Wenn man am richtigen Tag zur richtigen Zeit die richtigen Wege nimmt…
Tour solo, T2, 12 km, 620 hm, 5 1/2 h, Ausgangspunkt Stockarn (SAD)
Bei meinen beiden früheren Touren auf den Schwarzwihrberg habe ich jeweils den Oberen Eibenstein nicht erreicht. Auch war der Bergfried geschlossen und somit nicht als Aussichtsturm für mich nutzbar. Bei der letzten naturkundlichen Wanderung teilte mir eine nette Teilnehmerin mit, dass es sehr wohl einen markierten Weg zum Eibenstein gibt, nur eben nicht geradewegs ab der Sattelhütte. Dann las ich im Internet, dass mittwochs ab 17 Uhr auf der Burg Hüttenabend ist. Grund genug, die beiden Gipfel noch einmal in Angriff zu nehmen, aber nicht erneut ab Bauhof, sondern mit einem anderen Ausgangspunkt.
Die Wahl fiel auf Stockarn am Eixendorfer See, weil es im Vergleich mit Thanstein ein paar Kilometer weniger Anfahrt bedeutete und mir außerdem die Option offenhielt, neben dem Unteren Eibenstein, der auch von Thanstein aus gut erreichbar ist, noch den Rotherberg mit einzubauen. Die offene Frage war hierbei die Gestrüppkampfklasse, die sich vor Ort entscheiden würde. Ich stellte mein Auto also um 16 Uhr in Stockarn an einem schattigen Fleckerl auf der Dorfstraße ab und überquerte sogleich die gefährlichste Stelle der Runde, die Staatsstraße nach Rötz. Zwei beschilderte Abzweigungen nach links ließ ich aus und wählte stattdessen kurz nach der zweiten einen Harvesterweg steil nach oben. Dieser verliert sich bald im Wald, quert zwei quer zum Hang verlaufende Fahrwege, deren Unterseite etwas Kampf mit herumliegendem Geäst fordert, aber sonst steigt der jetzt weglose Aufstieg nicht wirklich nennenswert in die GKKs ein. So war ich nach gerade mal einer halben Stunde am ersten Gipfel, dem Rotherberg, und ärgerte mich, dass ich vor der Abfahrt nicht nachgeschaut hatte, ob meine Mutter die zweite Apfelhälfte vom Frühstück gegessen hatte oder sie mir als Wegzehrung zur Verfügung stand. Vom Gipfel war eine weitere Harvesterspur nach Westen erkennbar, die aber im oberen Teil nicht mit kurzer Hose begehbar ist, es sei denn man ist immun gegen Brennesseln. Man kann aber problemlos oberhalb parallel absteigen und auch die Brennesseln hören irgendwo auf, so dass der zweite Teil der Spur problemlos bis zur Forststraße zur Taubenwiese begehbar ist, die an einem Mobilfunkmasten erreicht wird. Hier geht es rechts weiter, vorbei an der Taubenwiese, eine nicht markierte Abzweigung wird links liegen gelassen, bis in einer Linkskurve ein breiter, aber nicht geschotterter Forstweg rechts hinaufzieht und auch diverse Wanderwege diesem entlang markiert sind. Der Weg ist nicht lang, vielleicht 150 Meter und mündet in eine etwas höher parallel verlaufende Forststraße, der ich nach links folgte. In einer Doppelkurve ist auf der linken Seite ein kleiner Gupf zu erkennen, der kaum zehn Meter über die Forststraße hinausragt. Das ist der Untere Eibenstein, der ebenfalls zunächst über einen klar erkennbaren Pfad, dann weglos in zwei Minuten erreicht wird. Ohne wirklichen Aufenthalt verließ ich den Gupf nach Osten, wobei der von oben erkennbare Ausgangspfad nicht der optimale Weg ist (GKK 2 im Mündungsbereich). Besser wäre es, auf der Nordseite einem Fahrweg zu folgen, der allerdings vom Gipfel aus nicht klar auszumachen ist. Kurze Zeit später muss an einer Abzweigung rechts abgebogen werden, wobei fast alle Wanderwege in diese Richtung beschildert sind. In diesem Bereich empfiehlt sich, dem Engelbildweg zu folgen, denn das Engelbild ist der nächste Wegpunkt, an dem es dank Goldsteig sogar ausnahmsweise ein Hinweisschild auf Orte gibt. Nun ist entgegen der scheinbaren Logik