Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Viel trockener war es am Plöckensteinsee auch nicht

Tour mit dem OWV Amberg, T3, 16,57 km, 291 hm, 6 h, Ausgangspunkt Jelení (PT)

Am zweiten Tag war das Wetter leider nur unwesentlich besser als am ersten – zumindest hörte es gegen zehn Uhr auf zu regnen, was uns dazu veranlasste, den Start um eine Stunde zu verschieben. Wir hatten erneut eine Strecke ausgewählt, bei der nicht die große Aussicht im Mittelpunkt stand, vielmehr ging es um die Natursehenswürdigkeiten Plesné jezero / Plöckensteinsee und Kamenné moře / Steinernes Meer sowie das Baudenkmal Schwarzenberg – Schwemmkanal. Am Start in Jelení gab es lange Gesichter bei Anna und Bernd, die Parkgebühr war etwas höher als erwartet und wir waren ja mit drei Kleinbussen und einem PKW unterwegs. Während meine Gruppe wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrte, ging Bernd mit den Kurzwanderern entlang des Kanals nach Nová Pec und wartete im Marlin auf uns.

Der bleibendste Eindruck waren die Sturmschäden. Gerade mal zwei Wochen vorher hatte es in der Gegend richtig gewütet, mit dem Ergebnis für uns, dass der Bärensteig total verlegt und bis Ende Oktober gesperrt ist, also aus dem Programm genommen werden musste. Damit blieb nur eine komplett vorgewanderte Tour übrig, von ein paar anderen hatte ich wenigstens Abschnitte bereits mit eigenen Augen gesehen. Das traf auch hier zu, denn ich war ja schon am Plesné jezero. Im Unterschied zu damals war das Wetter schlechter, dafür aber keine Mücken unterwegs, und auch die Bergwachthütte schien besetzt, zumindest stand ein Auto davor. Keinen Unterschied zum letzten Jahr gab es am Kiosk Říjiště, er war geschlossen. Ebenfalls nicht funktioniert hat unser Plan, dass Bernd mit dem Linienbus von Nová Pec nach Jelení fährt und seinen PKW abholt: Der Bus ist einfach nicht gefahren. Da Anna sein Auto nicht fährt, musste erst einmal jemand gefunden werden, der es tat, was aber relativ schnell ging. Dass Anna deswegen aber zu hetzen begann und erwartete, dass wir die letzten paar Kilometer nach Jelení fast zurückrannten, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Leider wurde auch das zu einem sich wiederholenden Thema in dieser Woche. Auf der Rückfahrt noch ein spezielles Erlebnis mit einem Mercedesfahrer: Er fuhr einfach an einer auf seiner Seite liegenden Ausweichstelle vorbei und erwartete wohl, dass wir unsere Kleinbusse aufs Bankett steuern würden, weil er jetzt da war. Ich machte noch den Fehler, es zu tun, aber an Dieter biss er sich die Zähne aus und musste nach drei Minuten Willensduell klein beigeben und rückwärts in die Ausweichbucht stoßen. Da merkt man halt den erfahrenen Busfahrer.

Als ich die Kurzwanderer im Marlin abholte, wurde ich noch von der Chefin mit Handschlag begrüßt, obwohl ich keine Zeit für eine eigene Einkehr hatte. Sie hätte auch wenig Sinn gemacht, schließlich gab es eine halbe Stunde später im Hotel Abendbuffet, und am Steuer eines vollbesetzten Kleinbusses geht unabhängig von Promillevorschriften nicht einmal ein kleines Bier.

Kleine Anekdote am Rande, die mir erst beim Schreiben des Berichts auffiel: Wir sind am Ende durch den Hirschwald gewandert. Denn genau das bedeutet nämlich Jelenský les, die Bezeichnung für das Waldstück zwischen Jelení und Koňský potok am Schwemmkanal.

Vor fünf Wochen machte ich das Foto genau in die andere Richtung Sturmopfer Diese Bäume standen im Juli noch aufrecht Ein bisserl Aussicht auf den Moldaustausee gab es dann doch Tröpfelquelle Bergwachtpräsenz Vom Ufer aus doch deutlich schöner als von oben Ufervegetation Aussicht über das Kamenné moře Konský vrch / Rossberg Durchblick durch ein Sturmkunstwerk Die dazugehörigen Bäume Auch hier ist nicht viel stehengeblieben Konský potok / Rossbach Wassertauscher Dunkle Wolken über dem Übungsplatz Boletice Bei Nässe gut vor Sammlern geschützter Standort Rosenauerkapelle Kanalkreuzung Sturmschadenüberblick Jelenské údolí