Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Sieben Gründe, öfter in Böhmen wandern zu gehen

Tour mit Gudrun, T2, 14,73 km, 377 hm, 6 1/4 h, Ausgangspunkt Mířkovské rybníky (DO)

Irgendwie passt der Titel dieses Berichts nicht zu dem, was ich gerade über die Tour im Kopf habe. Ist mir aber egal. Denn ursprünglich bezog sich der Titel auf die Tatsache, dass Gudrun und ich in den Sedmihoři unterwegs waren, was zu deutsch sieben Berge bedeutet und auch halbwegs zutrifft. Wenn man Nebengipfel einrechnet, sind es allerdings meiner Zählung nach zehn dieser Hügel, denn mit maximal 619 Metern Höhe geht keiner davon wirklich als Berg durch. Das spiegelt sich interessanterweise auch in den Namen der einzelnen Hügel wieder, denn die heißen alle vrch, sofern das Grundwort nicht ganz weggelassen wird. Jetzt sind Tschechischkenntnisse wieder von Vorteil, denn vrch heißt tatsächlich Hügel. Allerdings stimme ich zu, dass Sedmivrchý nicht so toll klingt.

Eigentlich wollte Gudrun die Tour schon letztes Jahr machen, aber da hatte ich den Hooligan bei mir und den wollte ich hierher wegen der mindestens drei Ruinen nicht mitnehmen. Hätte mich zu sehr abgelenkt. Da ich aber aufgrund der gestrigen Tour ziemlich platt war, wurde nur die eine Ruine am Gipfel des Chlum besichtigt, auf die beiden anderen verzichteten wir. Und die eine bot gar nicht so viel, was mit Aufwand zu erkunden gewesen wäre. Das Schuhwerk war logischerweise auch ein anderes, nämlich meine alten, zerschlissenen Stiefel (die eigentlich meine neuesten sind, aber die niedrigste Qualität aufweisen). Aber fast egal, meine Lieblingsschuhe sind beim Schuster und werden geflickt, dann kann ich wieder vernünftig gehen. Außerdem waren heute die Stöcke im Einsatz, was unter normalen Umständen nicht der Fall (und auch nicht nötig) gewesen wäre. Zur Strecke ist zu sagen, dass wieder einmal mehr als die Hälfte auf Schotter oder schlimmerem Belag war, aber eben auch die Hälfte auf wunderschönen Waldpfaden. Vor allem der Abschnitt über den Třislovec ist reiner Genuss, gepaart mit grandioser Aussicht in alle Richtungen dank gezielt herausgeschnittener Waldverjüngung. Hier ging Gudrun und mir der Gaul etwas durch und wir paparazzten uns gegenseitig. Wird aber nicht veröffentlicht. Herrlich sind auch die Felsformationen, die auf der ganzen Strecke immer wieder links und rechts, manchmal auch frontal, auftauchen. Eine Frage konnte jedoch nicht beantwortet werden: Sind die Sedmihoři ein Vulkankrater, Meteoritenkrater oder keins von den beiden? Das erste würde ich aufgrund des Gesteins ausschließen, aber wenn man sich die Form der Hügelkette ansieht, kommt unweigerlich der Verdacht des zweiten auf. Literatur in deutscher Sprache habe ich nicht gefunden, und tschechisch kann ich dann doch nicht gut genug, um den entsprechenden Wikipediaeintrag zu verstehen. Falls jemand eine Antwort hat, bitte melden!

Zur Einkehr ging es dann mangels Wirtshaus an der Strecke nach Bor, wo ich im Internet ein gut aussehendes Restaurant am Marktplatz entdeckt hatte. Es war auch so gut, wie es aussah, so dass Gudrun und ich einen rundum gelungenen Tag hatten. Wir werden wiederkommen!

Start mit Schattenparkplätzen Stauweiher im Begriff der Verlandung Kamen Ručičky Namelose Felsen Moorwiese Der furchtlose Held schaut dem Drachen ins Maul Fast wie geschnitten Chlum durch Bäume Aufstieg zu den Skalní mísy Ein Paradies für Esoteriker Ja, so könnte in der Steinzeit ein Unterschlupf gebaut worden sein Versteinerter Bär Gemüsefeld mitten im Wald, aber 200 Meter weiter ist ein größeres Anwesen Zweiergabel Es geht noch mehr Ein fettes Hohlwegbündel darf natürlich nicht fehlen Auch eine Ruine? Felsenstammtisch Am Gipfel des Chlum Auch Felsen haben sich lieb Mauerreste Noch eine grandiose Felsformation im Abstieg Aussicht auf Bor Nein, keine mittelalterliche Burgmauer, sondern nur eine Wegbefestigung Der Südostrand hinter Baumwipfeln Ein paar Meter weiter sieht man schon etwas mehr Mezholezy Stinný vrch und Písečný vrch Oben auf dem Třislovec Dort hinten versteckt sich Pilsen In der Mitte Olešná Vidice Ohne Worte Racovský vrch und Chlum Irgendwo da drüben waren wir heute Vormittag Aussichtspunkt Radbuzatal Bei genauem Hinsehen erkennt man Böhmerwaldturm und Velký Zvon Sieht wirklich wie ein Krater aus Waldverjüngung auch unten im Talgrund Loriot-Gedenkfelsen Eine Fichte durfte stehenbleiben Freie Sicht zum Pfraumberg Felswand zwischen Wald und Wiese Vier Pfeiler Wie ein Kunstwerk Hornímiřkovský rybník