Überschreitung des Großen Rachel ODER Die Geschichte eines Gedichtes
Tour solo, T2, 13 km, 550 hm, 5h, Ausgangspunkt Gfäll (FRG)
Es gibt Poetry Slams, die tourentechnisch ziemlich günstig liegen. Der Passauer gehört da definitiv dazu, weil ich statt über Regensburg und die Autobahn alternativ die B 85 über Cham und Regen nehmen und irgendwo links zu einem der Großen im Bayerwald abbiegen kann. Bei meinem ersten Auftritt dort erwischte es den Großen Rachel, der nur drei Meter niedriger ist als der Arber. Der Nachteil dieser Kombination ist nur, dass Coco leider daheim bleiben muss.
Von Spiegelau aus setzte ich mich erst einmal in den Igelbus, der mich in zehn Minuten ins Gfäll auf 920 Meter Höhe brachte. Von dort aus kann man nach links den direkten, recht steilen Weg am Waldschmidthaus vorbei gehen oder aber rechts erst einmal den Rachelsee ansteuern. Dies war auch meine Variante, weil ich die Einkehr gegen Ende der Tour haben wollte. Man kann die sechs Kilometer von Spiegelau zum Gfäll natürlich auch laufen, es ist allerdings ein wenig interessanter Fahrstraßenhatscher.
Der Weg führt ziemlich eben vier Kilometer durch den Wald, bis auf der linken Seite der Rachelsee auftaucht. Hier folgt man bis zu einer Abzweigung dem Urwald- und Eiszeitlehrpfad (bis hier T1). An der Abzweigung wird es dann endlich steiler, es geht zunächst nach Osten, ehe der Pfad nach Norden dreht und man nach etwa einem Kilometer zur Rachelkapelle hinuntersteigen kann (etwa 20 Meter Höhenverlust). Die Kapelle ist aus Holz und bietet neben einer Gebetsmöglichkeit auch wunderbare Aussicht auf den See und die südlichen Ausläufer des Bayerischen Waldes. Bei klarer Sicht müssten auch einige Regionen der Nordalpen erkennbar sein. Von der Kapelle kann man auf einer kleinen, beschilderten Abkürzung zu einem Punkt des Pfades etwas oberhalb des ursprünglichen Abzweigs gelangen. Man folgt dem gut beschilderten Pfad jetzt bis zu einer Kreuzung, an der man sich links hält und den Kamm hinaufgeht. Hier ist man mitten in der Nationalpark-Kernzone und Kyrills Spuren sind deutlich erkennbar. Am Ende des Kamms folgt man der Beschilderung zum Gipfel, der sich etwas im Wald versteckt und erst unmittelbar vor dem Erreichen wirklich sichtbar wird. Er ist ohne Probleme und Handeinsatz zu erklettern. Von ihm aus geht der Weg dann etwas steiler hinunter zum Waldschmidthaus, wo ich mir eine Brotzeit und ein Bier genehmigte und sich dann die Geschichte des Gedichtes abspielte. Wer mich live auf Poetry Slams erlebt oder entsprechende Videos auf Youtube gesehen hat, dürfte den Text „Bumblebee“ kennen. Die beiden letzten Fotos dieses Berichtes sind die Ursache dafür. Vom Waldschmidthaus folgt man der sehr steilen Fahrstraße hinunter zum Gfäll und kann von hier aus wieder in den Igelbus zurück nach Spiegelau einsteigen (oder zurücklaufen).
Schlagwörter: eiszeitlehrpfad, g'faell, grosser rachel, igelbus, rachelkapelle, rachelsee, spiegelau, waldschmidthaus