Auf blauen Pfaden ins Birgland geschnuppert
Tour mit Karlie und dem FAV Hersbruck, T2, 13,51 km, 358 hm, 5 3/4 h, Ausgangspunkt Alfeld (LAU)
Gleich vorweg: Der Titel stammt nicht aus meinen Gehirnzellen. Ich habe einfach den Namen der Wanderung in der Ankündigung des FAV Hersbruck in die Vergangenheit gesetzt und hoffe, dass Gaby es mir nicht übel nimmt. Damit wäre auch schon ein Großteil des Hintergrundes erläutert, womit nur hinzuzufügen bleibt, dass Karlie mitgehen durfte.
Wir trafen kurz vor 10 Uhr in Alfeld ein und wurden freudig von vielen Bekannten und einigen für mich neuen Gesichtern begrüßt. Von den letztjährigen Rennsemmeln war nur Margit dabei, also blieb das Tempo niedriger und die Gruppe deutlich kompakter. Die blauen Pfade beziehen sich auf die Farbe der Wegmarkierungen, denen wir folgten und Gaby erklärte uns erst einmal, warum wir beim Cafe Insider in der Ortsmitte losgingen und nicht am Sportplatz. Dieser Begründung konnte ich nur voll und ganz zustimmen. Die dreizehneinhalb Kilometer Wegstrecke beziehen sich auf das, was wir Zweibeiner gingen, Karlie dürfte etwa das Dreifache abgespult haben, immer vor und zurück und wieder vor und wieder zurück, Hauptsache, er hatte die Gruppe und sein weltbestes Frauchen immer im Blick. Diese Gruppe war auch sehr fürsorglich zu ihm, bei jeder Straße kam 100 Meter vorher der Hinweis, dass es sicherer wäre, wenn ich ihn mal kurz an die Leine nehmen würde, was ich sowieso immer mache. Auch beim Windloch empfahl mir Gaby die Leine, weil es ja sein könnte, dass er hinein springt und nicht mehr rauskommt. Der Höhleneingang sah mir zwar nicht ganz so wild aus, aber besser angeleint als verloren. Wobei es in der Realität wohl nicht so schlimm gewesen wäre, weil zufälligerweise genau zur gleichen Zeit ein Höhlenerkundungstrupp aus der anderen Richtung eintraf, der Karlie sicher wieder ans Tageslicht geholfen hätte. Aus diesem Grund gibt es auch in diesem Bericht kein Foto vom Windloch, überall Personen drauf. Die Einkehr bei Familie Högner in Poppberg verlief ähnlich wie vor zwei Monaten: Kein Schäuferle für mich, aber die Alternative war mindestens genau so exzellent. Der kleine große Hooligan blieb meistens brav unter dem Tisch und verkniff sich jegliche Bettelei. Kein Wunder, er hatte ja eine ordentliche Portion Trockenfutter (Hausbezeichnung Brockerln) unter dem Tisch stehen, außerdem war das ihn als Einzige in der Familie vom Tisch fütternde Reservefrauchen nicht anwesend. Vorher gab es auf der Burgruine die einzige Erkläreinlage von Gaby, bei der ich entgegen meines ursprünglichen Vorsatzes ein paar Ergänzungen anmerkte. Am Ende ließen wir den Tag noch bei einer Tasse Tee im Cafe Insider ausklingen, wo einer der Teilnehmer noch einen Spruch losließ, der mir zu denken geben sollte: „Der Karlie ist kein Hooligan, er war doch die ganze Zeit total lieb und brav“. Stimmt, aber halt nur, wenn wir mit einer Gruppe unterwegs sind.
Auf dem Rückweg blieb ich noch kurz bei Leidersdorf stehen, um mich zu vergewissern, dass der Abzweig zum Keltenwall auch wirklich da ist, wo ich ihn in Erinnerung habe, und durfte zu Hause feststellen, dass Herrchen gerade erst dabei war, das Fleisch für den (Nicht-)Hooligan auf den Herd zu stellen anstatt es bereits in mundgerechte Happen zu scheiden. Dass dieser nicht gerade begeistert war, noch einmal eine Stunde auf sein wohlverdientes Fressen warten zu müssen, sollte klar und nachvollziehbar sein.
Zum Schluss noch herzlichen Dank an meine fränkischen Freunde für die liebe Behandlung auch für Karlie, ganz besonders an Gaby für die gewohnt kompetente Führung und an Hans für die Zusendung der Terminliste.
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