Warum eine Runde wenn es gute Zugverbindungen gibt?
Tour mit dem OWV Amberg, T2, 16,56 km, 690 m Aufstieg, 684 m Abstieg, 9 h, Ausgangspunkt Česká Kubice (DO)
Der größte Teil des Oberpfälzer Waldes ist leider in Sachen ÖPNV ein weißer Fleck. Jenseits der Grenze in Böhmen sieht es da wesentlich besser aus und auch im Landkreis Cham gibt es ein paar erhalten gebliebene Nebenbahnlinien mit recht vernünftigen Takten. Eine davon führt von Cham nach Waldmünchen, was in Verbindung mit der Linie Schwandorf – Domažlice, deren Züge auch in Česká Kubice halten, gute Rahmenbedingungen für eine Überschreitung des Čerchov bietet. Ideale Voraussetzungen also für eine Tour des OWV Amberg, die auch von 22 Personen angenommen wurde. Da es außerdem von Domažlice aus einen Bus auf den Gipfel gibt, der unten auf der Passhöhe in Capartice hält, konnte auch die Kurzwandergruppe von Bernd den Gipfel auf einer etwas kürzeren Strecke überschreiten.
Die Hauptgruppe bekam hingegen den schönsten Aufsteig zum Čerchov, nämlich den Hanasteig, geboten, und konnte so leicht verschmerzen, dass die ersten drei Kilometer bis zur Zelená chýše auf Asphalt verliefen. Da wir viel Zeit hatten, gab es dort ebenso wie etwas später bei der Česká studánka eine kleine Rast, obwohl die Hütte wider Erwarten nicht bewirtschaftet war. Nach der studánka musste Kosmo an die Leine, weil der Hanasteig bekanntlich mitten durch das Naturschutzgebiet Čerchovské hvozdy führt. Oben am Gipfel waren wir etwas früher da als Bernds Gruppe, was dazu führte, dass ich nicht nur ein, sondern zwei Mal den Aussichtsturm besteigen durfte. Bei dieser Aussicht tat ich es gerne, auch weil mein Rücken brav blieb. Außerdem nutzten wir die üppige Zeit am Gipfel zu einer gemütlichen Brotzeit mit in meinem Fall einem Kozel, wobei es ganz gut war, dass ich ein paar Kronen dabei hatte. Um 14 Uhr machten wir uns alle zusammen nach ein paar Gruppenfotos ohne Bergpoetin (die stand hinter der Kamera) auf den Abstieg nach Waldmünchen, natürlich nicht ohne den einen oder anderen Erklärstopp. Bernd hatte schon oben gesagt, dass es sein könnte, dass er etwas zurückfällt und ich in dem Fall einfach weitergehen sollte, im steileren Abschnitt zwischen Kramberghof und Waffenschleife war es auch so weit. Da er aber von vier anderen Teilnehmern plus Kosmo begleitet wurde, konnte ich mich ohne schlechtes Gewissen an seine Anweisung halten, so dass wir fast wie geplant um 20 nach vier in der Waldmünchner Stub’n am Marktplatz ankamen. Bernd erschien 20 Minuten später, als wir gerade mit dem Bestellen der Essen fertig waren. Zwei Stunden später hieß es Abschied nehmen und die letzten Meter zum Bahnhof zu marschieren, wo bereits der Zug nach Cham auf uns wartete. Somit ging ein weiterer herrlicher und vor allem unfallfreier Tourentag zu Ende.
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