Wenn sich der Nebel ausnahmsweise auflöst…
Tour mit Coco, T1, 7 km, 280 hm, 2 h, Ausgangspunkt Grimmerthal (SAD)
Wenn sich der Nebel ausnahmsweise auflöst und das auch noch bereits vor 12 Uhr tut, sorgt die Bergpoetin dafür, dass das Mittagessen vor 12.30 Uhr auf dem Tisch steht und sie mit Coco um 13 Uhr losfahren kann, um einen ausgiebigeren Spaziergang zu machen.
Ziel war dieses Mal der Friedrichsberg zwischen Trisching und Freudenberg, den ich bereits 2011 mit Markus besucht hatte, da es aber nicht einmal in meinem kleinen privaten Tourenbuch einen Eintrag davon gibt, hatte ich wohl keine Kamera dabei und damit Nachholbedarf. Ich wählte einen anderen Ausgangspunkt als damals, was eine schöne Überschreitung ermöglichte.
Ich parkte das Auto am Ende des asphaltierten Abschnitts der Zufahrt zum Jugendferienheim Grimmerthal, ließ Coco aussteigen und entschied mich, die Runde im Uhrzeigersinn zu gehen. Das bedeutete, dass der Gipfel erst später auf der Runde erreicht wurde und vor allem ein paar Fallstricke in Form von unübersichtlichen Abzweigungen, die ich zwar im Sinne der Vorausplanung richtig wählte, wodurch wir aber nicht an der Etsdorfer Asphaltkapelle vorbeikamen. Was solls. Da der Parkplatz auf einer Anhöhe liegt, mussten wir erst einmal knapp 40 Höhenmeter bergab laufen, bis wir bei der Magdalenenkapelle ins gleichnamige Tal kamen, wo wir den Schwärzenbach an einer Furt überquerten. Coco war nicht wirklich davon begeistert, aber ein Boxer verträgt es schon, wenn die Pfoten mal nass werden. Anschließend ging es geradeaus weiter über eine Wiese zum Ende einer Forststraße. Ironischerweise entdeckte ich etwa auf halbem Weg einen kleinen Steg über den Bach, wobei ich mir nicht sicher bin, ob Coco da drübergelaufen wäre. Schmal und etwas glitschig und so, und Hunde können sich im Gegensatz zu Menschen nicht am Geländer festhalten. Die Forststraße stieg zunächst an, um dann wieder auf etwa die Höhe des Magdalenentals abzufallen. An dieser Stelle steht zwischen zwei ausgelassenen Fischteichen ein ziemlich verblasstes Marterl, welches das Signal war, die hier links abbiegende Forststraße zu verlassen und geradeaus weiterzugehen. Dieser Pfad mündet nach vielleicht 50 Metern in eine Forstspur, der wir bis zu einer Gabelung nach rechts folgten. An dieser Gabelung wäre der Weg zur Asphaltkapelle der untere, linke gewesen, wir hielten uns jedoch rechts, parallel zu Geländefurchen, die irgendwie nach Altstraße aussehen, und kamen nach einer Viertelstunde am Forststraßenabzweig Punkt 519 heraus. Wir hätten auch hier noch zur Asphaltkapelle gelangen können, jedoch wäre das mehr als ein Kilometer Umweg und 70 Meter Höhenverlust gewesen, die ich Coco nicht zumuten wollte. Also liefen wir fast geradeaus weiter und querten so in leichtem Auf und Ab den Hang, bis nach etwas mehr als einem Kilometer von links unten der orange Punkt heraufkam, dem wir praktisch den gesamten Rest des Spaziergangs folgten. An der nächsten Abzweigung geht es nach rechts weiter, hier befindet sich irgendwo im Wald die Mathiasquelle, die ich aber nicht zweifelsfrei identifizieren konnte. Eine Linkskurve später und 50 Meter höher erreichten wir eine Kreuzung mit einem etwas heruntergekommenen Wegweiserbaum, dessen Hinweise nicht mit der orangen Markierung übereinstimmten. Wir entschieden uns jedoch richtig und waren zehn Minuten später oben auf dem Friedrichsberg, dessen höchster Punkt von einem kleinen, wohl künstlichen Felsblock markiert ist. Nach einer kurzen Rast, weil es keine Aussicht gibt, begannen wir den Abstieg, der deutlich steiler ist als der Aufstieg. Eine Forststraße mit der Markierung 36 wird einfach geradeaus überquert, bevor die Markierung bei einer Lichtung einen 150-Grad-Knick nach rechts macht und zur Magdalenenkapelle führt. Wir wollten aber nicht noch einmal dorthin und gingen an dieser Stelle geradeaus weiter, noch einmal durch eine etwas steilere Hohlgasse. An deren Ende kamen wir wieder am Schwärzenbach heraus, aber wie geplant etwas oberhalb des Jugendferienheims. Um dieses zu erreichen, mussten wir den Bach an einer weiteren Furt überqueren, das heißt, ich konnte über ein Brückerl, das aus zwei dicken Bohlen besteht, gehen, während Coco noch einmal ihre Pfoten wusch. Die letzten 200 Meter ging es dann wieder bergauf zum Parkplatz, wo sich Coco sofort auf die Rückbank verzog und begann, sich von der scheinbar doch an ihre Leistungsgrenze gehenden Tour zu erholen. Allerdings ist es sowieso schon grandios, dass sie mit mittlerweile über zehn Jahren überhaupt noch so viel schafft, viele andere Boxer erleben dieses Alter nicht einmal.
Ausnahmsweise noch eine Bemerkung zu den Fotos: Ich habe auf dieser Tour mit einer anderen Schärferegulierungsmethode experimentiert. Ich will nicht sagen, dass sie schlechter oder besser ist als die bisherige, aber einige Fotos sind dadurch etwas dunkler als sonst. Allerdings hat es auch zugezogen, so dass die Lichtverhältnisse im Wald mal wieder alles andere als einfach waren.
Schlagwörter: freudenberg, friedrichsberg, grimmerthal, magdalenental, mathiasquelle, schmidgaden, steinköppel