Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Wieder einmal in Lucina

Tour mit dem OWV Schwandorf, T1, 16,71 km, 388 hm, 6 h, Ausgangspunkt Steinlohe (CHA)

Marga hat es ja letztes Jahr so schön in ihrem Bericht für die OWV-Seite geschrieben: Diese Tour verdient mehr Teilnehmer. Das war auch der Grund, warum ich sie noch ein zweites Mal in den OWV-Terminkalender gesetzt habe. Aber leider scheint es vielfache Gründe für die Mitglieder des OWV zu geben, nicht mitzugehen, so dass der zweite Versuch hier auch der letzte war. Wir waren nämlich wieder nur zu viert, was uns zumindest ermöglichte, beim Einkehrschwung am Ende im Deutschen Eck einen Tisch an der frischen Luft zu besetzen.

Wir starteten um zehn Uhr und entschieden uns gleich am Anfang für einen Verzicht: der Weg hinauf zum Kleeberggipfel war von Harvestern und Regenschauern derart in eine Schlammwüste verwandelt, dass er praktisch unpassierbar war und wir stattdessen die markierte Umrundung wählten. Diese führte uns ebenfalls nach Kritzenthal, wo das ehemals so stattliche Hotel Katharinenhof mittlerweile seit mehr als zehn Jahren vor sich hin verfällt. Wir blieben auf dem Nurtschweg und stiegen erst einmal ein par Meter auf und dann am Hang entlang zum Weiler Gagelwirt. Ob es dort noch einen Wirt gibt, konnten wir nicht erkennen, weil wir vor dem ersten Haus nach links auf den Untergrafenrieder Weg abbogen, der uns hinauf nach Ringberg führte. Dort ist die Wegführung und Markierung sehr unklar, wir sind wohl den falschen Pfad gegangen und wurden dafür neben dem ersten, wenn auch total unscheinbaren, Gipfelchen des Tages mit einer kleinen Eselherde belohnt, die durch den Zaun mit uns Kontakt aufnahm. Danach fanden wir auch wieder den richtigen Weg und trafen trotz fortgesetzter Weginkonsistenzen eine Viertelstunde später in Untergrafenried ein, wo wir nach einem Foto vom alten Zollhaus die Grenze nach Böhmen überschritten. Lučina hat sich seit letztem Jahr doch verändert, was daran liegt, dass zwei Männer aus der Gemeinde Treffelstein es sich zum Ziel gesetzt haben, das gesamte Dorf auszugraben. Allerdings halte ich den deutlich weniger verwachsenen Zustand des Friedhofes eher für jahreszeit- und vegetationsphasenbedingt. Im Gegensatz zum letzten Jahr kehrten wir aber in Upór nicht um, sondern folgten dem Radweg hinauf Richtung Hranična. Auch hier ließen wir die beiden Gipfel von Skalka und Kozí vrch links liegen, während die kaum merkbare Kuppe U Březové Paseky direkt vom Weg überquert wurde und somit doch ein zweiter Gipfel in die Liste eingetragen werden konnte. Gleich danach war Hranična erreicht und wurde ausgiebig erkundet. Der Name hat übrigens weniger als gar nichts mit dem ehemaligen deutschen Namen der Siedlung Paadorf zu tun, sondern ist mehr oder weniger das tschechische Wort für Grenzposten. Damit zeigt er auch bereits, dass Paadorf im Gegensatz zu Grafenried und den anderen Ortsteilen nicht komplett zerstört, sondern teilweise als Posten für die Grenzwache benutzt wurde. Allerdings begann dadurch der Verfall halt nur 45 Jahre später. Anschließend gingen wir zur Verwirrung von Christa und Christina quer durch den Wald hinauf zum Grenzübergang, wobei ich den Weg bereits von meiner Erkundungstour Pfingsten 2015 her kannte. An der Grenze begegnete uns die Frau, mit der ich mich bei eben dieser Erkundungstour so fein unterhalten hatte, dieses Mal wurde sie von ihrem Gatten und Hund begleitet. Jetzt ging es nur noch hinunter nach Steinlohe und mit einem kleinen Abstecher bei der Wallfahrtskirche zurück zum Deutschen Eck, wo wir Strammen Max und Brotzeitplatten genossen. Letztere haben die Brettljausn der Straubinger Hütte als das Maß aller Dinge für diese Verpflegungsvariante abgelöst, so dass ich ehrlichen Herzens der Wirtin versprechen konnte, spätestens nächstes Jahr wiederzukommen. Denn schließlich will ich den Kleeberggipfel schon noch erreichen, und auch Lučina hat mich nicht zum letzten Mal gesehen. Immerhin habe ich dafür noch eine nette Variante vom Perlsee aus mit den bisher vernachlässigten Ortsteilen Píla und Křížový hut‘ im Hinterkopf.

Steinlohe mit dem Reichenstein im Hintergrund Erste Wüstung auf dem Weg Katharinenhof Biberbach Rangierhilfe im Wald Finkenhof Markant Streusiedlung Schafe und der erste Esel Kein Interesse an einem Portrait Neugierige Nachzügler Untergrafenried vor dem Čerchov Hiener Neue Ausgrabung beim Wirtshaus von Grafenried Ehemaliger Eingang zum Schlosspark Westlichste Ausgrabung Überreste eines Gartenzauns Wegbefestigung Diese Rampe dürfte militärischen Ursprung haben Schneeglöckchen im Friedhof Dieses Grab wird noch regelmäßig gepflegt Starý Herštejn Ganz verstohlen schaut die Haltrava hervor Wirtschaftswald am Kamm Wenig genutzte Rehfütterung Hranična Bunkeranlage Waldverjüngung Kleeberg vom Grenzübergang aus Da waren wir vor 2 Stunden Kammübersicht Exzellente Leberspätzlesuppe Das neue Maß aller Brotzeitteller