Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Anti-Werbung für ein Tourismus-Objekt

Tour solo, T2, 12 km, 200 hm, 4 h, Ausgangspunkt Goldlehrpfad-Infozentrum Gütting (SAD)

 

Vor ein paar Wochen bin ich mit den Bildungswerken diese Tour gegangen und habe angekündigt, mir auch den Rest des Goldlehrpfades anschauen zu wollen. Genau das habe ich getan und bin ziemlich enttäuscht worden. Nur bedingt von der Wegführung und noch weniger von der Landschaft und den Stationen, aber ganz gewaltig vom Zustand des Weges. Normalerweise stört es mich nicht, wenn Äste auf dem Weg herumliegen oder umgestürzte Bäume ihn versperren, aber bei einem auf Touristen abzielenden Themenweg, für den eine fünfstellige Summe an Steuergeldern ausgegeben wurde, darf das nicht sein.

Die ersten 150 Meter sind identisch mit der Gütting-Runde, dann biegt man statt rechts nach links ab. Der Weg führt am Waldrand entlang zum nördlichen Ortsende von Unterlangau und dort etwa 400 Meter auf der Gemeindeverbindungsstraße nach Pullenried, bevor er wieder in den Wald geht. Die Beschilderung und Markierung ist gerade noch ausreichend, an einigen Stellen ist Aufmerksamkeit notwendig. Nach etwas weniger als einem Kilometer verlässt der Weg den Wald und geht auf einer Asphaltstraße hinunter Richtung Mitterlangau, biegt aber weit vor dem Ort wieder links ab. Nach einem kurzen Waldstück geht es wieder auf Asphalt weiter, dabei wird die Gemeindeverbindungsstraße nach Pirk überquert. Nach über drei Kilometern Gesamtstrecke kommt man an der ersten Station des Nordabschnitts, dem Falzbach, an, der auf einer kleinen Naturbrücke überquert wird. Nach einem besonders ungepflegten Abschnitt mündet der Weg in die nächste Gemeindeverbindungsstraße, der man etwa 200 Meter nach rechts folgt, bis es links zur Stangenbergrunde hinaufgeht. Diese verläuft komplett auf Forststraßen, was aber nicht bedeutet, dass sie gepflegt ist. Im Gegenteil, es wird gearbeitet und die Spuren liegen auf dem Weg herum. Nach 90 Höhenmetern landet man an der vorletzten Station, der Silbergrube, von der aus man den Abstecher zum nicht zum Goldlehrpfad gehörenden Gipfel machen kann. Nach einer kleinen Brotzeit stieg ich weglos nach Westen ab und stieß nach wenigen Minuten wieder auf den Pfad, der sich sanft zur letzten Station, dem ehemaligen Gutshof, hinabschwingt. Von dem ist nichts mehr viel zu sehen, lediglich die Brennesseln und eine etwa 50 Meter entfernte Hüle deuten auf die frühere Besiedlung hin. Aber die Beschilderung macht auch dem blindesten Touri klar, dass hier einmal jemand gelebt hat. Hier verlasse ich den Goldlehrpfad und gehe über die westlich verlaufende Forstraße nach Pirk. Im Dorf treffe ich die einzigen Menschen auf der Tour, folge der Gemeindeverbindungsstraße Richtung Pullenried, die ich kurz vor einer Kuppe über eine Wiese wieder in den Wald verlasse. Unmarkiert geht es über wenigstens nicht geschotterte Forstpfade nach Südosten, wissend, dass ich irgendwann entweder auf den Goldlehrpfad oder Unterlangau treffen würde. Tatsächlich kam ich nach einem zu frühen Abbieger bei Brandhäuser auf die Gemeindeverbindungsstraße vom Beginn der Tour und ging auf dieser zurück zum Parkplatz. Alles in Allem eine insbesondere im jetzigen Zustand wenig empfehlenswerte Runde, insbesondere wenn man dafür eine weitere Anfahrt in Kauf nehmen müsste.

Das Johanniskraut hat heuer Verspätung Spinnweben in den Schwarzbeeren Quellsumpf Lichtwechsel am Waldrand Mitterlangau Majestätischer Doppelahorn Unterschiedliche Reifegrade Der Höhepunkt des Tages Bauschuttrecycling Am Falzbach Moosteppich Ok, nicht alles war negativ Anti-Werbung Silbergrube Zum Spiegel umfunktionierte Hüle Z'vieri, wie die Schweizer sagen Samenteppich. In dieser Ausdehnung habe ich das noch nie gesehen Pirker Wasserversorgung Pirker Milchversorgung Empfangskommittee Der Stückstein wäre wohl das bessere Tourenziel für heute gewesen