Kräuterwanderung mit Vorspiel
Tour erst solo, dann mit Lisa, Birgitt und 2 weiteren Damen, T1, 9,4 (7,7 + 1,7) km, 198 (193+5) hm, 5 (je 2 1/2) h, Ausgangspunkte Hammermühle Falkenberg und Hotel Seenario Tirschenreuth (TIR)
Neben dem Stammtisch gibt es im Landkreis Tirschenreuth auch noch ein Zentrum für alternative Heilweisen, in dem ich ebenfalls Mitglied bin, weil es immer wieder gute Angebote hat, die für Mitglieder gratis sind. Eines davon war eine Kräuterwanderung auf dem Gelände der Landesgartenschau 2013 in Tirschenreuth. Da Falkenberg nur elf Kilometer entfernt und eine Autobahnausfahrt weiter als der Normalweg liegt, war klar, dass ich den nördlichen Teil des Waldnaabtals, den ich voriges Jahr nicht mehr geschafft hatte, vorne dranhängen würde.
Ich startete kurz vor 16 Uhr an der alten Zufahrt nach Falkenberg, wo schon ein paar Autos am Straßenrand standen und ein altes Parkplatzschild vor einem Hinweis auf die Blockhütte war. Erst auf dem Wiesenpfad stellte ich fest, dass der eigentliche Wanderparkplatz 100 Meter entfernt war und ich bei einer kleinen Abzweigung links abbiegen hätte sollen. Egal, die 200 Meter Mehrstrecke waren zu verkraften. Bald ging es ins eigentliche Waldnaabtal und damit ins Naturschutzgebiet, wo mich eine ähnliche Szenerie erwartete wie im vergangenen Jahr auf dem Abschnitt südlich der Blockhütte. Bald verließ der Weg das Tal und führte über einen Hügel, eine Schleife abkürzend, um nach knapp einem halben Kilometer wieder zum Fluss zurückzukehren. Jetzt folgte ein Naturdenkmal auf das andere, ein Naturlehrpfad benannte auch verschiedene Baumarten und die Waldnaab selbst bot spektakuläre Lichtspiele und Plätschervariationen. Auch der Weg änderte sich immer wieder, mal war es eine Forstautobahn, mal ein kleiner, wilder Waldpfad, aber immer gut markiert. Kein Wunder, ich war mal wieder auf dem Goldsteig unterwegs. Aber auch das verhindert nicht fehlerhafte Angaben, denn vom Sauerbrunnen zur Blockhütte sind es keine 1,8 Kilometer. Ich habe die Angabe sofort angezweifelt, als ich die Strecke trotz diverser Fotos in 22 Minuten geschafft hatte, die Nachmessung im Bayernatlas ergab gerade mal 1,3 Kilometer. In der Blockhütte war der Himbeerkuchen aus, aber der Apfelkuchen genauso gut und der Grüne Tee auch ganz akzeptabel. Die drei kleinen Enkel der Wirtin halfen beim Betrieb und waren dabei eine Augenweide. Natürlich war ich mit dieser Einkehr wesentlich eher fertig als budgetiert, einen Tee kann ich doch schneller trinken als eine Halbe Bier. Das machte aber gar nix, denn ich musste ja in Tirschenreuth noch den Ausgangspunkt suchen, weil ich letztes Jahr nicht auf der Gartenschau war und auch vorher gerade ein einziges Mal, ich glaube es war 1992, durch Tirschenreuth durchgefahren bin. Außerdem blieb mir so noch Zeit für eine kleine Runde um den Hüttenteich und das Wasserrad, von dem ich auch ein kurzes Filmchen drehte. Zurück ging es dann auf dem alternativen und auch kürzeren Weg vorbei am Mühlnickelweiher und seinen benachbarten Fischteichen, die teils in Betrieb, beblumt und befroscht waren. Kurz nach dem Weiher kam ich an einem Unikat von Marterl vorbei, bevor der Weg dann den Wald verließ und die letzten eineinhalb Kilometer im offenen Gelände verlaufen. Kurz vor dem Ende steht eine Kapelle mit einem ungewöhnlich detaillierten Wegweiser zu einem etwas spezielleren Ziel, danach führt der Weg noch durch den Biohof Hammermühle, bevor er am offiziellen Wanderparkplatz endet. Von dort aus ging ich noch die ersten Meter des offiziellen Hinweges, bevor ich auf dem Verbindungspfad, auf dem ich gekommen war, zum Auto zurückging.
In Tirschenreuth hatte ich noch 20 Minuten Luft, bevor die Kräuterwanderung losging. Entgegen der telefonischen Ankündigung von Lisa erschien zunächst noch Birgitt, eine ganzheitliche Sehtrainerin, die ich vom Stammtisch her kenne, und kurz darauf zwei Damen aus Tirschenreuth, die ich zunächst für Mutter und Tochter hielt, aber Geschwister sind. Der Weg ist schnell beschrieben, einmal im Uhrzeigersinn um den zur Gartenschau wiederangelegten Stadtteich. Lisa hatte viel zu erzählen, wir hatten viele Fragen und gelegentlich erlaubte ich mir Kommentare zur Herstellung von Ölmazeraten und Tinkturen, die wohlwollend aufgenommen wurden. So brauchten wir statt der avisierten 90 Minuten fast zweieinhalb Stunden und waren erst nach Sonnenuntergang wieder beim Hotel. Dort verköstigte uns Lisa noch mit selbsthergestellter Kräutercreme auf (leider nicht selbstgebackenem) Brot und Kräuterschorle allerhöchster Qualität, so dass wir uns optimal gestärkt gegen 21.50 Uhr auf den Nachhauseweg machten.
Waldnaabtal
Tirschenreuth
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