Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Gestrüppkampf auf dem Schwarzbeerberg

Tour solo, T1, 14 km, 540 hm, 5 h, Ausgangspunkt Flossenbürg (NEW)

Zum Vollmond veranstaltet die Gruppe um Monika, die vom leider aufgelösten Verein für Alternative Heilweisen übriggeblieben ist, öfter mal ein kleines Ritual. Auch wenn das Wetter nicht ganz optimal war, fuhr ich diesmal hin und machte auf dem Hinweg den kurzen Abstecher nach Flossenbürg, um ein kleines Projekt zu erledigen. Startpunkt war der kleine Parkplatz hinter dem Friedhof an der Straße hinunter zum Gaisweiher, gleich nach dem Fußweg zur Burg.

Ich folgte der Straße etwa 100 Meter bis zur Rechtskehre, wo zwei Wege geradeaus weitergehen. Der erste führt am Sportplatz vorbei um den Schlossberg, der zweite mit der Kennzeichnung 3 hinunter zur Gaismühle und war deshalb auch meine Wahl. Der erste Kilometer ist ein ständiger Wechsel zwischen Wiese und Wald, erst versteckt sich ein kleiner Tümpel unterhalb des Weges, dessen Foto mal wieder total unscharf wurde, dann erblickte ich oberhalb eine Schafherde, die plötzlich wieder verschwunden war. Auflösung in den Fotos. Kurz vor der Gaismühle verschwindet der gut markierte Weg endgültig im Wald und biegt dann nach rechts ab, vorbei am Kleinen Gaisweiher wieder sanft bergauf bis zu einem kleinen Forsthaus unmittelbar vor dem Großen Gaisweiher. Hier bog ich links ab und folgte dem Pfad zuerst entlang des Sees, später hinter dem Zaun zum Campingplatz hinauf zur Straße von Plankenhammer nach Hildweinsreuth, die ich überquerte und noch ein paar Meter hinaufstieg. An der Kreuzung mit Weg 1 bog ich links ab und folgte diesem eigentlich bis knapp unterhalb des ersten Gipfelziels, dem Haselstein. Dabei war es gut, dass ich erstens eine lange Hose anhatte und auch die Stiefel noch einigermaßen wasserfest gewachst waren, denn es war teilweise sehr feucht. Auch Weg 1 ist ziemlich gut markiert, aber teilweise suboptimal gepflegt, teilweise ist das Gras ganz schön hoch. Eine Forststraße wurde in einem kleinen S nach links überquert, ab hier wurde es etwas unübersichtlich und unangenehm schlammig, weil frisch geholzt. Aber auch diese kurze Passage ging vorüber und der Weg quert eine weitere Forststraße, auf die man auch rechts abbiegen kann. Dies ist zwar langweiliger als der markierte Pfad, aber dafür trockener und man spart ein paar Höhenmeter Gegenanstieg, denn der Wanderweg geht noch weiter bergab. Erst nach einer Rechtskurve geht es wieder bergauf und eine weitere Forststraße wird bei einer kleinen Jagdhütte mit Brotzeittisch und nettem Brunnen wieder erreicht und überquert. Etwa 100 Meter weiter, die fast direkt bergauf führen, mündet der Wanderweg in die vorher genannte Forststraße, der eine Zeitlang nach links hinauf gefolgt wird. Jetzt gilt es etwas aufzupassen, denn in einer Kurve kommt ein Pfad von links und kreuzt die Forststraße, der mit einem roten Rechteck markiert ist. Diese Kreuzung ist aber brauchbar beschildert. Hier bog ich rechts ab und stieg die 300 Meter zum Haselstein hinauf, dessen Gipfelbereich mich eher ans Fichtelgebirge erinnerte als an den Oberpfälzer Wald, denn der Gipfelfelsen erhebt sich doch fast zehn Meter über dem Waldboden. Die erste Formation heißt Versteinerter Wachhund und kann von einem Abzweig vorher aus erklommen werden, ich verzichtete jedoch darauf, weil der Pfad nach Gestrüppkampfklasse 2 aussah. Hätte ich gewusst, worauf ich mich später noch einlassen würde, hätte ich ihn auch noch mitnehmen können. Auf dem Hauptgipfel thront eine weitere kleine Jagdhütte und unten erzählt eine große Hinweistafel von der Burg, die es hier einmal gegeben hat, und den Festen, die hier fast 100 Jahre lang gefeiert wurden. Unten auf dem Waldboden steht ein Rastbankerl, das ich für eine kleine Brotzeit nutzte, bevor ich den Gipfelbereich Richtung Osten verließ. Der Weg führt einen halben Kilometer knapp unterhalb des Kammes entlang und kreuzt eine Forststraße, bevor er wieder ansteigt und in eine weitere Forststraße