Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Zwischen Burgställen und einer Wallfahrtskirche liegt manchmal ein Golfplatz

Tour solo, T1, 22,77 km, 572 hm, 8 1/4 h, Ausgangspunkt Modellflugplatz Lauterhofen (NM)

Wie kommt Lorna auf diesen Beitragstitel, werden sich viele meiner Leser fragen. Dabei ist ein Hinweis auf Golf bei mir gar nicht soooooo abwegig, immerhin habe ich ja vor 25 Jahren mal in Schottland gelebt und dort auch einen Golfkurs gemacht. Allerdings ist Golf dort Volkssport und wesentlich günstiger als hierzulande. Aber es würde mich trotzdem ab und zu reizen, wobei mir mit Sicherheit wieder mal die Geduld fehlen würde, wenn ich ein Par 3 wie jeder andere Anfänger mit sieben Schlägen absolviere. Siehe meine ehemalige Dart“karriere“.

Zur gegangenen Tour passt der Titel jedenfalls wirklich, denn auf dem Weg südwärts liegen die Schweppermannsburg auf dem Dietrichstein und die wohl vorgeschichtliche Wallanlage auf dem Schanzberg und westlich von der die Golfplätze um Hilzhofen. Diese passen sich im Gegensatz zu einigen anderen wunderbar in die Juralandschaft ein. Auf dem Rückweg findet sich noch der Halsgraben und ein paar andere Überreste der ehemaligen Lützelburg und die Wallfahrtskirche Habsberg. Zu der hätte ich schon vor zehn Jahren mit dem DAV Amberg pilgern können, aber damals waren mir die über 30 Kilometer zu weit. Jetzt würde ich sie wohl schaffen, bin aber nicht mehr Mitglied im DAV. Ansonsten dominiert auf der Runde der Wald, es gibt aber auch aussichtsreiche Abschnitte. Siehe Fotos. Oben auf dem Habsberg sind die Kirche und die Kapelle sehr schön, dafür das Jugendtagungszentrum mit Gaststätte ein schiacher Betonklotz, aber wenigstens mit Terrasse. Immerhin ist die Gaststätte fast jeden Tag auch bereits mittags geöffnet und hat durchgehend warme Küche. Und zumindest das Schnitzel war richtig gut und vor allem riesig. Das Dunkle war von Glössner, also regional und damit gut. Witzig war die Jugendgruppe, die von ihren Betreuern durch verschiedene Aufgaben und Rollen gescheucht wurde. Noch witziger, um nicht zu sagen typisch, war die zweite Hundebegegnung auf dem Rückweg (die erste war freundlich, aber langweilig). Goldie stürmt bellend aus dem nicht eingezäunten Garten (wozu auch bei einem Einödhaus?), Frauchen ruft „der tut nix“, ich rufe zurück „der kann mich nicht beeindrucken, hab selbst einen Boxer“, Goldie bleibt einen Meter vor mir stehen, hört auf zu bellen und will von mir gestreichelt werden. Hab ich natürlich getan, worauf er zufrieden wieder zu seinem Frauchen getrottet ist. Man muss halt mit Hunden umgehen können. Die Sichtung amerikanischer Soldaten auf Übung verschweige ich jetzt mal genauso wie meine drei kleinen Verhauer, die ausschließlich meiner Unaufmerksdamkeit geschuldet waren und mir noch mal zusätzliche 900 Meter einbrachten, die weder oben noch im Track vermerkt sind.

Interessant war dann noch, dass die Rückfahrt um mehr als einen Kilometer kürzer war als die Hinfahrt auf genau den gleichen Wegen. Was es doch ausmacht, wenn man Bundesstraßen und Autobahnen immer in die gleiche Richtung verlässt und die Abfahrten entsprechend konstruiert sind. Damit aber zu den Fotos.