Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Dreischluchtenpfad – Abwechslung pur

Tour solo, T3, 13 km, 500 hm, 5h, Ausgangspunkt Wutachmühle (WT)

 

Auch am Samstag war vor dem Auftritt noch eine Runde angesagt, die ich auf der Homepage des Tourismusverbandes Südschwarzwald gefunden hatte. Sie ist dort als schwere Wanderung bezeichnet, was für weniger erfahrene Wanderer auch zutrifft: Ohne vernünftiges Profil an den Sohlen hat man vor allem in der Engen Schlucht keine Chance. Auf Anregung meines Wirtes in Schluchsee startete ich nicht in Bachheim, sondern bei der Wutachmühle und stieg auch die Gauchachschlucht zunächst noch etwa einen Kilometer über die Mündung der Engen Schlucht hinauf. Es lohnte sich.
Der Weg von der Wutachmühle zur Gauchachmündung ist eine touristentaugliche Forstautobahn (T1). Bei der Mündung biegt man dann rechts ab über den Kanadiersteg und ist sofort in einer völlig anderen Landschaft. Die Gauchachschlucht ist zwar nicht viel schmäler als die Wutachschlucht in diesem Bereich, aber mit einer wesentlich abwechslungsreicheren Vegetation gesegnet. Etwa auf halbem Weg zur Burgmühle befindet sich zwischen Pfad und Fluss ein Felssturz, der für spirituell angehauchte Personen wie mich besser nicht sein könnte. Zum Einen kann man zwischen zweien dieser Felsen rituell durchkriechen, außerdem hat der Platz tatsächlich Energie. Ich nutzte diese zu einer etwa zwanzigminütigen Meditation, bevor ich weiterging. Auf eine Einkehr in der Burgmühle verzichtete ich trotz der Empfehlung aus Schluchsee, weil ich erst zwei Stunden vorher gefrühstückt und außerdem drei Semmeln Proviant mitgenommen hatte. Im weiteren Verlauf wird die Schlucht auch enger, der Weg schwieriger (T2) und die Atmosphäre stärker. Auch nimmt die Zahl der entgegenkommenden Wanderer ab der Burgmühle drastisch ab. Ich folgte dem Weg bis zu einer Holzbrücke, von der aus ich einen weiteren netten Platz direkt am Ufer für eine erste Brotzeit erpähte. Nach dieser Brotzeit kehrte ich um und bog kurz vor der Burgmühle in die Enge Schlucht ein. Diese trägt ihren Namen zu Recht, denn sie ist kaum 50 Meter breit. Der Pfad windet sich meistens am rechten Schluchthang zwischen 10 und 40 Meter über dem zur Zeit ausgetrockneten Bachbett dahin und hat einige steile und auch versicherte, ausgesetzte Stellen (T3). Am Ende der Schlucht mündet der Pfad in einen Waldweg, der direkt nach Bachheim führt. Auf der Umgehungsstraße geht es weiter bis zum Wanderparkplatz, bei dem gerade Vorbereitungen für ein Johannisfeuer liefen. Von dort aus führt eine weitere Forstautobahn in mäßigem Gefälle hinunter zur Wutach (alles T1). Im Bereich zwischen dem Abzweig nach Bachheim und dem Kanadiersteg ist der Weg an der Wutach meistens ziemlich breit (T1), es gibt jedoch einzelne Stellen, wo er sich zwischen Fluss und Felswand zwängen muss. Allerdings gibt es hier überall Seilsicherungen, so dass T2 nirgends überschritten wird. Ab dem Kanadiersteg geht es auf dem Ausgangsweg zurück zur Wutachmühle.

Unten bei der Mühle ist die Wutach friedlich Gauchachmündung Immer wieder kommen kleine Bächlein von den Seiten Meditationspause Spaltig und löchrig ist das Gemisch aus Granit und Muschelkalk hier Überwucherte Gauchach Sprungbrett für Bungee-Ameisen Natürliche Stufen geben der Gauchach Dynamik Nicht im Regenwald, sondern im Schwarzwald Mein Brotzeitplatz Gut zu sehen das Unterwasserleben Plätschergraben Zwei bemooste Typen In der Engen Schlucht Auch hier gibt es Felsen und Wurzeln Verneigung Zurück an der Wutach Seilversichert, aber nur bei Nässe und Gegenverkehr schwierig Wenn nicht 2 Meter links die Touristenautobahn vorbeiginge, könnte man hier auch noch einmal die Ruhe genießen