In dieser Form taugt die Strecke nicht für den OWV
Tour mit Karlie, T1, 15,93 km, 386 hm, 5 1/2 h, Ausgangspunkt Luhe (NEW)
Was macht man als Wanderführerin, wenn die Herrschaften ankündigen, dass sie zur Bierausstellung nach Aldersbach fahren, Karlie aber dort nicht willkommen ist und die sommerlichen Temperaturen es auch nicht zulassen, dass er im Auto bleibt? Ganz einfach, man schnappt sich Karlie und geht mit ihm eine Runde mit der Option auf einen Biergarten. Da außerdem noch die Runde zu erkunden war, die ich Anna für Oktober vorgeschlagen hatte, war das Ziel schnell festgelegt.
Der Streckenverlauf ist wieder aus der Routenskizze ersichtlich und auch die Fotos sind ordentlich aussagekräftig, so dass ich nicht viel dazu schreiben muss. Es war verkraftbar, dass sowohl die ersten gut zwei Kilometer bis Meisthof als auch das eine oder andere Stückerl um Glaubendorf und Feistelberg auf Asphalt verliefen. Dazu trug auch bei, dass viele dieser Abschnitte mit breiten, gut gemähten Randstreifen ausgestattet sind, auf die ich ausweichen konnte. Karlie war auf den ersten Metern durch Luhe etwas forsch im Drang nach vorne, später, als ich ihn von der Leine lassen konnte, sehr brav. Die auf der Wernberger Homepage groß aufgemachte Rote Marter enttäuschte mich etwas, allerdings ist gleich daneben eine größere Wegekreuzung mit ebenso großem Rastbereich, der die Aufmerksamkeit wieder rechtfertigt. Interessanter fand ich da die Thaddäuskapelle, die etwa 500 Meter waldeinwärts an der Quelle des Köblitzbaches liegt. Somit weiß ich jetzt auch, woher der Name der beiden anderen großen Ortsteile der Marktgemeinde Wernberg-Köblitz kommt. War bis hierher alles auf soliden und meistens markierten Wegen, wurde es anschließend völlig anders. Das heißt, bis Feistelberg war nur der Weg stellenweise etwas zugewachsen, aber zumindest noch markiert. Die Markierung ging oberhalb dieses Ortes auch noch weiter und an einer Abzweigung fand ich auch einen Wegweiser nach Luhe, bloß wurde der Weg ab jetzt stellenweise extrem undeutlich. Glücklicherweise war anfangs die Markierung 6 recht schlüssig und regelmäßig, aber spätestens an einer Abzweigung mit Bachüberquerung war auch das vorbei. Denn der markierte Weg führt wohl auf direktem Weg hinunter zur alten B 15 und dann entlang dieser nach Luhe, und das wollte ich auf keinen Fall. Der Weg, den mir das Garmin vorschlug, war zunächst eine Harvesterautobahn und dann nach 200 Metern gar nichts mehr. Irgendwie schlug ich mich dem Garmin nach zu einem Forstweg durch, nur um wieder vom OSM-Kartenmaterial fehlgeleitet zu werden. Auf dem Bayernatlas-Ausdruck war ebenfalls der per Garmin geroutete Track eingezeichnet, also keine große Hilfe. Jedenfalls schaffte ich es nicht, das Geißbachtal hinten im Talschluss zu umrunden und zur Nikolauskirche zu kommen, sondern landete bei der Naabmühle und musste am Ende doch etwa 300 Meter entlang der B 15 laufen. Hier war Karlie wieder ein kleines Problem, weil er nicht rechts von mir im zwei Meter breiten Straßengraben laufen wollte, sondern auf der doch einigermaßen befahrenen Straße. Wir haben es aber am Ende überstanden. Sehr fein von ihm war hingegen, dass er mich regelmäßig darauf aufmerksam machte, wenn er Durst hatte. Ich war dann auch ganz lieb zu ihm und habe ihm etwas zu trinken gegeben, mit dem Schlusseffekt, dass er im Biergarten nicht einmal hecheln musste. Wobei man von den Freiluftsitzen des Restaurants Webertor nicht einmal wirklich von einem Biergarten sprechen kann. Zumindest stimmte der Geschmack sowohl beim Dunklen Zoigl aus Windischeschenbach als auch bei den Bratwürsteln auf Kraut, und auch das Ehepaar aus Oberbayern, zu dem ich mich an den Tisch setzte, war sehr nett. Ob das sicherlich nicht schlechte Restaurant aber wirklich für den OWV geeignet ist, bezweifle ich etwas. Zumindest ließen einige Aussagen der Wirtin bei der Verhandlung über die Reservierung darauf schließen, dass man andere Prioritäten und Zielgruppen hat als Wandervereine.
Somit muss ich noch einmal nach Feistelberg fahren und einen Weg finden, auf dem ich tatsächlich zur Nikolauskirche komme. Dabei werde ich auf jeden Fall noch mindestens eines der anderen Gasthäuser am Marktplatz von Luhe testen, bevor ich eine endgültige Entscheidung über die Einkehr treffe. Aber es kann ja nicht immer so laufen wie in Domažlice.
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