Kapellen, Burgställe und ein Mühlenweg
Tour solo, T2, 18,01 km, 584 hm, 5 h, Ausgangspunkt Offenhausen (LAU)
Eigentlich wollte ich mal wieder zum Frauenstammtisch und vorher endlich den Nonnenberg abhaken. Was zum wiederholten Male nicht geklappt hat, war der Stammtisch, weil die Damen weder im Parks (wie in den vorangegangenen 12 Monaten) noch im Brozzi (wie vor dieser Zeit) waren und auch das tatsächliche Lokal nicht auf ihrer Internetseite angekündigt hatten. Folglich werde ich mir in Zukunft diesen Weg sparen. Schade war nur, dass ich aus diesem Grund Karlie daheimgelassen hatte.
Geklappt hat hingegen die Einkehr vor der Tour und die Tour selbst. Allerdings ist die Runde in dieser Form nicht ganz für den OWV geeignet, so dass ich mir noch eine Alternative einfallen lassen muss, um meine Amberger Freunde ins doch ziemlich gute Landgasthaus Hupfer in Offenhausen entführen zu können. Unter der Woche ist die Speisekarte zwar leicht reduziert, aber das panierte Kotelett war ziemlich gut, vor allem nicht so übertrieben mager wie anderswo. Für die Runde bzw. die Streckenführung waren zwei Aspekte maßgeblich: Erstens die Gipfel, wobei die nicht zwingend wiederholt werden müssen (man kann die höchsten Punkte auf den zugewachsenen Plateaus nur erahnen) und die Bodendenkmäler. Und von denen gab es auf der Runde mehr als genug. Allerdings sind nicht alle wirklich gut erkennbar. So konnten mir zwar zwei Bewohnerinnen von Egensbach bestätigen, dass es da, wo es der Denkmalatlas anzeigt, einen Schlossturm gegeben hat, aber vom Hügel ist nichts mehr zu sehen. Auch der Burgstall oberhalb von Birkensee ist nur für geübte Augen zu identifizieren. Und das Hügelgräberfeld nördlich von Hallershof besteht nur noch aus drei Zentimeter hohen Unebenheiten links und rechts der Allee. Wesentlich besser ist es da um die Kapellenruine St. Ottmar und Ottilien sowie das Öde Schloss bestellt. Während von der Kapelle auf dem Keilberg sogar die Grundmauern freigelegt sind und ein neuerer Turm auf dem Gelände steht, aber nicht begehbar war, ist das Öde Schloss ein klassischer Burgstall mit Wall und Gebäudehügeln, man kann aber klar erkennen, was wo war. Es ist im Gegensatz zum anderen Burgstall auch als Abzweig von den vorbeiführenden Wanderwegen gekennzeichnet.
So interessant das Öde Schloss zu besichtigen ist, so ist es auch für das Hauptproblem der Runde verantwortlich. Denn um nach Offenhausen zurück oder zumindest hinunter zum Weg nach Engelthal zu kommen, hat man nur eher unattraktive Optionen. Man kann entweder auf der Forststraße zum Abzweig unterhalb des Nonnenbergs zurückgehen oder auf einem Waldsteig zunächst Richtung Gersberg weitergehen und irgendwann rechts Richtung Peuerling abbiegen. Das hört sich erst einmal ok an, hat aber einen riesigen Haken. Denn kurz vor Peuerling heißen die Optionen hinein ins Dorf und auf der Kreisstraße einen knappen Kilometer bis zum Sportplatz oder aber mit fast 100 Metern zusätzlichem Anstieg auf einem ungepflegten und ziemlich feuchten, aber wenigstens markierten Weg den Hang unterhalb des Öden Schlosses queren. Alles nicht wirklich prickelnd. Viel besser war da schon der Hammerbachtaler Mühlenweg, auf den ich kurz vor Engelthal stieß und bis zum Ziel folgte. Hier könnte eine Option für eine OWV-Tour liegen, das Problem ist nur der Rücktransport zum Startpunkt in Henfenfeld, da ist mit dem Rufbus noch einiges zu klären, wenn man mit 25 Leuten unterwegs ist. Der Höhepunkt der Tour war allerdings der Sonnenuntergang kurz vor Offenhausen, für den die Wolkendecke, die sich während meines Aufstiegs auf den Keilberg geschlossen hatte, wieder aufriss.
Schlagwörter: aichamühle, birkensee, buchenberg, egensbach, engelthal, frankenweg, hallershof, hammerbachtal, keilberg, leinburg, main-donau-weg, mühlenweg, nonnenberg, ödes schloss, offenhausen, schronsdorf, st. otmar und ottilien