Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Heute war die Strobelhütte geöffnet

Tour solo, T2, 11,58 km, 424 hm, 4 1/2 h, Ausgangspunkt Hopfenweg (WEN)

Eigentlich wollte ich ja schon vor zwei Wochen die Strobelhütte besuchen und auf dem Rückweg bei der Tea time in Nabburg aufschlagen. Dieser Plan scheiterte an meinem Ausrutscher auf dem Čerchov und der Unmöglichkeit, am nächsten Tag Auto zu fahren. Mittlerweile geht das wieder, was die vorherige Tour bewies, und ich musste nur auf einen Wochenendtag mit zumindest OWW (Ordentlichem Wanderwetter) warten. Als ich aufstand, sah ich nur Nebel, aber nach dem Frühstück war dieser schon wesentlich heller und ich fuhr los. Ab Nabburg löste sich der Nebel komplett auf, und als ich kurz nach halb elf am Hopfenweg in Weiden ankam, wurden auch die höheren Wolkenschichten immer weniger.

Ich startete in die im Vergleich zu Februar 2014 entgegengesetzte Richtung und ging auch an der Abzweigung, an der ich vom Zollhaus heruntergekommen war, geradeaus weiter auf dem roten W. Bald ging es durch den Wald mit herrlichen Sonnenstrahleneffekten, nach etwa einer Dreiviertelstunde erreichte ich zum ersten Mal das Hölltal. Ich überquerte zunächst die Kreisstraße, dann den Gleitenbach, und erreichte eine Kleingartenanlage, wo sich der Wanderweg mit dem Goldsteigzubringer vereinigte. Am oberen Ende der Kleingartenanlage biegen zunächst beide Wege nach links ab, 50 Meter weiter trennen sie sich und ich blieb auf dem Goldsteigzubringer. Dieser führt jetzt etwas steiler durch den Wald, später etwas undeutlicher über eine wildschweinbeackerte Wiese, und kommt am südlichen Ortsende von Muglhof heraus. Nach ein paar Metern ortseinwärts zweigt er wieder nach rechts ab und steigt hinauf Richtung Heiligdreifaltigkeitsberg, wo er etwas unterhalb des Gipfels in einen Feldweg mündet. Hier geht es rechts weiter zum Goldsteig und links zur Wallfahrtskapelle auf dem höchsten Punkt, bei der ich meine erste Pause einlegte und die mitgebrachte Wurst-Käse-Semmel sowie das erste Birnenvierterl vertilgte. Die Kapelle ist recht hübsch und die Aussicht noch hübscher. Man kann an dieser Stelle auf einer undeutlichen Spur direkt nach Osten zum Goldsteig absteigen, wie es der Rother-Wanderführer empfiehlt, ich hatte aber Zeit und ging zurück zum Abzweig und weiter bis zur offiziellen Vereinigung des Zubringers mit dem Goldsteig. Dieser ist Richtung Norden auch nicht viel deutlicher, aber zumindest ein ofizieller Wanderweg. Hier ist zwar kein Naturschutzgebiet, aber warum soll ich den Bauern ärgern, wenn es nur 400 Meter mehr sind und die Runde sowieso eher zu kurz für meinen Geschmack ist? Es geht hinüber nach Matzlesrieth, an dessen Ortsrand wieder einmal eine Kreisstraße überquert wird und hinauf zu einem Wasserbehälter. Gleich hinter diesem biegt der Goldsteig nach rechts ab und folgt dem Waldrand bis zu einer Kreuzung mit dem Wanderweg, der mit der finnischen Fahne markiert ist (also blaues Kreuz auf weißem Grund). Ich wollte ein paar Höhenmeter mehr und außerdem die Hollerquelle begutachten, also bog ich hier links ab und schritt auf einem ziemlich steilen Waldweg hinab ins Hölltal. Hier sind Stöcke definitiv von großem Vorteil, aber so fit ist mein Arm doch noch nicht. Die Quelle war nicht sonderlich erkennbar, aber ein paar Meter weiter unten plätscherte ein Bacherl. Diesem folgte ich bis zum Talgrund, wo ich erst die Kreisstraße und dann wieder den Gleitenbach überquerte, noch ein paar Meter dem blauen Kreuz folgte und dann auf den Wanderweg mit dem blauen Kreis wechselte. Dieser führt halbwegs steil bergauf Richtung Strobelhütte, kreuzt erst einen anderen Wanderweg und vereinigt sich bald wieder mit dem Goldsteig. Gleich danach findet man, wenn man sich am Waldrand umdreht, einen Wappenstein, der die früheren Grenzen der Herrschaften Parkstein und Waldthurn definiert. Von hier aus geht es zunächst mit Blick auf Letzau und später den Fahrenberg am Waldrand weiter und an einer Abzweigung hinauf zum Gipfel des Fischerbergs. Ich stieg nach der Ankunft sofort auf den Vierlingsturm, nur um außer Baumwipfeln nichts zu sehen, und deshalb auch gleich wieder hinunter und kehrte in der Strobelhütte ein. Dort war das Gambrinus Dunkel ganz ordentlich und der Sauerbraten excellent. Er war sogar so frisch aus der Küche, dass vom Dampf die Linse drei Mal beschlug, bevor ich endlich das Foto schaffte. Nach dem Essen ergab sich noch ein nettes Gespräch mit dem Ehepaar am Nachbartisch, so dass ich etwas länger als die übliche Stunde in der Hütte verweilte (üblich natürlich nur, wenn es sich nicht um das Lusenschutzhaus handelt oder der Wirt Thomas Seidl jun. heißt). Nach dieser Rast ging ich den eigentlich falschen Weg und bekam dadurch noch einmal etwa 500 Meter mehr unter die Füße, fand aber letztendlich den bereits bekannten Weg hinunter nach Tröglersricht. Dort schaffte ich es dieses Mal, die Dorfkapelle mit natürlich aussehendem Hintergrundblau von vorne zu fotografieren und hatte auf dem letzten Kilometer hinüber zum Parkplatz mehr Begegnungen mit Spaziergängern als bei den letzten vier Wanderungen (außer Lusen am Mittwoch) zusammen.

Kleiner Bodennebelrest am Egelseerwiesenbach Der Parkstein ist noch umhüllt Eines von mehreren Lichtspielen im Wald Kein Lichtspiel, sondern herbstliche Lärchennadeln Im Hölltal Bechtsrieth Baumreihe hinter Raps Muglhofer Rossbande Fernsehturm Fischerberg Panorama am Heiligdreifaltigkeitsberg Kapelle Matzlesrieth Im Ehenbachtal hält sich der Nebel immer noch Frische Blüten im November Hollerquellgebiet Gleitenbach Letzau Perfekte Aussicht vom Vierlingsturm Lecker Jetzt ist hinter dem Parkstein auch der Rauhe Kulm zu sehen Dorfkapelle Tröglersricht Zollhaus Steinwald