Liegt auf der Goldenen Straße ein Fluch?
Tour mit dem Fränkischen Alb-Verein, T1, 17,63 km, 421 m Aufstieg, 445 m Abstieg, Ausgangspunkt Sulzbach-Rosenberg (AS)
Die zweite Etappe der gemeinsamen Begehung des historischen Wanderwegs Goldene Straße durch OWV und FAV führte uns ins Grenzgebiet der beiden Regierungsbezirke Oberpfalz und Mittelfranken, das jedoch wegetechnisch bereits vom FAV betreut wird. Deswegen kam auch die Wanderführerin von unseren fränkischen Freunden. Da sie bereits auf der ersten Etappe einen guten und fitten Eindruck hinterlassen hatte, gab es Hoffnung auf eine Etappe ohne Chaos und Notfälle, die sich leider wieder nicht erfüllen sollte.
Das heißt, Chaos gab es eigentlich nicht. Die Züge kamen pünktlich in Sulzbach-Rosenberg an, bei der Einkehr in Högen war auch alles bestens vorbereitet und die Strecke war genauso gut markiert wie im Bereich des OWV. Ich ließ mich von den Herrschaften zum Bahnhof fahren und wurde ab Amberg von den beiden Annas vom dortigen OWV begleitet, aber das war es auch schon mit der oberpfälzer Delegation, der Rest der immerhin 30 Teilnehmer kam vom FAV. Ansonsten war es ziemlich genauso wie eine Woche zuvor, die Rennsemmeln rannten voran, Gaby gab dort, wo etwas Besonderes zu sehen war, die Erklärbärin für diejenigen, die nicht vorausgerannt waren, und der Rest genoss die Strecke und die Landschaft. Kurz vor der Einkehr kam uns ein 84-jähriger, nicht ganz schlanker Mann entgegen, der Mitglied des OWV Weiden ist, aber im Raum Würzburg wohnt und von dort aus angereist war. Da er in Nürnberg den Anschlusszug der Hauptgruppe nicht erreicht hatte, war er in Hartmannshof ausgestiegen und der Gruppe entgegengelaufen. Nach der Einkehr versuchte er uns zu folgen, was ihm nicht ganz gelang, aber er erreichte wenigstens kurz vor 17 Uhr heil den Bahnhof in Hartmannshof und die S-Bahn zurück nach Nürnberg. Da kann ich nur meinen nicht vorhandenen Hut ziehen. Bei der Einkehr gab es lediglich die kleine Komplikation, dass die Terrasse zu klein für uns alle war, aber es schmeckte den fünf im Gastraum speisenden auch dort. Denn der Dorfwirt hielt das, was mir Marga über ihn erzählt hatte, mehr als voll und ganz. Auch das dunkle Landbier aus Veldenstein war richtig gut, so dass ich mir ausnahmsweise eine zweite Halbe genehmigte, mein Auto war schließlich in der Garage geblieben. Am Ortsende von Haunritz wies Gaby darauf hin, dass man in zehn Minuten zur Felsformation Alter Fritz aufsteigen könne, wo es nette Aussicht gibt. Die fränkischen Teilnehmer waren alle schon dort gewesen und verzichteten, wir OWVler nahmen das Angebot gerne an und verließen die Gruppe zugunsten des kleinen Abstechers. Hier gab es doch ein klitzekleines bisserl Chaos, weil die Gemeinde Weigendorf einen Wegweiser verkehrt angebracht hatte und wir deswegen am Abzweig erst einmal vorbeigegangen sind. Andererseits brachte uns dieser „Fehlweg“ ein paar weitere schöne Ausblicke und zwei gute Fotos. Bei der Ankunft in Weigendorf fanden wir die Markierung dann nicht mehr und gingen den direkten Weg zum Bahnhof Hartmannshof entlang der Ortsdurchfahrten anstatt hintenrum, was aber auch egal war. Im Bahnhofsgebäude ist jetzt eine Gelateria, in die wir noch bis zur Abfahrt unseres Zuges einkehrten. Diese Idee hatten auch einige andere Teilnehmer und Gaby, womit wir beim Notfall wären. Kurz vor dem Ziel war Gaby nämlich umgeknickt und hatte sich Kapsel oder Band im Sprunggelenk verletzt.
Kurz nach 17 Uhr setzten sich die beiden Annas mit mir in den Zug zurück, stiegen in Amberg aus, ich fuhr weiter bis Schwandorf und spazierte den letzten Kilometer vom Bahnhof ohne Garmin-Aufzeichnung nach Hause, wo ich rechtzeitig zur Handballübertragung ankam. Ich hoffe nur, dass es ab der dritten Etappe ohne Notfälle abgeht, sonst ist die Veranstaltung wirklich verflucht.
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