Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Wir werden immer mehr…

Tour mit Gudrun, Edith und Inge, T3, 15,94 km, 705 hm, 8 3/4 h, Ausgangspunkt Lambach (CHA)

Ja, wir werden immer mehr. Heute haben wir erstmals Inge von den Naturfreunden mitgenommen und auch sie passt wunderbar zu unserer Gruppe. Damit ist aber das Auto voll und wir müssen Interessentinnen darauf hinweisen, dass sie ein zweites Auto starten müssen. Dann könnte aber die Gruppe zu groß werden, also lassen wir das…

Am Vorabend gab es noch den Wetterprognosenschreck mit 60% Gewitterwahrscheinlichkeit, was mich dazu bewog, den Čerchov als Ersatzziel vorzubereiten. Bei der Himmelsstudie auf den Anfahrt entschied ich aber dann doch, dass wir dem ursprünglichen Plan folgen und auf den Osser gehen würden. Das angekündigte Gewitter war zwar hör- und leicht sichtbar, blieb aber brav über Klatovy.

Zur Strecke schreibe ich fast gar nix, weil sie bis zum Ende der Osserwiese absolut identisch mit der ist, die ich vor drei Jahren mit dem Hooligan gegangen bin. Nur sind wir wie damals angekündigt nicht auf der Fahrstraße abgestiegen, sondern auf dem ehemaligen Wanderweg durch den Wald zum Sattelparkplatz und über Maria Hilf. Die Sichtverhältnisse waren leider viel schlechter als damals, deswegen auch wieder weniger Fotos (ja, sollte eigentlich keine Ausrede sein, aber wenn die Kamera kaum scharfstellt, kann ich nix knipsen). Der größte Unterschied war die Wassermenge unterwegs, der Hooligan, der dieses Mal bei den Herrschaften blieb, hätte NULL Spaß gehabt. Und dazu jede Menge Stress auf der Schutzhausterrasse, viel zu viele andere Hunde und nicht alle lieb. Beim Aufstieg durften wir einen Hubschraubereinsatz über dem Gipfel beobachten,wie wir später erfuhren, hatte jemand massive Kreislaufprobleme und konnte nicht mehr zu Fuß runter. Ich hoffe mal, dass die Person wieder auf dem Weg der Genesung ist. Kulinarisch war dieses Mal fast Einheitlichkeit angesagt, nur Edith tanzte mit ihrem Wurstsalat aus der Reihe. Mir war die Gulaschsuppe fast zu wenig, aber das ließ sich bei der Zweiteinkehr beheben. Andererseits konnten wir mindestens die Hälfte der Aufstiegsstrecke genüsslich Schwarzbeeren mampfen, was vor allem Inge massiv ausnutzte. Die beiden Sammeltrupps, an denen wir vorbeiliefen, hatten jedenfalls etwas weniger Ernte als wenn wir nicht unterwegs gewesen wären. Interessant war in diesem Zusammenhang, dass die böhmischen Schwarzbeeren deutlich süßer waren als die bayerischen, könnte mit der etwas längeren Sonneneinstrahlung auf diesem doch eher Ost-West verlaufenden Abschnitt des Grenzsteigs mit zunehmender Bebaumung zusammenhängen.

Die Zweiteinkehr, ursprünglich geplant für Maria Hilf, wurde dann kurzerhand zum Lindnerbräu nach Bad Kötzting verlegt. Dort gab es für Gudrun und Edith einen lecker aussehenden italienischen Salat, während Inge und ich ganz urbayrisch eine Sulz genossen. Vielleicht sogar urbairisch, aber das ist ein Thema, das ich meinen Kollegen und Kolleginnen aus der Sprachwissenschaft überlasse. Nicht vergessen möchte ich den junggebliebenen (*hust*) Herrn mit Waidlerhut vom Osserstammtisch, der auf besonders elegante Weise versuchte, bei uns anzubandeln und ein ebenso elegantes Kontra bekam. Da zeigte Inge, dass sie mir in Sachen Sarkasmus absolut ebenbürtig ist. Jetzt aber zu den Fotos…