Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Ganz spontan aufs Dach der Oberpfalz

Tour mit Edith, T3, 15,03 km, 752 hm, 7 3/4 h, Ausgangspunkt Reißbrücke (CHA)

Eigentlich wollte Edith ja bei der Vollmondwanderung von Siegi Filipp aufs Zwercheck mitgehen. Ich für den Fall, dass sie ohne Schneeschuhe stattfinden würde, ebenfalls. Die anderen gemeldeten Teilnehmer hatten jedoch andere Vorstellungen, was zur Absage wegen Schneemangels führte. Daheimbleiben war aber beim für Lohberg angesagten und halbwegs eingetroffenen AKW kein Thema. Am Zwercheck gibt es keine Einkehrmöglichkeit, also wechselten wir die Talseite und nahmen den Kleinen und vielleicht Großen Arber ins Visier, denn dort gibt es ja die Chamer Hütte.

Zum Streckenverlauf schreibe ich wie immer nix, dafür gibt es ja den Routenausschnitt. Zu den Verhältnissen schreibe ich genau ein Wort: gatschig. Vielleicht sollten es zwei werden, nämlich extrem gatschig. Oben Richtung Hütte und weiter zum Gipfel fast sogar sturzbachig. Schneeschmelze Anfang Januar ist halt auch mal was Neues. Bergauf ging es gerade noch, runter haben wir uns deswegen für den Weg Richtung Enzian und dann die Forststraße runter zum Kleinen Arbersee entschieden. Dort stand zwar dann ein Schild, dass wir nicht runtergehen sollten, aber das hätte halt unten beim Abzweig, wo es direkt zur Hütte geht, auch hingehört. Auch waren wir spät dran, und eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang noch mal alles zurück und dann in der Dunkelheit diese gefährlichen Verhältnisse bergab, nein, das halte ich für unzumutbar. Wir waren ja auch leise und haben nicht rumgegröhlt, außerdem finden unsere lieben Auerhühner ohne Schneedecke sicher genug Nahrung. Immerhin haben wir wegen dieser Vögelchens auf die Route über den Schmugglerweg verzichtet, der wäre aber am Ende wegen der Dunkelheit sowieso richtig kritisch geworden, vor allem von Brennes runter zum Auto bei der Reißbrücke.

Gar nix Neues gab es von der Hütte zu berichten. Das Personal vom Skiclub Bodenmais war wie immer super, es gibt nach wie vor kein Dunkles und die Spaghetti waren wieder einmal leicht trocken. Das konnte aber immerhin durch entsprechenden Mischeinsatz mit der Sauce kompensiert werden. Der Topfenstrudel, der nicht in der Speisekarte, aber auf einem Taferl neben dem Küchenfenster stand, wäre wohl besser gewesen. Witzig waren beim Verlassen der Hütte vier Mädels der Marke Mei-bin-i-schee, die oben an der Terrasse einen Eingang suchten, weil ja unten beim Zugang durch den Keller auf die Hausschuhpflicht hingewiesen wurde und sie keine dabei hatten. Wir auch nicht, aber dafür hängen ja im Keller Dutzende davon an den Wänden.

Einen kleinen Nacheffekt gab es noch: Den teilweise doch recht steilen Abstieg im sehr strammen Tempo auf der zunächst geschotterten, ab dem See asphaltierten Fahrweg haben mir meine Oberschenkel etwas übel genommen, so dass ich am Montag in der Arbeit ausnahmsweise keine Hemden in die Versandkartons schlichten, sondern selbige auf den Aufträgen markieren durfte.

Owa eitz zu de Buidln!

Wo fliegt er denn hin? Ruhe am Seehäusl Sumpf kurz vor der Erleuchtung Spiegel mit Insel Guter Wasserstand Welchem Wort ist wohl diese Tonkurve zuzuordnen? Das Spiegelbild ist schöner als das Original Kleine Arberpfütze Über Brennes hält sich hartnäckig eine exakt geformte Wolke Hunger auf Radartürme Licht und Nässe im Aufstieg Noch kein Zwercheck Fast wie eine Walze Symbolbewehrter Hüttenbrunnen Restschnee Eins, zwei und drei von knapp unter vier Vier Ungewohnt leerer Arbergipfel Über den Gäubodenwolken schauen die Alpen hervor Lamer Winkel mit dem Osser Endlich Zwercheck Kletterwolke am Schwarzeck Gipfellinie vom Polom zum Ždánidla Wachsender Schatten