Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

AKW-Tag nach einem Auftritt in Memmingen – also nix wie rauf auf den Ponten!

Tour mit einer Zufallsbegleitung, T3, 13 km, 980 hm, 5 3/4h, Ausgangspunkt Schattwald (RE)

 

Eigentlich habe ich mich ja schon vor ein paar Wochen in den Winter verabschiedet, nicht ahnend, dass ich noch einmal zu einer Tour kommen würde. Und ganz ehrlich, ich wusste es auch bis Freitagnachmittag selbst nicht, weil erst da die Absage aus Schwäbisch Gmünd kam und auf einmal der Sonntag komplett frei war. Der Slam am Samstagabend in Memmingen war einmal mehr durchwachsen, gute Aufmachung, steigerungsfähige Moderation und eine nicht immer nachvollziehbare Jury. Erfreulich war hingegen die Anwesenheit von Karl, der sich auch einmal einen Poetry Slam live reinziehen und dabei gleich mich persönlich kennenlernen wollte. Um es kurz zu fassen, wir haben es beide nicht bereut.

Jetzt aber zur Tour: Bei der Anreise lichtete sich der Nebel überraschend früh, nämlich gleich hinter Kempten. Am Parkplatz angekommen ging ich auf dem Fahrweg los Richtung Stuibenalpe und stellte dabei fest, dass der junge Mann, der wenige Sekunden vor mir aufgebrochen war, die gleiche Route plante wie ich. Somit waren wir beide nicht allein unterwegs.
In der ersten Rechtskurve biegt ein Steig links ab, der mit Pontental beschildert ist. Er geht steil, aber wenig schwierig nach oben, bis er in den Karrenweg mündet, der in der Karte eingezeichnet ist. Diesem folgt man nach links bis zur Forststraße von Zöbeln herauf. Dort kann man wohl geradeaus auf einen ebenfalls nicht eingezeichneten Weg gehen, jedenfalls kam später ein Weg auf dieser Seite aus dem Wald heraus. Da wir dies jedoch nicht sicher wussten, stiegen wir auf der Forststraße hinauf bis zum Beginn des eigentlichen Pfades durch das Pontental, der recht ordentlich beschildert und auch mit roten Punkten markiert ist. Er war an einigen Stellen etwas eisig, aber nie besonders problematisch. Zum Talschluss hin führt er etwas steiler durch die Flanke der Rohnenspitze zum Zirleseck, wo er auf den Gratweg stößt. Nach einer kleinen Fotopause gingen wir dann rechts weiter auf dem Gratweg, der völlig harmlos zur Südflanke des Ponten führt, wo dann bei Punkt 1923 der Gipfelweg abzweigt. Dieser ist etwas steiler, aber auch nie richtig ausgesetzt oder gar schwierig. Der Gipfel war ziemlich gut besucht, da ich etwas außer Puste war, verzichteten wir auf den Übergang zum Kreuzgipfel, obwohl er nicht so übermäßig schwer erschien. Nach einer ausgiebigen Gipfeljause setzten wir uns wieder in Bewegung Richtung Westen und stießen bei Punkt 1957 wieder auf den Gratpfad, dem wir bis zum Güntle folgten. Dort geht es auf einem gut sichtbaren Weg durch den Talschluss des Stuibentals hinunten bis zur Mittleren Stuibenalpe. Von dieser aus wählten wir den asphaltierten Fahrweg zurück zum Parkplatz. Dieser ist zwar bis auf zwei Stellen in Kurven, an denen man eine schöne Aussicht aufs Tannheimer Tal hat, völlig uninteressant, allerdings vertraute ich meinen Knien nicht ganz und zog die schonendste Variante vor. Auf dem Heimweg gab es nach einem Hellen im Gasthof Panorama unterhalb des Parkplatzes und einer Tankfüllung für 13 Cent pro Liter Diesel weniger als in Schwandorf noch einen unfreiwilligen Zwischenstopp kurz nach Nesselwang, weil ein Bauer gerade seine Kühe von der Weide in den Stall trieb und dafür den Verkehr anhielt. Dafür bleibt man aber gern mal drei Minuten stehen. Weniger angenehm waren die großen Nebelgebiete zwischen knapp vor Marktoberdorf und Schöffelding sowie Germering und Pfaffenhofen an der Ilm, vor allem dank der hirnlosen Fahrer größerer Karossen, die bei 150 Metern Sicht mit 200 km/h an mir vorbeirasten.

Tannheimer Tal Lichtspiel an Spinnfäden, in Natura noch wesentlich eindrucksvoller Erste Andeutung des Tagesziels Im Schatten ist es noch ganz schön frostig Das Ostallgäu bleibt den ganzen Tag unter der Nebeldecke Schattengrenze Der magische Moment Trauriger Tümpel: ausgetrocknet UND eingefroren Die Ponten-Ostflanke liegt jetzt fast vollständig in der Sonne Pontental, der Anstiegsweg verläuft auf der im Bild linken Talseite Was wollen diese Wanderer hier? Blick zurück zum Taleingang, der Weg kommt durch die Gasse zwischen den beiden Baumfeldern Felsformationen im Südgrat der Rohnenspitze Ist heute wirklich der 13. November? Der Rauhreif macht das Datum ein bisserl glaubwürdiger Der Weiterweg vom Zirleseck zum Ponten (Fast) Alles, was die Natur zu bieten hat, es fehlen eigentlich nur die Insekten Am Zirleseck Die Überbleibsel einer versuchten Panoramaaufnahme: Gimpel und Umgebung Der Hochvogel, für mich derzeit mindestens eine Nummer zu groß Daumen hinter Gras Rohnenspitze hinter Fichten Farbtupfer Schattenspiel und Pontental Der Kreuzgipfel, den wir uns schenkten, weil er wohl auch etwas niedriger ist als der Gipfel, auf dem wir waren Dieser Felsen auf der linken Bildseite dürfte der allerhöchste Punkt sein Bscheißer, der Abstiegsweg im Stuibental ist gut erkennbar Flechtenvariation im Abstieg Gaishorn mit Verbindungsgrat Schattwald Gratdrüberblick Rückblick zum Gipfel über ein paar Latschenfelder Latschentor Wannenjoch Höhergelegene Felsen bekommen noch Sonne ab Einstein zwischen zwei Bäumen Sorgschrofen Einen derartigen Moment darf man nicht auslassen! Die Schatten nähern sich dem Gimpelmassiv Kurz vor dem Parkplatz entdeckte ich noch ein paar Beerensträuche, ich tippe mal auf Sanddorn