Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Totales Chaos rund um den Kaitersberg

Tour solo, T3, 16,77 km, 870 m Aufstieg, 809 m Abstieg, 7 1/2 h, Ausgangspunkt Watzlsteg (CHA)

Ich habe ja vor ein paar Jahren schon mal versucht, den Kaitersberg von Bad Kötzting bis Eck zu überschreiten. Dummerweise war dieser Versuch im Januar und ich musste von den Rauchröhren direkt nach Arrach absteigen. Dieses Mal startete ich zwei Bahnstationen weiter in Watzlsteg, weil es von dort aus einfach ein schönerer Weg nach Reitenberg ist und konnte die Strecke einigermaßen nach Plan gehen.

Allerdings hätte ich bereits bei meiner Ankunft am Schwandorfer Bahnhof wieder heimgehen können, denn der Alex hatte zehn Minuten Verspätung, die dann bis Cham auf 20 angewachsen waren. Folglich war der Anschlusszug nach Lam weg und ich hatte fast zwei Stunden Aufenthalt in Cham, und das in der Früh um dreiviertel acht. Cham ist zwar eine sehr schöne Stadt und ich habe auch etliche Fotos gemacht, aber die zwei Stunden haben mir auf der Strecke massiv gefehlt. So konnte ich bis auf den Mittagsstein keinen der Gipfel am Weg besteigen, wobei ich ja bereits auf allen war. Wird aber bei der nächsten Variante nachgeholt.

Nächstes Alex-Chaos war, dass mir der Zugbegleiter nicht auf 50 Euro herausgeben konnte, weil er kein Kleingeld mehr hatte. Ich solle halt dann im Anschlusszug ein Bayerwaldtickert kaufen… hätte ich auch getan, wenn da ein Zugbegleiter dabeigewesen wäre. Denn an den Automaten gibt es das unverständlicherweise nicht mal in Cham. Muss ich mal Ulli fragen, woran das liegt. An der Kötztinger Hütte war der Biergarten gut gefüllt, ich habe aber sofort einen Platz bekommen. Nur hatte die Bedienung scheinbar kein Interesse an mehr Umsatz, weil sie drei mal an mir vorbeigerannt ist und immer nur „Glei“ geflüstert hat, aber keine Anstalten machte, mich etwas bestellen zu lassen. Nach 16 Minuten hatte ich die Schnauze voll und bin weitergegangen. Es gab ja Hoffnung, dass ich in Eck etwas bekommen würde und bis dahin sollten meine Apfelvierterln reichen. Dass der Wirt auf meinen HInweis, warum ich gehe, recht patzig war, dürfte dazu führen, dass ich die Hütte eine Zeit lang meiden werde. Bei allem Verständnis für die Überlatung der beiden Bedienungen, das war einfach zu extrem.

In Eck habe ich dann tatsächlich auch etwas bekommen, nämlich ganz urbayerisch Leberkäs mit Ei. Es hätte auch Wild oder Braten gegeben, aber ich wollte einfach mal was einfaches. Da kann man gern mal wieder hingehen (oder auch fahren, liegt ja direkt an der Straße von Arrach nach Arnbruck). Anschließend ging es direkt runter nach Arrach, wo ich pünktlich für den letzten sinnvollen Zug am Bahnsteig ankam. Bloß kam der nicht. Dafür hupte drei Minuten später ein Bus und die Fahrerin rief heraus, ob wir Richtung Cham wollten. Schienenersatzverkehr und wieder keine Fahrkarte zu kaufen. Der kam zwar in einer guten Zeit in Cham an, aber als ich ausstieg, fuhr der Alex nach Schwandorf los. Also wieder eine knappe Stunde Aufenthalt. Immerhin war die Bahnhofspizzeria am Abend geöffnet und ich konnte mich mit einem Dunklen trösten. Auf eine Einzelfahrkarte nach Schwandorf ausdem Autoaten verzichtete ich, hätte ja sein können, dass wieder niemand kontrolliert hätte. Dieses Glück hatte ich zwar nicht, aber in der Oberpfalzbahn bekommt man die Fahrkarten ja (noch) im Zug.

Jetzt aber zur Fotogalerie…