Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Von Kapellen, Quellen und geschlossenen Almen

Tour solo, T1, 18,98 km, 676 hm, 5 1/2 h, Ausgangspunkt Grimmerthal (SAD)

Als ich letztes Jahr im November mit Coco auf dem Friedrichsberg war, kam mir die Idee, vom Grimmerthal aus den ganzen Kamm bis zum Johannisberg zu überschreiten. Bei der Internetrecherche für eine Einkehrmöglichkeit in Freudenberg stieß ich dann auf die Schmie-Alm, die sehr günstig liegt und normalerweise am Donnerstag, Freitag und Sonntag ab 15 Uhr geöffnet hat. Normalerweise. Als ich nämlich dort ankam, musste ich feststellen, dass an diesem Wochenende geschlossen war, weil man über Ostern ein paar Tage mehr geöffnet hatte. Das Positive an der Sache war, dass ich dadurch „nur“ eine Dreiviertelstunde zu spät zum OWV-Stammtisch kam. Blöd war aber auch, dass ich die Runde etwas modifiziert nächstes Jahr mit eben dem OWV gehen möchte und die Schmie-Alm jetzt eben doch noch nicht getestet ist. Naja, mir wird da schon etwas einfallen.

Vom gleichen Startpunkt wie im November ging ich kurz nach 14 Uhr wieder hinunter ins Magdalenental und musste dort feststellen, dass die Furt über den Grimmerbach dieses Mal nicht ohne nasse Füße passierbar war. Das war aber nicht weiter tragisch, weil es ja 50 Meter bachabwärts den kleinen Steg gibt, den ich folglich zur Überquerung nutzte. Allerdings ging ich dieses Mal nicht in südlicher Richtung weiter, sondern zurück zur Furt und an ihr vorbei auf dem mit der japanischen Fahne markierten Wanderweg in den Wald hinauf. Bald erreichte ich die Kreuzung, an der ich im November heruntergekommen war und ging bis zum Friedrichsberggipfel den damaligen Weg entgegengesetzt. Oben haben sich neben der Vegetationsphase zwei Dinge verändert: Erstens wurde das morsche Tischerl vor der Rastbank entfernt und zweitens lehnt am Marterl ein großer Stock, den man durchaus für eine zusätzliche Abstützung halten könnte. Nach einem kurzen Päusli und dem obligatorischen Viertel Apfel ging ich weiter entgegengesetzt zur Novemberrunde bis etwa 300 Meter nach der Mathiasquelle. Auf eine Suchaktion habe ich hier gleich von vorneherein verzichtet, weil ich mir der Länge der Runde absolut bewusst war. An der Stelle, an der der markierte Weg die Forststraße verlässt und auf einem feinen Waldweg nach Etsdorf hinunterführt, blieb ich auf dem Wanderweg und kam 15 Minuten später bei der Asphaltkapelle an, die zwar die Tour um insgesamt eine Stunde verlängert, aber den Abstecher zusammen mit dem folgenden Abschnitt durch das Finsterbachtal absolut wert ist. Dazwischen liegt aber noch ein Aufstieg durch den Wald und ein wenig spannender Forststraßenabschnitt, der auch noch mit etwa 50 Metern Höhenverlust endet, aber das ist im Oberpfälzer Wald zu verschmerzen. Im Finsterbachtal geht es zwar ebenfalls auf einer Forststraße weiter, auf der auch gelegentlich mit Autos zu rechnen ist, die auf dem mit großem Abstand kürzesten Weg von Etsdorf nach Ellersdorf oder umgekehrt fahren, aber im Gegensatz zu anderen Forststraßen ist es hier nie langweilig. Der Finsterbach plätschert meistens auf der im Anstieg linken Wegseite dahin, immer wieder von Teichen und Hülen unterbrochen, während rechts gelegentlich kleine Nebenbäche herunterplätschern. Am Ende des Tales kam ich an der nett gefassten Finsterbachquelle vorbei und erreichte 30 Meter oberhalb den Weg, der direkt vom Friedrichsberg herüberführt. Hier wird es Richtung Hirmerberg kurzzeitig etwas steiler, bevor auf einem kleinen Sattel der Weg zum höchsten Punkt des Kammes links abzweigt, zunächst wieder auf einer Forststraße, nach einer Gabelung dann in den Wald hinein. Hier kann der Markierung des Karl-Krampol-Wegs gefolgt werden. Oben gibt es ein schönes Gipfelkreuz und zwei Rastbänke, aber leider keine Aussicht. Folglich beschränkte ich mich auf das nächste Vierterl und stieg ab nach Westen, um nach ein paar Minuten im Wald auf die Forststraße zu treffen, die nördlich unter dem Gipfel vorbeiführt. Auf dieser war es nicht mehr weit bis zum letzten und bekannstesten Gipfel des Kammes, dem Johannisberg. Auf dem Gipfel findet man eine 4000 Jahre alte Ringwallanlage, die auch begangen werden kann. Ich sparte mir jedoch diesen Umweg und marschierte weiter zur Wallfahrtskirche St. Johann, die auf der westlichsten Schulter steht. Etwas unterhalb von ihr gibt es ein Bankerl, von dem man wohl mal tolle Aussicht Richtung Amberg hatte. Jetzt sieht man leider nur noch die umstehenden Bäume. Deshalb ging ich ohne Pause weiter, den steilen Kreuzweg hinunter nach Freudenberg, den ich vor fünf Jahren mal mit Coco heraufgekommen war. Warum es von der damaligen Tour nur neun Fotos gibt, kann ich nicht nachvollziehen, möglicherweise habe ich damals mehr Ausschuss als brauchbare Fotos produziert. Am Anfang des Kreuzweges querte ich den Freudenberger Skihang und erreichte auch gleich die Schmie-Alm. Aufgrund der Umstände ging ich weiter bis zum Ende der Johannisbergstraße und bog ab in den Stauderberg, der noch etwa einen Kilometer asphaltiert an einem Hof vorbeiführt und dann in den Waldweg nach Ellersdorf übergeht. Hier durfte ich noch einen letzten ernsthaften Anstieg bewältigen und kam nach etlichen schönen Ausblicken in Ellersdorf an. Hier bin ich leider zu früh rechts abgebogen und musste 50 unnötige Höhenmeter und blöde Wegsuche auf mich nehmen, bevor ich doch umkehren und nach Ellersdorf zurückkehren musste. Dort fragte ich erst einmal Anrainer nach dem besten Weg zurück nach Grimmerthal, was mir im Vergleich zur Planung einen Kilometer Abkürzung bescherte. Dieser Weg ist zwar nicht markiert, aber klar zu finden und man kann sich auch kaum mehr verlaufen, wenn man etwas logisch geht. So schaffte ich es, in gerade einmal 45 Minuten von Ellersdorf nach Grimmerthal zu gehen, wo in der Jugendfreizeitstätte gerade eine Gruppe zur Abreise aufbrach, und erreichte kurz vor halb acht wieder den Ausgangspunkt.

