücke hinaufführen. Aber egal, 200 Meter später trennte sich der blaue Punkt vom Karl-Krampol-Weg und ich hielt mich auf letzterem links. Vorbei am Hallerdenkmal (für den ermordeten Nabburger Bürgermeister von 1945) ging es durch den Wald über den Keilhauerberg, dessen höchster Punkt nicht wirklich auffällt und bei nachlassenden Lichtverhältnissen hinunter nach Nabburg. Bei der Unterführung unter der Staatsstraße nach Kemnath packte ich die Stöcke ein, wechselte am Pfeifferweiher noch die Batterien des Garmin und kehrte über den Weiherweg zurück zum Parkplatz an der Schule und zum Marktplatz. Dort bog ich links ab zum Sterngarten und ließ mir, obwohl ich Ivana nicht erreicht hatte, von Anna ein Dunkles und eine Bratwurstsemmel bringen, machte noch ein paar Fotos vom Naabtal und ließ die Runde gemütlich ausklingen. Eine knappe Stunde später kehrte ich die letzten 100 Meter zum Auto zurück und durfte zu Hause feststellen, dass meine Herrschaften nicht wie angekündigt Besuch hatten, sondern ausgeflogen waren, was mir die Gelegenheit gab, die Fotos gleich zu bearbeiten.

Der Titel bezieht sich übrigens auf das von mir angeschlagene Gehtempo, welches einerseits durch den späten Start notwendig war, aber eben vor allem doch den Genuss der Landschaft und Strecke spürbar beeinträchtigte. In Zukunft werde ich mich bei der Zeitplanung nicht mehr an diversen IVV-Wandertagen orientieren, sondern eine Stunde pro drei Kilometer einplanen und entsprechend früher losgehen, um auch am Ende der Runde noch gute Lichtverhältnisse speziell im Wald zu haben. Denn man merkt bereits deutlich, dass es schon wieder Ende August und die Tag- und Nachtgleiche nur noch vier Wochen entfernt ist.

Das Storchennest auf der Friedhofskirche ist bereits leer Marktbrunnen Oberes Tor Schön bemaltes Wegmarterl Josephikapelle Aussicht zum Freilandmuseum Schwefelbachbrücke Baustelle am Schlosshof Pfreimd Emmausklause Lorettokapelle Wallfahrtskirche Eixlberg Hofkapelle in Ziegelhütte Bienendorf Die ersten Wiesenchampignons des Jahres Autobahnen sind ja wirklich notwendig, aber unbedingt durch diesen Teil des Oberpfälzer Waldes? Dürreopfer Aussicht nach Südwesten Dürreopfer und Überlebendes Lichtung am Kulmhang Kulmstein Wunderbare Aussicht Über die Bedeutung dieser Stange habe ich bereits im November gerätselt Friedrichsberg von der Steinbruchkante Aus den Weintrauben könnte noch etwas werden Noch nicht ganz reif Weihnachtsgänse für das Gasthaus Krummwuchs Teich am Karl-Krampol-Weg Kartoffelacker Das ist ja der Aussichtsturm Abendstimmung bei Passelsdorf Ein Kreuz allein reicht nicht Hallerdenkmal Ich muss nicht jede Einzäunung nachvollziehen Sonnenmoment am Pfeifferweiher Nebenkapelle Venedig Diendorf Sterngarten