mündet. Hier geht die Markierung rechter Hand weiter, aber eine gut erkennbare Spur führt geradeaus weiter hinauf in den Sattel zwischen Hohenstein und Schwarzbeerberg. Auf dieser ging ich weiter, weil ich die beiden Gipfel mitnehmen wollte, obwohl in der Karte keine Pfade zu ihnen eingezeichnet sind. Warum ist das so? Ganz einfach: Es existieren auch keine. Der Hohenstein befindet sich etwa 100 Meter südlich der Spur und ist über eine Lichtung zu erreichen. Anfangs geht es nur weglos durch hohes Gras mit gelegentlichen querliegenden Ästen, aber die letzten 30 Meter sind dann schon GKK 3. Auf dem kleinen Gipfelfelsen steht ein Jagdhochsitz und eine windige Pfadspur führt zurück nach Westen zur Forststraße. Ich hatte aber wenig Lust, Umweg zu machen (keine Ahnung warum) und schlug mich quer durch das Dickicht direkt nach Süden, wo ich nach 50 Metern GKK 5 auf die markierte Forststraße stieß. Da es jetzt wenig Sinn machte, nach versteckten Pfaden zu suchen, blieb ich bis zur nächsten Kreuzung auf diesem Weg und bog dann links ab, um einen Aufstieg zum Schwarzbeerberg zu suchen. Es gibt diverse Harvestertracks, aber die sahen mir alle eher nach Sackgassen aus und waren auch zu weit östlich. Bald mündete die Spur von links ein, die ich vor dem Gipfelabenteuer verlassen hatte, wenig später biegt eine in der Kompasskarte eingezeichnete Harvesterspur nach rechts ab. Von dieser aus führt tatsächlich eine weitere Spur nach rechts hinauf zum höchsten Punkt. Allerdings sind auch hier die letzten 30 Meter wieder GKK 4 und der erste Felsen ist bei weitem nicht der höchste Punkt, dieser befindet sich noch mal 50 Meter GKK 5 östlich. Das heißt, die letzten Schritte sind sogar nur GKK 2 und die Felsen ganz ordentlich zugänglich. Jetzt hieß es einen Abstieg zu finden, dazu folgte ich dem Kamm nach Osten und versuchte, mich an mehreren Stellen nach Süden durch die hier extrem dicht gepflanzten Buchen zu schlagen. Als mir das gelungen war, kam ich auf einer ziemlich zugewachsenen Schneise heraus, die nach Südosten führte und mich direkt zu der Kreuzung brachte, an der ich zuletzt abgebogen war. Nun folgte ich dem markierten Wanderweg nach Hildweinsreuth, der in einer Kurve nach links auf eine Wiese abzweigt und in gutem Zustand in den Weiler hinunter führt. Kurz vor dem Ortseingang trifft er auf den Radweg und wird anschließend zur asphaltierten Ortsdurchfahrt. Am Ortsende befindet sich der geographische Mittelpunkt Mitteleuropas, der sich an der Linie Lübeck-Triest definiert und von einem kleinen Infostein samt in den Boden gelassener Signalplatte markiert wird. Von hier aus folgte ich der Straße hinunter nach St. Ötzen, wo Wanderweg 2 nach links auf eine kleine Schulter abbiegt und von dort aus hinunter nach Rumpelbach führt. Vorher gab es aber noch eine angenehme Überraschung: Im Wintergarten eines Bauernhauses saß eine größere Gruppe mit Getränken an einem Tisch und meine Frage an die Bäuerin, ob man hier einen Einkehrschwung machen könne, wurde positiv beantwortet. Ich war schneller als erwartet und hatte noch Zeit für ein Dunkles, also nahm ich die Einladung dankend an. Das Scherdel Schwarzbier war gar nicht so übel, und über 1,80 € für eine Halbe Bier darf man sich auch nicht beschweren. Eine halbe Stunde später war ich wieder unterwegs, in Rumpelbach bog ich rechts ab Richtung Gaisweiher, nur um diesen Weg etwa 400 Meter später wieder zu verlassen und Richtung Flossenbürg zurückzugehen. Dabei gab es noch einmal einen letzten Anstieg, ich querte zwei Skipsiten und einen Lift, musste durch den Steinbruch und war kürzer als auf dem Wegweiser vermerkt wieder am Friedhof. Auch hatte ich trotz der Einkehr noch genügend Zeit, noch auf die Burgruine hochzusteigen, wo ich bei schwächer werdendem Tageslicht noch eine Reihe Fotos schoss, nach dem letzten Hauch vom Sonnenuntergang bereits Kamera und Trinkgurt im Rucksack verstaute, den Autoschlüssel in die Hosentasche schob und zum Auto zurückkehrte, das ich wunschgemäß um 19 Uhr Richtung Leugas startete.

