Wiederholung ohne Nebel und Regen
Tour mit Karlie, T2, 21,46 km, 689 hm, 8 h, Ausgangspunkt Althütte (CHA)
Vor etwas mehr als einem Jahr versank der Klammerfels in Nebel und Regen, als ich eine OWV-Gruppe über ihn führte. Da die eigentlich geplante Wiederholung mit den damaligen Teilnehmern nicht zustande kam, begnügte ich mich beim zweiten Versuch mit Karlie als Begleitung. Um die Runde extralohnend zu gestalten, immerhin war es wieder einmal ein kleines Jubiläum, nahmen wir den Gibacht gleich noch mit. Selbstredend fand die Runde bei AKW statt.
Wir starteten unten am Loipenparkplatz in Althütte, weil es völlig egal ist, ob wir nach der Einkehr noch einen Kilometer Verdauungsspaziergang haben oder nicht, wir aber zwei Kilometer weniger Benzin verbrauchen. Außerdem bestiegen wir dieses Mal den Aussichtsturm und nahmen auch den Hohen Stein mit, was sich als sehr interessant erwies. Denn über diesen führt der Herzogauer Lehrpfad, auf dem ehemalige Steinbrüche und Siedlungen beschrieben werden. Besonders witzig ist die Tatsache, dass auf ein Buch verwiesen wird, das von einem der Professoren geschrieben wurde, den ich vor 15 Jahren als Korrektor für meine Magisterarbeit auserkoren hatte. Hätte mir aber irgendwie klar sein können. Leider ist der Weg stellenweise genauso ungepflegt wie am Siedlungsgeschichtlichen Lehrpfad auf der gegenüberliegenden Talseite, da frage ich mich schon, was in die Stadtverwaltung von Waldmünchen gefahren ist. In Herzogau bediente ich mich erst einmal an einem Gartentor, an dem jeweils eine Kiste Zwetschgen und Äpfel gratis für Wanderer und Gäste hängten, nette Geste. Anschließend kürzte ich nicht in der Ortsmitte ab wie letztes Jahr, sondern ging hinüber zur Kapelle und nahm auch den alten Burgstall mit, der als Pferdekoppel mißbraucht wird. Hier gibt es kein Hinweisschild, nur noch ein paar Steinhaufen. Abenteuerlich wurde es am Ende der Kesselstraße, die bei den guten Lichtverhältnissen noch interessanter war als im Regen, was man gemäß der Karte von einer Forststraße gar nicht erwartet. Denn die Karte war hier nicht ganz korrekt und mein vorgezeichneter Track demnach ebenfalls total unpräzise, was zu einer längeren Einlage im Unterholz führte, bis wir nach etwa 15 Minuten zur nächsthöheren Forststraße fanden. Dort trafen wir einen Forstarbeiter, der uns einen kürzeren Weg zum Dachsriegel nannte, den wir auch gingen. Die Hütte ist leider längst geschlossen, eigentlich schade. Von der Terrasse sieht man nur Äste, aber vom Felsen aus den Hohen Bogen. Nach der Schlüsselstelle, der Überquerung der Kreisstraße an einer nicht ganz so übersichtlichen Stelle zeigte Karlie am Reiseck, dass er durchaus Gams-Ambitionen hat. Hier konnte ich sie noch durchgehen lassen, oben am Kreuzfelsen dann nicht mehr, weil der ausgesetzte und seilversicherte Zustieg für sein Temperament doch zu schmal ist. Also wurde er unten angehängt. Nach der Besteigung führte ich mir neben dem Gipfelbuch auch die Infotafel zu Gemüte und erfuhr, dass der Kreuzfelsen bis 1952 Riegelbaumfelsen hieß und erst nach der Errichtung des Gipfelkreuzes umbenannt wurde. Zwischendrin überholten wir zwei ältere Damen aus Waffenbrunn, die wir später im Wirtshaus wieder antrafen, die Gespräche waren richtig nett. Richtig gut war auch wieder die warme Brotzeit bei Ralph Wenzel, er bewies auch, dass das Schild mit dem hundefreundlichen Wirtshaus nicht nur dranhängt und brachte gleich einmal einen persönlichen Trinknapf für Karlie. Dieser bewies, dass er nicht nur auf dem Weg zum Gamsbock, sondern auch zum ganz braven Hund ist und ließ seine Schnauze meistens unten.
Auf dem Rückweg machte ich noch den Abstecher nach Lísková, aber nicht zwecks tanken, sondern um Oblaten zu kaufen. Diese Aktion hatte ich mir verdient, schließlich war es trotz des Wildnisabstechers eine rundum gelungene Tour.
Schlagwörter: althütte, dachsriegel, dreiwappenfels, furth im wald, gibacht, glaskreuz, gleißenberg, goldsteig, herzogau, hoher stein, kesselstraße, klammerfels, kreuzfelsen, lengau, pfennigfelsen, reiseck, riegelbaumfelsen, sonnenhof, waldmünchen