Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Eis statt Sonne am Kaitersberg

Tour solo, T3 (wegen der Verhältnisse), 16,63 km, 859 m Aufstieg, 779 m Abstieg, 7 1/4 h, Ausgangspunkt Bad Kötzting (CHA)

Der Plan war eigentlich ganz einfach. Den angesagten sonnigen Sonntag zu einer winterlichen Kaitersbergüberschreitung nutzen. Da es mit dem VLC-Tagesticket sogar ab Schwandorf deutlich günstiger ist als mit dem Auto und Start und Ziel nicht identisch waren, setzte ich mich kurz vor neun in den Alex, stieg in Cham um und am Haltepunkt Zellertal in Bad Kötzting wieder aus.

Leider haben die Meteorologen mal wieder gelogen und ich bekam nur im Zug vereinzelte blaue Flecken zu sehen, während der Große Riedelstein den ganzen Tag über von einer Wolke verhüllt war. Auch die winterlichen Verhältnisse ließen bis zum Kreuzfelsen auf sich warten, wobei mir das noch relativ egal war, immerhin war es trocken statt schlammig. Da ich wusste, dass die Kötztinger Hütte geschlossen war, machte ich am Plattenfels Brotzeit und vertilgte die mitgebrachte Wurstsemmel. Dabei sah ich zwischen zwei Ästen etwas ganz Unfaires, schaffte aber kein scharfes Bild davon: Die Stadt Cham hatte Sonne. Da oben die Schneefelder begannen und eher Eisfelder waren, verzichtete ich auf alle anderen Gipfel und nahm auch von den Rauchröhren die „leichte“ Umgehung. Selbst die hat es in sich, vor allem bei den immer eisiger werdenden Verhältnissen. Diese waren auch der Grund dafür, dass ich auf dem Weiterweg zum Großen Riedelstein nach 500 Metern umkehrte, es wäre noch weiter oben und vor allem im langen Abstieg nach Eck zu gefährlich geworden. Der direkte Weg von den Rauchröhren hinunter nach Eschlsaign war da schon haarig genug, selbst auf der gespurten Loipe. Hier traf ich auf eine Skitourengeherin, die falsch abgefahren war und überhaupt nicht mehr wusste, wo sie war. Folglich hatte ich bis Eschlsaign eine Begleitung, dort wurde sie von ihrem Partner mit dem Auto abgeholt. Die beiden boten mir noch an, mich mit hinunter nach Arrach zu nehmen, aber dann hätte ich noch eine halbe Stunde länger auf den Zug zurück warten müssen. So ist es sich wunderbar ausgegangen, ich hatte eine knappe Stunde Zeit für ein gewohnt exzellentes Abendessen im Museumsrestaurant und kam locker rechtzeitig zur Abfahrt des Zuges an den Bahnhof. Im Zug hatte ich noch viel Spaß mit einer Reisegruppe aus Amberg, die eine Rundfahrt über Taus und Klattau gemacht hatte und kam ganz entspannt kurz nach sieben wieder in Schwandorf an.

Diese Variante werde ich im Sommer noch einmal machen, inclusive Zug ab Schwandorf. Ob 2018 oder erst 2019, werden wir sehen. Dann kann ich auf jeden Fall in der Kötztinger Hütte einkehren und auch bis Eck auf dem Goldsteig bleiben. Wahrscheinlich werde ich dann auch wieder alle wichtigen Gipfel ansteuern, denn ein bisserl was fehlt schon, wenn ich sie auslasse. Dass ich bei Maiberg wieder einmal über eine Altstraße gestolpert bin, habe ich nicht geschrieben, ok?