Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Mal wieder zwischen zwei Auftritten eine kleine Runde in der Gegend – dieses Mal im Hochtaunus

Tour solo, T1, 14 km, 380 hm, 4 3/4h, Ausgangspunkt Sandplacken (HG)

 

Diese Woche hatte ich das Vergnügen, zunächst bei einer Premiere im Wetteraukreis und tags darauf beim richtig feinen Slam in Wiesbaden dabei zu sein. Im Tal war es noch neblig, aber gegen 10.30 Uhr kam auch hier die Sonne durch, womit klar war, dass mein Tagesplan durchführbar sein würde. Ich verabreichte einem Kollegen noch eine kleine Abreibung am Schachbrett und fuhr im Gegensatz zu den Herren, die ebenfalls am Abend noch auftraten und einen Saunaaufenthalt in Wiesbaden bevorzugten, Richtung Großer Feldberg. Auf meinem Straßenatlas war eine Kreuzung eingezeichnet, von der aus man wohl alle drei höchsten Erhebungen des Taunus in einer Runde erreichen können würde. Und siehe da, es war im Prinzip möglich, dass ich den Gipfel des Kleinen Feldbergs nicht erreichen konnte, lag daran, dass dort ein Observatorium der Universität Frankfurt steht und nicht zugänglich ist.

An besagter Kreuzung gibt es neben zwei Gasthöfen auch zwei Wanderparkplätze und durchaus brauchbare Orientierungstafeln, anhand derer ich beschloss, im Prinzip die große Runde, wunderbar mit einem Fuchssymbol markiert, zu machen und von Fuchstanz aus noch den Gipfelsturm auf den Altkönig dranzuhängen. Da selbst dieser ausschließlich über ordentlich ausgebaute und bestens markierte Wanderwege führt, hielten sich die Schwierigkeiten dermaßen in Grenzen, dass ich beim Aufstieg den alten, nicht mehr markierten Weg wählte, um wenigstens ein bisserl der Unterforderung zu entkommen. Die einzige Stelle, an der man etwas aufpassen sollte, ist eine Weggabelung 100 Meter hinter dem Gasthaus Fuchstanz, an dem man nicht links markiert Richtung Oberursel, sondern den nicht markierten rechten Weg gehen sollte. Andersrum ist es aber auch nicht schlimm, dann geht man die Altkönigrunde halt in entgegengesetzter Richtung. Insgesamt war der gesamte Weg dem Wetter entsprechend gut bewandert, auch der Gasthof auf dem Feldberg war gut gefüllt. Die zwei Euro für den Aussichtsturm finde ich grundsätzlich ok, man könnte aber die Fenster öfter putzen. Die Treppen hinauf waren für mich der mit Abstand anstrengendste Teil der Tour. OK, immer noch weniger anstrengend als der Feierabendverkehr in Wiesbaden inclusive Suche nach dem Veranstaltungszentrum, da ich von einer anderen Seite reinkam als mir der Routenplaner ausgedruckt hatte…

Lebensraum Baumstumpf Im Juni steht die Sonne wohl über den Wipfeln Koalition Fesch fesch Symphonie in Gras Vielschichtig Misteln vor Kondensstreifen Hui, wer guckt denn da hervor? Gipfelplateau des Altkönig Wie die Stadt, so der Berg Observatorium auf dem Kleinen Feldberg Drillinge Ob das mal eine keltische Kultstätte war? Gräservielfalt mit Laub verziert Östliche Nachbarhügel Auch Frankfurt ist nebelverhangen Rostbraun, kupferrot, fast bronze... Was auf dieses Bäumchen zutrifft, ist übrigens der Titel des wohl bekanntesten Textes des ehemaligen deutschsprachigen Poetry Slam-Meisters Patrick Salmen Wohnblöcke für Pilze Gipfelkreuz am Großen Feldberg Wetterau Hinten der Westerwald Mal sehen was da noch an Sonnenuntergang nachkommt Handeinsatz überflüssig Ein würdiges Finalfoto