Dort kam ich trotz eines Verfahrers in Plößberg pünktlich zum Ritualbeginn an und durfte ein Lagerfeuer mit fünf Personen genießen, die ich in den letzten beiden Jahren zu schätzen gelernt habe. Während des Rituals verzogen sich auch die letzten Wolkenreste und wir durften den Vollmond in seiner gesamten Pracht erleben.

Burgruine Flossenbürg Rastplätze wie diesen fand ich häufiger vor Erster Blick auf den Haselstein Schafherde Und welchen Zweck hat bitte diese Box? Kleiner Gaisweiher mit Spiegelung Forsthüttli Großer Gaisweiher mit Spiegelung und Campingplatz Reinfall Steinbruch am Wurmstein Die Wolken reißen auf Überreste Größeres Hindernis Forstrasthaus Schöner Brunnen Mit blauem Himmel wirken die Herbstfarben fast noch schöner Der Versteinerte Wachhund Tribünenfels Durchgang Durchgugg Hinten im Dunst kann man den Parkstein erahnen Hunderücken Im Süden posiert der Fahrenberg Wagenbankerl Birkennachpflanzung Hohenstein Überblick zum Schwarzbeerberg Der höchste Punkt der heutigen Tour Aber dieser Kopf ist nur ein paar Zentimeter niedriger Weiter nördlich sieht das Wetter noch nicht so gut aus Pausenplatz an der Kreuzung Dorfkapelle Quelle mit Streuobst Terrassen Mittelpunkt Mitteleuropas Entenbühl und Silberhütte Echte Hummeln finde ich irgendwie niedlicher Kunstsammlung St. Ötzen Ein glückliches Pferd Eeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiinkeeeeeeeeeeeeeeeeeehrschwuuuuuuuuuuuuuuuuung Rumpelbach Keller Der Sonnenuntergang kündigt sich an Skipiste Flossenbürg Äußerer Turm Granitschichten Durchgang zum Burghof Oberer Burghof Sackgasse Oberer Burghof Aufstieg zum höchsten Punkt ...und dem Sonnenuntergang