Vor verschlossenen Toren
Tour solo, T1, 6,78 km, 269 hm, 2 h, Ausgangspunkt Niedermurach (SAD)
Gelegentlich ist am Tag der Tea time tatsächlich BWW, so auch dieses Mal. Die Burgruine Haus Murach bei Oberviechtach steht auch schon länger auf meiner erweiterten Projektliste und liegt nicht zu weit vom Weg, also wurde sie als Ziel auserkoren. Da ich mir eine Mittagseinkehr sparen wollte, startete ich um zwölf Uhr daheim und fuhr nach Niedermurach, von wo aus eine knapp sieben Kilometer lange Runde machbar schien (und war).
An der Kirche gibt es tatsächlich zwei Parkplätze, die auch frei waren, also konnte ich kurz nach halb eins losmarschieren. Der erste Abschnitt ist etwas kritisch, weil am Straßenrand der Kreisstraße Richtung Dieterskirchen entlang bis zum ehemaligen Bahnhof. Ab hier bewegte ich mich auf markierten Wegen, zunächst dem Karl-Krampol-Weg hinauf Richtung Obermurach. Dieser verlässt nach 100 Metern den Flurbereinigungsweg, was suboptimal markiert ist. Deshalb übersah ich auch den Abzweig und ging zu weit. Das war aber nicht weiter schlimm, weil es ein paar schöne Fotos ins untere Murachtal ergab und ich von einem Bankerl aus über eine Wiese zum markierten Weg, der mittlerweile im Wald verlief, zurückkehren konnte. Weiter oben unterlief mir noch eine Fehlinterpretation der Markierungen, die aber wenig problematisch war, weil ich nur einen parallelen Forstpfad aufstieg. Vielleicht entgingen mir dadurch zum Ausgleich wieder drei Fotos. In Obermurach angekommen, schaute ich bei jedem Haus genau auf die Hausnummer, es hätte ja der Burgwart mit dem Schlüssel sein können. Dieser wohnt jedoch fast am unteren Ortseingang von Oberviechtach her, also genau da, wo ich überhaupt nicht vobeikam. Folglich stand ich vor dem verschlossenen Burgtor und musste mich auf Bilder durch die Torstäbe beschränken. Ob sich der Bergfried rentiert hätte, war sowieso fraglich, zum AKW fehlte die klare Sicht. Zum nächsten Wegabschnitt ist ernsthafte Kritik an der Wanderabteilung des TSV Oberviechtach fällig: Der permanente Wanderweg ist zwar wunderbar markiert, nur stimmt leider der auf der Vereinsseite herunterladbare GPS-Track nicht (mehr) mit dem realen Wegverlauf überein. Ich verließ mich auf diesen Track und landete auf privatem Gartengrund. Gut, dass mich niemand dabei gesehen hat. Zurück auf dem richtigen Weg war ich auf dem Goldsteig angekommen und folgte diesem wieder hinunter ins Steinbachtal, wo ich einer Dame mit Hund begegnete, die Staatsstraße überquerte und die nächste Diskrepanz zwischen Markierung und Track feststellte. Nach einem Anstieg auf dem tatsächlich markierten Weg kreuzte der Sautreiberweg, auf dem ich über Antelsdorf nach Niedermurach zurückkehrte. Zwischendrin bog ich noch links zur Walburgakapelle ab, die auch wesentlich kürzer aus dem Tal erreichbar gewesen wäre, aber dann hätte ich etwa 200 Meter entlang der ordentlich befahrenen Straße gehen müssen, und darauf hatte ich wirklich keine Lust. Bei der Kapelle wiederholte sich die Szene vom Burgtor: verschlossen, und dieses Mal kein Hinweis auf eine Schlüsselabholstelle. Das war mir aber auch schon egal, weil ich so zwei Minuten mehr Zeit für den letzten Kilometer hinunter zum Auto hatte, die ich für ein paar schöne Panoramafotos nutzte.
Auf dem Weg nach Nabburg machte ich dann zwei größere Umwege, weil ich mir zu fein war, auf die Landkarte zu schauen, kam aber trotzdem rechtzeitig zur Tea time im Schmidt-Haus an.
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