Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Am falschen Wochentag auf dem Fischerberg

Tour solo, T1, 8 km, 250 hm, 2 1/2 h, Ausgangspunkt Wanderparkplatz am Ende des Hopfenweges in Weiden (WEN)

Die Oberpfalz hat neben den sieben Landkreisen auch noch drei kreisfreie Städte. Während die höchsten Punkte von Regensburg und Amberg wenig interessant sind und ich auch auf beiden schon mehrere Male war, kann der höchste Punkt der Stadt Weiden in einer netten Runde erwandert werden. Allerdings gehört der höchste Punkt des Fischerbergs, der Ostgipfel mit dem Fernsehturm, schon nicht mehr zum Stadtgebiet, sondern zur Gemeinde Theisseil. Der mit Hütte und Aussichtsturm verzierte Westgipfel hat außerdem noch mit einem seltsamen Brauch zu tun: Ledige Frauen gehen nämlich gerne hinauf, um auszurufen „I ho koan!“ und auf diese Weise die höheren Mächte dazu zu bewegen, ihnen einen passenden Mann vorbeizuschicken.

Von den vielen möglichen Ausgangspunkten wählte ich den Wanderparkplatz am Ende des Hopfenweges, weil er doch ein bisserl Gehstrecke erlaubte, ich aber nicht erst quer durch die Stadt oder Wohnsiedlungen musste. Von hier aus wählte ich den linken der drei geschotterten Wege, um zunächst hinaus nach Tröglersricht zu kommen. Während der rechte Weg ebenfalls ein Wanderweg ist, auf dem ich am Ende der Runde zurückkam, führt der mittlere nur zu ein paar Schrebergärten. In Tröglersricht angekommen, geht es zunächst unter der Kapelle vorbei nach links und nach einem Anwesen rechts hinauf, dem roten Dreieck folgend. Ab jetzt wird es ein kleines bisserl steiler, nach ein paar Minuten führt der Weg auch in den Wald hinein. Zunächst überquerte ich eine Forststraße, bevor man rechts zur Strobelhütte und somit auch dem Westgipfel abbiegen kann. Ich ging jedoch geradeaus weiter bis zum Ende des Waldes, wo man einen schönen Blick auf Letzau und die östlichen Hügel Richtung Grenze zu Böhmen hat. Ab hier folgt man auf einer Forststraße links hinunter sogar dem Goldsteig, der nach knapp 100 Metern die Forststraße nach rechts verlässt und auf einem sehr schönen Pfad am Waldrand entlang hinauf führt Richtung Ostgipfel. Kurz vor diesem trifft man auf die Zufahrtsstraße zum Fernsehturm, auf der die letzten 100 Meter absolviert werden. Der höchste Punkt ist eher ein kleines Plateau, das halb umzäunt und halb verwuchert ist, so dass ich mich mit einem Punkt etwa 20 Höhenzentimeter unterhalb begnügte. Nach einem Schluck aus der Trinkflasche ging es auf dem gleichen Weg zurück bis zu der Abzweigung, an der ich den Goldsteig betreten hatte. Von hier aus kann man auf einem kleineren Waldpfad zum Westgipfel abkürzen, was ich auch tat. Dort dann die einzige kleine Enttäuschung des Tages: Die Strobelhütte hat nur Mittwoch und Samstag nachmittags sowie Sonntag ganztags geöffnet, und auch der Vierlingsturm ist nur zu ihren Öffnungszeiten zugänglich. Also leider keine Panoramafotos von oben. Für den Rückweg folgte ich der Markierung weiß-rot-weiß (senkrecht) nach Süden, bis dieser Pfad auf die Forststraße vom Aufstieg trifft. Dieser folgte ich nach rechts für etwa 200 Meter, dort zweigt wieder ein Pfad nach links in den Wald hinein. Dieser berührt in einer sanft abschüssigen Linkskurve eine Wiese, von der aus noch einmal gute Fotos von Weiden und der westlichen Umgebung möglich sind. Hier hatte ich etwas Glück: So gut meine neue Kamera ist, ihr Tragriemen ist um Lichtjahre schlechter und weniger zuverlässig als derjenige der alten. Prompt löste er sich auf einer Seite und die Kamera landete auf dem trockenen, aber weichen Waldboden. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Bald tauchte vor mir ein Weiler auf, der in der Kompass-Karte als Zollhaus vermerkt ist. Von hier aus kann man geradeaus einer für Kraftfahrzeuge gesperrrten Schotterstraße folgen, die irgendwann auf den Aufsteigsweg trifft. Ich bog jedoch am Ortsende noch einmal links auf einen Flurbereinigungsweg ab, der nach einer Doppelkurve und einer kleinen Wiesenpassage auf den Wanderweg W trifft, auf dem ich mich rechts hielt und zum Auto zurückkehrte.

Nach der Tour besuchte ich noch eine Freundin in Neustadt. Da diese etwas später als geplant Feierabend hatte, blieb mir noch Zeit für ein paar Fotos von der Wallfahrtskirche St. Felix, in der meine Eltern vor vielen Jahren geheiratet haben. Als Bonbon konnte ich dann vom Balkon meiner Freundin den Sonnenuntergang bewundern und fotografieren.

 

Erster Blick auf das Tagesziel (die weiße Antenne, die aus dem Wald ragt) Noch blüht hier nix Ja, auch Weiden ist in der Marterlpfalz Hinter Neustadt mit der Felixkirche ist der Steinwaldrücken erkennbar Gegenlichtexperiment...geglückt Wie man an schattigeren Teichen sieht, hatte es Nachtfrost Die Dorfkapelle von Tröglersricht Weiden mit dem Parkstein im Hintergrund Hängengeblieben Auf dem Fahrenberg war Coco dabei Der Fernsehturm in seiner vollen „Pracht" Der höchste natürliche Punkt am Ostgipfel Kleine Quellwolken über Waldthurn Letzau Kompassnadel Strobelhütte Vierlingsturm Wie? Der Weg geht in die Luft weiter? Nein, das sind keine Schneereste Die Schlüsselstelle des heutigen Tages Mhm. Altstraße. Vielleicht sollte ich mal wieder Markus anrufen Schönes Nordpanorama auf dem Weg nach Zollhaus Tröglersricht Vergessen oder vorsätzlich nicht gemäht? Altenstadt an der im Vordergrund verlaufenden Waldnaab Felixkirche Ein schöner Tages(licht)abschluss