Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Eigentlich eine Fortsetzung vom letzten Sonntag

Tour solo, T3, 19,27 km, 655 hm, 6 3/4 h, Ausgangspunkt Kleinanglhof (R)

Ich fasse mich kurz. Die Challenge lief noch, also brauchte ich eine Tagestour. Das Frankenbachtal stand schon lange auf meiner Liste, den Lautenschlager in Karsten wollte ich auch ausprobieren, also war das Ziel klar. Blöd war nur die Gewitterprognose für den Nachmittag, also kein Start in Eckartsreuth, sondern bei Kleinanglhof, um nach der Einkehr nur maximal eine Stunde Weg zu haben.

Noch blöder war, dass ein Teil der Waldwege recht hohes Gras oder Gestrüpp hatte und extrem nass waren. Das lag vor Allem daran, dass ich in meiner Hektik vor dem Losfahren das Imprägnierspray für meine Schuhe nicht gefunden habe. Also wurde untenrum alles so nass, dass ich mir am nächsten Tag die von meinem Vater ausleihen musste, weil trotz Föhnen nicht an eine Nutzung meiner eigenen zu denken war. Aber am Blödesten war, dass nach ein paar Kilometern mal wieder mapy eingefroren ist. Das heißt, es hat weiter aufgezeichnet, aber der Kartenausschnitt hat sich ebenso wenig bewegt wie die Steuerungselemente. Ich konnte mapy nur schließen und wieder öffnen, aber nicht schauen, wo ich jetzt genau war geschweige denn speichern. Also gab es kurz vor Harthöfl einen fetten Verhauer. Der wäre nicht so schlimm gewesen, wenn ich nicht in einem Steilabstieg ausgerutscht und voll auf dem Hosenboden gelandet wäre. Hat verdientermaßen weh getan. Auf diesen Steilabstieg bezieht sich auch das T3. Nervig waren auch die wiederkehrenden Hetzplakate von Windkraftgegnern. Erstens sind viel weniger Windräder geplant als ins Panorama hineingephotoshopped, zweitens stimmen die Proportionen überhaupt nicht. So wie die Plakate aussehen, müssten die Windräder etwa vier Kilometer hoch werden. Das hätte nicht einmal unser wirklich extrem gnädiger Bilden und Gestalten-Dozent akzeptiert. Deswegen habe ich sie bei der Kapelle auch rausgephotoshopped. Insgesamt war es in Verbindung mit den Sichtverhältnissen ziemlich logisch, dass kaum Fotos entstanden sind.

Natürlich blieb es am Ende von oben her fast trocken und auch die Gewitterprognose war am Ende der Einkehr bei null. Wenigstens weiß ich, das ich die Runde ab Eckartsreuth irgendwann nachholen kann. Denn das Cordon bleu beim Lautenschlager war ziemlich gut, nur die Pommes etwas durchschnittlich. Sehr anständig war, dass mein Verzicht auf den Beilagensalat mit zwei Euro Rabatt belohnt wurde, habe ich noch nirgends erlebt. Überraschenderweise hatte sich mapy mittlerweile dafür entschieden, mir meine Position zentriert anzuzeigen, so dass zumindest weitere Verhauer ausgeschlossen waren. Und auf den letzten 200 Metern am Regen entlang habe ich auch wieder eine normale Fotofrequenz an den Tag gelegt. War halt ein bisserl spät.

Jetzt habe ich mich entgegen meiner Ankündigung doch nicht kurz gefasst. Ist mir aber egal. Die kleine Galerie wartet.