Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Osterspaziergang mit Coco

Tour mit Coco, T1, 3,64 km, 121 hm, 1 h, Ausgangspunkt Ensdorf (AS)

Die Osteratmosphäre in unserer Familie war am Sonntag mal wieder die Übliche, also nutzte ich das halbwegs brauchbare Wetter zu einer etwas ausgedehnteren Runde mit Coco. Als Ziel hatte ich etwas ausgewählt, wo ich schon einmal war, nämlich die Steinbergwand bei Ensdorf. Um die Sache etwas zu verlängern, stiegen wir vorher zur Wallfahrtskirche Vierzehn Nothelfer hinauf und durch den östlichsten Ausläufer des Hirschwaldes Richtung Leidersdorf wieder hinunter zur Vils.

Nach den ersten 200 Metern auf der Wohnstraße bis zum Wanderparkplatz, auf dem ich auch parken hätte können, standen wir vor der Wahl, entweder Treppen hinaufzusteigen und über eine Wiese zur Kirche zu gelangen, oder den Kreuzweg zu nehmen, der als sanft ansteigender Pfad durch den Wald nach oben führte. Die theoretisch dritte Alternative wäre die Fahrstraße gewesen, die wir nicht einmal ansatzweise in Betracht gezogen haben. Oben angekommen, gingen wir rechts an der Kirche vorbei und blieben bis zum Ende der Asphaltdecke auf der Straße in den Hirschwald hinein, ehe wir rechts in eine Forststraße einbogen. Die war allerdings so grob geschottert, dass Coco richtige Probleme und wohl auch leichte Schmerzen hatte, so dass wir entgegen der Planung bereits in der ersten Linkskurve auf eine geradeaus führende Harvesterspur wechselten. Ein kurzer Blick ins Garmin bestätigte mir, dass diese Spur ebenfalls zur Vils hinunterführte, also nahmen wir die diversen Schlammkämpfe und im Weg herumliegenden Äste und Bäume in Kauf. Unten an der Vils bogen wir zunächst auf dem markierten Wanderweg rechts ab, zurück Richtung Ensdorf, allerdings nur bis zur Steinbergwand. Diese kleine Felsformation wäre eigentlich eher unbedeutend, wenn nicht vor einigen Jahren in einer kleinen Höhle Werkzeuge gefunden worden wären, die Archäologen der Steinzeit zugeordnet haben. Deshalb gibt es dort jetzt eine Infotafel und eine Zeichnung, wie man sich das Leben der Steinzeitmenschen im Vilstal vorstellt. Hier wechselten wir auf den Radweg, der auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft, um näher am Fluss zu sein und am Ende nicht vom Parkplatz zum Auto auf dem Aufstiegsweg zurückgehen zu müssen. Es ist aber auch lohnend, diese Trasse zu wählen, denn neben einigen Kunstwerken am Schluss kommt man noch am Rammertsbrunn vorbei, einer der wenigen Quellen im Naturpark Hirschwald. Warum gibt es hier so wenige? Der Hirschwald ist der östlichste Ausläufer des Oberpfälzer Jura und damit Karstgebiet, wo Regen- und Schmelzwasser ziemlich schnell versickern und irgendwo außerhalb des eigentlichen Sickergebiets wieder an die Oberfläche treten. Das ist auch die Ursache für die markante Form der Region mit ihren ausgedehnten Hochflächen und tief eingeschnittenen Flusstälern.