Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Statt um Pottenstein zum Wotanstein

Tour solo, T1, 13,61 km, 320 hm, 3 1/4 h, Ausgangspunkt Gaisthal (SAD)

Eigentlich wollte ich heute mit den Wanderfreunden nach Pottenstein fahren und dort die 20 Kilometer gehen. Als ich aber um acht Uhr an der Sparkasse ankam, saß außer Alois nur Andre im Auto und mir wurde mitgeteilt, dass Alois nachvollziehbarerweise nicht wegen drei Personen 120 Kilometer einfache Strecke fahren würde und es deswegen nach Schwandorf ginge. Dort wird aber immer die gleiche sieben Kilometer kurze Strecke angeboten, also fuhr ich wieder heim und holte noch ein Stünderl Schlaf nach. Nach einem einigermaßen gelungenen Mittagessen fuhr ich dann die fünf Kilometer nach Gaisthal und ging dort eine Runde, die ich mir eine Woche vorher im Bayernatlas zusammengestellt hatte.

Netterweise ist am Ortseingang bei der Einfahrt zum Campingplatz auch gleich ein etwas größerer Parkplatz, der außerdem fast leer war, so dass ich nicht groß suchen musste und gleich losgehen konnte. Gaisthal ist ein netter Ort, aber irgendwie eine Lindenmonokultur. Zumindest waren gefühlte 80 Prozent der Bäume in der Ortsdurchfahrt, der ich anfangs folgte, Linden. Nix dagegen, aber Vielfalt würde mir noch besser gefallen. Das Ziel, der Wotanstein, wird im Volksmund auch Wutzlstoi genannt, da ich aber erst vor ein paar Wochen einen Burgstall auf dem Wutzelstein bei Teunz erkundet habe, bleibe ich beim schriftdeutschen Namen. Aber das Teil hat was, man könnte sogar durchkriechen. Schön waren auch die Aschaauen bei Muggenthal, weniger schön der viele Schotter auf den Wegen. Das war nicht viel weniger als beim IVV.  Gut ist hingegen die Markierung aller Wegabschnitte, wobei ich mindestens fünf verschiedenen Wanderwegen gefolgt bin. Am Ende blieben mir drei der Apfelvierterln und auch einiges an Saft übrig, aber damit hatte ich aufgrund der durchschnittlichen Streckenlänge sowieso gerechnet. Auf dem Rückweg war ich zu verpeilt für den kleinen Abstecher in den Biergarten in Lind, dafür genoss ich am Abend das Open Air unten in Oberviechtach, bei dem nur das Dunkle fehlte.