Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Vom Mühltal zum Jakobsweg…

Tour mit Coco, T1, 6,65 km, 105 hm, 1 3/4 h, Ausgangspunkt Neukirchen (SAD)

…und dabei so viel wie möglich in offenem Gelände war der Plan. Dummerweise spinnt der Bayernatlas bei mir seit einigen Tagen, so dass ich die Runde nicht vorher ausmessen konnte. In der Realität schaffte ich es zwar zum Jakobsweg, aber mit wesentlich weniger waldfreiem Anteil als gewünscht, und auch nur, weil ich zwischendurch immer wieder die Distanz auf dem Garmin kontrollierte. Hätten wir nicht abgekürzt, hätte Coco ernste Probleme bekommen.

Wir starteten am gleichen Ort wie bei der Feierabendrunde im Januar 2014. Allerdings gingen wir in die andere Richtung los und bogen dann bei einem Abzweig in den Wald. Es wäre auch gegangen, wenn wir beim Marterl auf dem dritten Foto geradeaus gegangen wären und uns bei der nächsten Gabelung rechts gehalten hätten, aber da hat mich die Kompasskarte verwirrt. Am Ende des Waldpfades hielten wir uns rechts, nur um gleich an eine verwachsene Kreuzung mit undeutlichen Weiterwegen zu kommen, an der wir nach links abbogen. Dieser Weg sollte ins Mühltal führen, es sah aber mehr nach Schlammtal aus. Das wirkliche Mühltal verläuft etwa zehn Meter links davon im Wald und hat im vorderen Teil keinen Pfad, so dass wir zunächst im Schlammtal blieben. Erst später wechselten wir ins Mühltal, das mich doch sehr an eine Altstraße erinnert. Nach etwa einem Kilometer ging es nicht mehr weiter und wir wechselten zurück auf den jetzt nicht mehr ganz so schlammigen Parallelweg und hielten uns an einigen Kreuzungen und Abzweigungen geradeaus. Allerdings näherten wir uns langsam aber sicher der Drei-Kilometer-Marke, so dass es wichtig wurde, bei der nächsten Gelegenheit einen Verbindungsweg nach Norden zum Jakobsweg zu finden. Dieser bot sich dann an der Stelle, an der der plötzlich beginnende und relativ sinnfreie Zaun in der Mitte des Weges eine große Lücke aufweist. Bald kamen wir im offenen Gelände an und stießen an einem Teich mit Bruthäuschen auf den Jakobsweg, dem wir nach Siegenthan folgten. Siegenthan erwies sich als Gutshof mit industrieähnlicher Viehzucht in nicht weniger als vier Stallgebäuden, die jeweils über 100 Meter lang sind. An ihnen vorbei führt die Zufahrtsstraße von Neukirchen her, der wir bis zum Auto folgten. Auf halber Strecke ist noch der Einödhof Scheckenberg, auf dem scheinbar etwas naturbezogenere Landwirtschaft betrieben wird. Danach kamen wir wieder an der Stelle vorbei, von der aus man gelegentlich den Arber sehen kann, was an diesem Tag nur ansatzweise möglich war. Es war zwar sonnig, aber leider doch ziemlich dunstig. Die beste Aussicht gab es über Schwandorf hinweg in den Oberpfälzer Wald. Da Coco am Scheckenberg mit den Vorderpfoten zu hinken begann, war ich froh, als wir wieder zurück am Auto waren und sie sich auf der Rückfahrt und daheim im Wohnzimmer von der Tour erholen konnte. Ich werde leider in Zukunft die Runden mit ihr noch kürzer gestalten müssen, aber das ist bei einem elfjährigen Boxer eigentlich mehr als normal. Um ganz ehrlich zu sein, mache ich das für Coco gerne, denn es ist so besser als wenn ich sie wegen einer derartigen Überbelastung komplett verlieren würde. Sie ist schließlich mein allerfeinstes Mädchen.

Optimales Spaziergehwetter Coco inspiziert das Marterl und das Bankerl Versperrt und sowieso falsch Im Schlammtal Positiv war nur die Trinkmöglichkeit für Coco Nicht immer ein Pfad im Mühltal Froststellen Zugewachsener Grenzstein Kein Badetümpel Hochspannungsschneise Das Bruthäuschen wird von den Enten angenommen Panoramaallee Hütterl am Gutshof Siegenthan Großer Teich mit Spiegelung Der kleine Tümpel ist überraschend noch zugefroren Wasserhäuschen zwischen Siegenthan und Scheckenberg Misshandelte Kiefer Scheckenberg - Lebensraum für glückliche Tiere Oberpfälzer Wald Schwandorf