Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Vor dem Frauenstammtisch…das hatten wir doch schon mal

Tour solo, T2, 9,11 km, 285 hm, 3 3/4 h, Ausgangspunkt Oberhaidelbach (LAU)

Nach fast eineinhalb Jahren konnte ich mich mal wieder überwinden, die Golden Girls in Nürnberg zu besuchen. Wie bereits bei einem früheren Besuch verband ich den Termin mit einer Besteigung des Moritzbergs. Anders als damals ging ich in Oberhaidelbach los, ließ Coco daheim und traf anschließend die Mädels auch tatsächlich im Balazzo Brozzi an.

Zum Weg ist nicht viel zu schreiben. Ich folgte im Aufstieg der Markierung „Englische Flagge“, überquerte dabei auch den Reuther Berg, wobei man von diesem kleinen Vorgipfel nicht viel merkt, und war nach 70 Minuten oben. Nett war vor allem der kleine Schmetterling, der am Wegesrand stillhielt, bis ich ihn fotografiert hatte und erst davonflog, als die Kamera wieder aus war. Nach einem wenig lohnenden Abstecher auf den Aussichtsturm, dessen Scheiben zwar sauber geputzt sind, was aber nix hilft, wenn es genau zwei schmale Aussichtsschneisen durch die Baumwipfel gibt, kehrte ich im Biergarten des Berggasthauses ein. Der Himbeer-Quark-Kuchen war sehr gut und auch am schwarzen Tee und der anschließenden Kirschschorle gab es nichts zu beanstanden. Da ich wesentlich flotter unterwegs war (und auch der Weg kürzer als gemäß Kompasskarte angenommen), dehnte ich die Pause wieder auf fast eineinhalb Stunden aus, um nicht zu früh in Nürnberg zu sein. Auf dem Rückweg folgte ich zunächst der japanischen Flagge als Wegmarkierung Richtung Leinburg, bis diese auf einmal nicht mehr da war, ich aber auf einer Asphaltstraße zum Dorf kam. Dort bog ich dann nach links in die Haidelbacherstraße ab, die am Ortsende als Schotterweg weitergeht, und kam so nach Unterhaidelbach. Dort kam ich an einer uralten Eiche und einer etwas jüngeren Linde vorbei, bevor ich der Unterhaidelbacher Hauptstraße nach links folgte und auf der Markierung „PP“ über Pötzling wieder zurück zum Auto kam und wunschgemäß kurz nach 19 Uhr im Brozzi war.

Im Nachhinein gesehen wäre es besser gewesen, die Runde umgekehrt zu gehen. Erstens hätte ich dann die unangenehme 40 Meter lange Steilstelle im Wald, die fast 45 Grad haben dürfte, im Aufstieg gehabt. Zweitens hätte ich die Pause nicht künstlich verlängern müssen, weil ich noch den Nonnenberg hintendranhängen hätte können. Die vier zusätzlichen Kilometer wären locker in einer Stunde machbar gewesen, und falls ich 20 Minuten später fertig gewesen wäre, hätte es auch nix gemacht, dann hätte ich halt einen anderen Platz am Frauentisch bekommen. Unangenehm waren auch die ständigen Flugzeuge, die beim Anflug auf den Nürnberger Flughafen direkt über dem Moritzberg unterwegs waren. Das hatte ich beim letzten Mal nicht so in Erinnerung.

Da will ich rauf Markant schmale Ackerstreifen, also nix für große Maschinen Blütenpracht Originelle Hausnummer Über-das-Getreide-Blick Einsame Blüte Poser Warum hat niemand diese Johannisbeeren geerntet? Kirche Moritzberg Fachwerk am Wirtshaus Viel steiler als es aussieht Weißenbrunn vor dem Ernhofener Berg Lärmquelle Nonnenberg und Buchenberg In Leinburg sind die ersten Brombeeren schon fast reif Sauerampfer mit Wanze Uralte Eiche Friedenslinde Unterhaidelbach Guten Appetit! Astern Überreif Lass mich in Ruhe futtern! Anbahnung