Thanstein als Richtung angesagt, nicht die Sattelhütte, an der ich später auch noch vorbeikam, denn der markierte Weg umrundet den Oberen Eibenstein, anstatt ihn zu überschreiten. Um den Weg, der dies tut, zu erreichen, muss bei der nächsten Forststraßenkreuzung, aber nicht schon direkt am Engelbild, rechts abgebogen werden. Ein paar Minuten später kommt von links die Abkürzung aus Thanstein aus dem Wald, ab sofort geht es auf dem Goldsteig und Main-Donau-Weg weiter. Dieser verlässt irgendwann die Forststraßen in den Wald hinein, biegt bei einer Nordic-Walking-Lehrtafel noch einmal rechts ab und steuert direkt über einen höhergelegenen Sattel auf die Sattelhütte zu. An diesem Sattel zweigt dann der in der Einleitung erwähnte Pfad zum Oberen Eibenstein ab. 460 Meter später stand ich vor dem kleinen Gipfelkreuz des höchsten Berges in dieser Gruppe. Jetzt wäre wieder ein Stück Apfel gut gewesen, aber ich hatte ja nicht nachgeschaut. Also genoss ich ein paar Minuten lang die Ruhe und Einsamkeit sowie die nicht vorhandene Rundumsicht, bevor ich auf dem Pfad zum Sattel zurückkehrte und dort weiter zur Sattelhütte abstieg. An dieser ging ich dieses Mal ohne Pause vorbei, wieder hinauf zur Steinernen Wand und weiter zur Burg. Den Weg über die Steinerne Wand habe ich schon zwei Mal beschrieben, dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Eigentlich sollte ich auch einmal die bequeme Umgehung gehen und beschreiben, aber das war mir für diese Tour zu langweilig. Auf der Burg angekommen, stieg ich gleich einmal die 35 Meter auf den Bergfried hinauf und genoss das Panorama. Anschließend kehrte ich zum Hüttenabend ein und blieb dank der netten Tischgesellschaft länger sitzen als geplant. Aus diesem Grund gibt es auch vom restlichen Wegverlauf kaum mehr Fotos, beim Wiederaufbruch um 20.15 Uhr waren die Lichtverhältnisse einfach nicht mehr gut genug für Bilder ohne Stativ. Ich ließ mich aber nicht davon abhalten, noch den Totentruhenweg zu gehen, der vom Burghof aus direkt Richtung Bauhof führt. Nach zehn Minuten erreichte ich die Einmündung in den bereits bekannten Bergpfad, der südlich um die Burg herumführt. Diesen ging ich auch zurück bis kurz vor dem Burgtor, wo ein unmarkierter Pfad hinunter Richtung Staatsstraße und Schellhof abzweigt. Dieser wies deutliche MTB-Spuren auf und war deswegen auch im schwächer werdenden Tageslicht gut erkennbar. Nach knapp einem Kilometer mündet der Pfad in eine Forststraße, der man aber in keine Richtung folgen sollte, weil die nächsten Abzweigungen kurz vor Bauhof bzw. kurz vor der Sattelhütte sind. Vielmehr ging ich weglos durch kaum Gestrüpp geradewegs bergab, bis ich auf einer weiteren Forststraße herauskam, der ich nach rechts (Westen) folgte. An deren Ende 300 Meter weiter geht es entgegen der scheinbaren Logik nach links bis zur Staatsstraße. Ab hier folgte ich der alten Staatsstraße, die zunächst einen großen Bogen um ein kleines Tal macht, dann die neue Staatsstraße unterquert und ihr bis Stockarn mehr oder weniger parallel folgt. Ich durfte noch zwei Rehe beobachten, die aus der Wiese im kleinen Tal in den Wald hüpften, aber weitere Fotos waren endgültig nicht mehr möglich. Mittlerweile hatte mich auch ein Anruf erreicht, ob ich in einem Biergarten versumpft sei und mein Vater mit Coco Gassi gehen sollte, was ich ihm nicht übel nahm, weil ich doch erst um 21.20 Uhr am Auto ankam und noch eine halbe Stunde Fahrt zurück nach Schwandorf hatte.
Schlagwörter: engelbild, neunburg vorm wald, oberer eibenstein, roetz, rothberg, sattelhuette, schwarzenburg, schwarzwihrberg, steinerne wand, stockarn, taubenwiese, totentruhe, unterer eibenstein