Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Genüssliche Erkundung im Raum Goldbach

Tour mit Tanja, T2, 24,39 km, 599 m Anstieg, 601 m Abstieg, 9 h, Ausgangspunkt Pavlův studenec (TA)

Ich darf für die evangelische Jugend Weiden eine Mehrtageswanderung vorbereiten. Dazu gehören auch drei Erkundungstage im geplanten Tourengebiet, die ich zusammen mit der Organisatorin Tanja Fichtner bestreiten durfte. Das brachte neben neuen Blickwinkeln auf derartige Vorbereitungen auch nette Gesellschaft und im Nachhinein Einsicht in den Variantenwust im Gebiet zwischen Bärnau / Pavlův studenec und Waidhaus / Rozvadov. Denn nach insgesamt 57 Erkundungskilometern, bei denen wir den einen oder anderen mir bereits bestens bekannten Abschnitt sogar noch ausließen, wissen wir eigentlich weniger als vorher, was den genauen Verlauf der eigentlichen Wanderung betrifft. Aber dafür gibt es ja Telefonate, Sitzungen etc.

Eigentlich sind wir ja nicht ganz in Pavlův studenec losgegangen, sondern kurz vor der Grenze am Parkplatz der Tillyschanze. Das lag daran, dass man in Paulusbrunn (so heißt Pavlův studenec auf deutsch) nicht zehn Stunden lang parken kann, was aber weniger an der Einbruchsgefahr liegt als an den räumlichen Verhältnissen. Denn von Paulusbrunn ist außer dem halb restaurierten Friedhof nur die Böttgersäule übriggeblieben, alles andere war im Kalten Krieg zu nah an der Grenze und wurde rigoros dem Erdboden gleichgemacht. Jetzt gibt es neben den genannten Objekten noch ein paar Flurbereinigungsstraßen und die Hauptstraße nach Tachov, aber keinen Parkplatz.

Im Geschichtspark wurde erst eine Führung für die Jugendgruppe gebucht und anschließend eingekehrt, allerdings nur eine Brotzeit im Brot & Zeit (muss jetzt sein), weil am Abend ja noch Stammtisch in Svobodka war. Im weiteren Verlauf war für mich ganz neu, dass es etwa einen Kilometer unterhalb der Waldnaabquelle einen Pilgerweg nach Goldbach gibt, den wir gleich einmal erkundeten und den Havran damit nach hinten verschoben. Dort oben drohte genauso wie letztes Jahr ein Gewitter, das aber nicht kam. Wir haben aber deswegen und auch aufgrund eines Schätzfehlers meinerseits die Gipfeljause etwas zu lang ausgedehnt und kamen deshalb 20 Minuten später als geplant in Altglashütte an und folglich auch zu spät zum Stammtisch. Ida hat es uns aber verziehen. Denn es kam nicht in Frage, die Strecke abzukürzen (es wäre nach dem Kreuzfelsen, wo ich die Verspätung noch nicht als solche erkannt hatte, sowieso nicht mehr möglich gewesen), weil mir der Abschnitt von der Quelle nach Altglashütte ebenfalls noch nicht bekannt war.