Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Kurbesuch mit Rundwanderung

Tour mit Christa, Dominik, Hans, Marga, Monika und Peter, T1, 13,12 km, 374 hm, 5 1/2 h, Ausgangspunkt Ludwigsberg (CHA)

Als Hans uns auf dem letzten Stammtisch mitteilte, dass er für drei Wochen zur Kur nach Bad Kötzting fahren würde, dauerte es nur wenige Sekunden, bis Marga den Vorschlag machte, ihn dort zu besuchen. Ich wurde mit damit beauftragt, eine geeignete Wanderstrecke für uns zu finden, Marga überzeugte noch Dominik, dass er auch mitkommen sollte und wir trafen uns um neun Uhr am Schwimmbadparkplatz, um mit zwei Autos zur Kurklinik Ludwigsberg zu fahren, wo Hans uns schon freudig erwartete.

Wir starteten ohne große Verzögerung direkt am Eingang und nahmen erst einmal den Schleichweg in den Wald, wo der Wanderweg Bk2 direkt hinter der Klinik vorbeiführt. Ihm folgten wir vorbei am Schwedenstein und über zwei Hügel, deren Gipfel nur knapp umgangen wurden sowie eine nette kleine Holzbrücke über den Haberbach bis zur Landkreisgrenze, die ja hier auch die Bezirksgrenze nach Niederbayern ist. Gleich dahinter steht das Hotel Seeblick, in dem auch eine Einkehrmöglichkeit gewesen wäre, aber ich hatte anderswo reserviert. Nach einem „Willkommen daheim“ an Christa, die aus Niederbayern stammt, stiegen wir ab zur Staumauer des Höllensteinsees, der in der Realität definitiv seinem Ruf als schönster Stausee des Bayerischen Waldes gerecht wird. Ok, die Reschbachklause finde ich noch schöner, und sie ist strenggenommen ebenfalls ein Stausee, aber die beiden Seen lassen sich allein von der Größe her nicht vergleichen. Nach einer kurzen Rast stiegen wir die Treppe zum Fuß der Staumauer hinab und folgten dem ebenfalls hervorragend markierten Fischerlweg entlang des Schwarzen Regens und später des Blaibacher Sees bis zur Mündung des Haberbachs in den See. Dort führt der Fischerlweg teilweise etwas steiler hinauf nach Weißenregen, wo wir noch rechtzeitig vor der Küchenschließung in der Klause ankamen. Dort hatte ich nämlich reserviert und wir bekamen auch unsere sieben Plätze. Dass noch zwei andere Kurgäste am Tisch saßen, störte uns wenig bis überhaupt nicht, auch, weil beide mit deutlichem slawischen Akzent sprachen und sich als gebürtige Schlesier mit Wohnsitzen in der Oberpfalz vorstellten, die sich sehr an Wandertipps in der Region interessiert zeigten. Ich wage außerdem zu behaupten, dass wir im Seeblick zwar sicher auch gutes Essen bekommen hätten, aber nicht diese Hammerqualität. Das Bild vom Salatteller, den sich Christa und Marga bestellt hatten, ist leider das einzige, das etwas geworden war, aber auch Dominiks Schweizer Schnitzel und der Schweinebraten sahen exzellent aus und schmeckten laut Monika und Peter genauso. Der Superknaller war aber das Himmelsgeläut, welches sich Hans und ich bestellt hatten: Krustenbraten und Haxn mit handgemachtem Knödel und Kraut, serviert im Reindl und dazu gleich ein Extraschälchen Soße, einen treffenderen Namen kann es nicht für dieses Gerdicht geben. Dazu gab es Augustiner, immerhin ein wohlschmeckendes Dunkel, wenn auch nicht aus der Region. Eine andere Form von Himmelsgeläut erwartete uns nach der Einkehr, leider in Form eines recht stürmischen böhmischen Windes, der sich in den gut eineinhalb Stunden entwickelt hatte. Da half es auch nicht viel, dass wir gleich noch den zweiten Einkehrschwung in der Wallfahrtskirche machten. Vielleicht hätten wir doch ein Kerzerl anzünden sollen, ich habe bloß keine Gelegenheit dazu gefunden. Glücklicherweise ist es auch auf dem Kreuzweg nicht mehr weit hinunter zur Kurklinik, wo sich Monika und Peter direkt verabschiedeten, um noch einen Bekannten in Nittenau zu besuchen, und wir anderen den Nachmittag bei einer Tasse Cappuccino oder Tee im Klinikcafe ausklingen ließen. Es wurden auch noch riesige Stücke Kuchen serviert und vertilgt, ich verzichtete aber darauf, weil ich noch immer vom Himmelsgeläut und insbesondere dem nachbestellten zweiten Knödel absolut pappsatt war. Ja, das gibt es auch. Man mag es kaum glauben.

Bald waren auch diese Tassen und Teller leer und wir verabschiedeten uns von Hans. Da Margas Tank noch gut gefüllt war, verzichteten wir auf den Abstecher nach Havlovice, sondern fuhren auf dem direkten Weg zurück nach Schwandorf. Hans hat noch den Wunsch geäußert, öfter bei unseren Privattouren mitzugehen, da kann ich nur sagen: Herzlich Willkommen in unserer Gruppe! Außerdem möchte ich mich noch bei allen fürs Mitgehen (und alle Nebengeräusche) bedanken, ohne euch wäre ich wohl so bald nicht diese wunderbar abwechslungsreiche Runde gegangen. Dazu war bisher mein Fokus im Bayerischen Wald zu sehr auf Gipfel und den Nationalpark gerichtet, eine Tatsache, die ich wohl ändern sollte.

Es hatte Nachtfrost Überblick über den letzten Tourenabschnitt Bad Kötzting Perfekter Gruppenfotoort Gefräßige Mooselementare Kaitersberg im enganliegenden Wolkenkleid Der (fast) unvermeidliche Fels am Wegesrand Ausflug ins befreundete Ausland Im Abstieg zum Höllensteinsee Kraftwerk Spiegelorgie Ordentlicher Felsabbruch Essensreste Wasservariation Unterwegs am Schwarzen Regen Ochsenberg Baumaterialbeschaffung Ostern und Weihnachten an einem Tag Glückliches Wildgeflügel Ahrain Sumpf am Ufer Mundraub Schilfeingang zum Blaibacher See Sonnenreflexion auch im Blaibacher See Staumauer voraus Dreisamkeit Ausblick Richtung Vorwald Viel Dunst über dem noch verschneiten Geißkopfgebiet Haidstein Einkehrschwung! Alle Gerichte waren so lecker wie dieser Salatteller aussieht Kleiner Abstecher am Weißen Regen