Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Mei, geht’s mir heit guat!

Tour im Rahmen der Further Bergwoche, T2, 13,53 km, 369 m Anstieg, 496 m Abstieg, 5 1/2 h, Ausgangspunkt Dobrá Voda (KT)

Ohne großartig jammern zu wollen, ist der Titel dieses Tourenberichts eine absolute Momentaufnahme und bezieht sich auf eine einzige Tatsache: Endlich, nach fast vier (!!!) Jahren, wieder im Šumava. Alles Weitere über meinen Gesundheitszustand gehört nicht auf diese Seite, sie ist ja eine Bergtourenseite mit dem einen oder anderen literarischen Hinweis. Also in medias res!

Wie bereits in der Teaserzeile vermerkt, fand heuer die Further Bergwoche wieder statt und beinhaltete auch wieder eine Exkursion mit Klaus Kreuzer. Da war es logisch, dass ich mich und meine treuen Begleiterinnen, also Edith und Gudrun, sofort angemeldet habe. Beim Einsteigen in den Bus waren auch unsere neue Vierte im Bunde, Ulrike, und ein paar andere bekannte Gesichter da, es konnte also nichts schiefgehen. Tat es auch nicht, ganz im Gegenteil. Sonst hätte ich ja einen anderen Titel ausgewählt.

Die Strecke war dieses Mal ohne Rückkehr, soll heißen, dass wir in Dobrá Voda losmarschiert sind und der Bus in Kašperské Hory wieder auf uns gewartet hat. Der Weg dorthin führte uns meistens auf die böhmische Variante des Goldsteigs, die entgegen des doch recht vernichtenden Urteils von Klaus vor vier Jahren nur zu knapp zwanzig Prozent auf Asphalt verlief. Sehr angenehm. Mehr als angenehm waren die doch sehr vielfältigen Sehenswürdigkeiten unterwegs, von denen uns Klaus die meisten gewohnt souverän und schelmisch erklären konnte und die wenigen anderen außer mir niemand als Sehenswürdigkeit erkannte. Das sind halt die Dinge, mit denen man klarkommen muss, wenn man besonders spezifisches Fachwissen hat. Dafür konnte ich im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern kaum eine Pflanze am Wegesrand benennen. Im letzten Drittel der Strecke dominierte links Hrad Kašperk, auch ein Ziel, das dringendst mal besucht werden sollte. Bei der Schlusseinkehr, die keine offizielle war, im Brauereistüberl war das polotmavý lager durchaus trinkbar und das Gulasch überraschend exzellent. Das Beste war aber, dass Klaus am Nebentisch saß und wir uns beim Trinktempo und Bezahlzeitpunkt an ihm orientieren konnten.

Bald saßen wir wieder im Bus zurück nach Furth im Wald und genossen die wunderbare Strecke durch den nördlichen Šumava. Nach der Ankunft folgten logischerweise der Tankstopp in Havlovice, der Einkaufsstopp in Lísková und die Erkenntnis, dass es auch mit Zwischenstopp in Steinberg am See von Havlovice aus über Waldmünchen drei Kilometer kürzer nach Pittersberg ist als über Cham. Und nachdem es mir soooooo guat ganga is, werde ich nicht nur versuchen, in Zukunft wieder öfter im Šumava unterwegs zu sein.