Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Wenn der Alpenverein im Flachland wandert…

Tour mit dem DAV Sektion Karlsbad, T1, 20,84 km, 455 hm, 7 3/4 h, Ausgangspunkt Wanderparkplatz Breithau (TIR)

…dann passieren folgende Dinge:

1. Es wird gerannt ohne Ende, was das Fotografieren ordentlich erschwert und zu deutlich weniger Fotos führt als normal. Ok, das sind immer noch deutlich mehr als in den letzten beiden Jahren.
2. Die Strecke ist deutlich länger als bei Mittelgebirgsvereinen. Also positiv.
3. Es sind wie bei den Mittelgebirgsvereinen sehr viele sehr liebe und nette Leute in der Gruppe.
4. Die Einkehr dauert fast zwei Stunden, wobei das kaum anders ist als beim Fränkischen Albverein. Auch wieder gut.
5. Ich komme endlich an ein paar Orte, die schon seit vielen Jahren auf meiner To-do-Liste stehen.
6. Ich werde zum Gruppenfoto verdonnert, weil ich als Einzige eine vernünftige Kamera dabeihabe. Das unterscheidet sich aber in der Regel auch nicht von anderen Gruppen, bei denen ich mitlaufe. Wenn ich führe, bleibt die Kamera ja daheim.

Wie man sieht, hat es sich auf jeden Fall gelohnt, mitzugehen. War mir aber irgendwie klar, schließlich war es Gudrun, die mich auf die Wanderung aufmerksam gemacht hat. Das Wetter hat auch gepasst, es gab zwar einen Regenguss, aber da saßen wir beim Mittagessen. Und ich habe festgestellt, dass ich sogar bei mäßigen Steigungen nach meinen Fotos relativ zügig wieder zur Gruppe aufschließen konnte. Trotzdem wäre ein etwas langsameres Tempo fotofreundlicher gewesen. Von der Brotzeit gibt es dieses Mal kein Foto, das habe ich einfach vergessen, obwohl die Kamera griffbereit auf dem Tisch lag. Aber das Allgäuer Schnitzel war gut. Die Fischgerichte der anderen Teilnehmer waren etwas teurer, sahen aber mindestens genauso gut aus. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen. Nur Tillenblick hat man im gleichnamigen Gasthof nur von der Terrasse aus. Aber da kann man sich ja im Sommer hinaussetzen.

Die Strecke hat diverse Reize, andererseits aber auch sehr lange Schotterpassagen, die mir weniger gefallen haben. Aber um Neualbenreuth herum gibt es ja jede Menge andere Wandermöglichkeiten, um zu den Sehenswürdigkeiten dieser Runde hinzukommen. Der Klassiker ist natürlich der Muglfall, aber auch der Gedankenweg zwischen der Troglauermühle und Neualbenreuth sind durchaus eine Wiederholung wert. Mit einem anderen Ausgangspunkt gibt es auch naturbelassene Wege zur Altherrgottkapelle. Unverzeihlich ist nur, was man mit dem „Naturdenkmal“ Nigelbuche angestellt hat. Da wäre es ehrlicher und baumwohlverträglicher, wenn man sie gleich fällen würde.

Als kurzer Abschluss noch herzlichen Dank an Gottfried für die Organisation und die Führung. Wenn ich darf, werde ich nächstes jahr wieder mitgehen.