Für den OWV oder andere Gruppenwanderungen ist die Runde in dieser Form nicht ganz geeignet. Wenn man aber bei der Schmie-Alm (oder bei einem der anderen Gasthäuser in Freudenberg) losgeht, die Tour umdreht und die beiden Kapellen weglässt, reduziert sich die Strecke auf etwa 15 Kilometer bei vielleicht 500 Höhenmetern und ist für Wandergruppen geeignet. Wert ist sie es speziell im Frühjahr und Herbst auf jeden Fall.

Holzspaltung Neuer Aussichtspunkt auf das Magdalenental Bei besseren Sonnenverhältnissen klappen sogar seitliche Bilder von der Magdalenenkapelle Frühlingshaftes Magdalenental Frisch geschlagen Tief gespalten Der Gipfelstein von "hinten" Zusatzstütze Verneigung Nicht die letzte Wegsperre Bienenhaus bei der... ...Asphaltkapelle Innenleben Kleiner Staudamm im Finsterbachtal Teich mit Hütte Kleiner Felssturz Die Grüne Lagune vom Finsterbachtal Finsterbachquelle Quellwiese Schönes Gipfelkreuz am Hirmerberg Ringwall auf dem Johannisberg Wallfahrtskirche Wunderbare Aussicht Erste Station mit Gedenkstätte des Bayerwaldvereins Amberg Freudenberg Skihang Kalvarienstätte Glückliche Schafe Hallo, ich kann schon ganz toll mit den Ohren wackeln! Heute leider kein Einkehrschwung Dorfteich mit Pfarrkirche Die Windräder kommen mir auch etwas bekannt vor Funkturm Rotbühl Panorama Richtung Nabburg Hübsches Forsthäusl Über Bayerns Wiesen und Haine Ellersdorf Grasinsel