Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Irgendwie brauche ich in der fränkischen Alb immer deutlich länger…

Tour solo, T3, 5,94 km, 315 hm, 2 1/4 h, Ausgangspunkt Unterhirschbach (AS)

Es sollte mal wieder eine gemütliche Runde vor dem Frauenstammtisch werden. Da ich eigentlich mit Begleitung dort hinfahren wollte und Christine im Moment nicht ganz so fit ist, plante ich eine Runde, die in gut zwei Stunden nachbar ist und als Alternative etwas im Bereich des Höhenglücksteigs. Um 14 Uhr sagte mir Christine dann ab, zu spät für eine längere Runde. Nachdem die ursprünglich geplante Runde wohl deutlich einfacher ist, entschied ich mich für Hirschbach und fuhr eine halbe Stunde eher los, weil die Anfahrt komplett über Landstraßen ging.

Vom Parkplatz am Ortsende Richtung Fischbrunn ging ich zuerst zurück ins Dorf und die erste Forststraße hinauf. Nach ein paar Metern bog ich links auf einen Steig ab, der als Zustieg zum Höhenglücksteig gekennzeichnet ist. Diesen verließ ich im Wald bald wieder und fand mich bald an der Mittelbergwand und mitten im Norissteig wieder. Glücklicherweise hat auch dieser Klettersteig überall eine einfache Umgehung, so dass ich nach leichten Orientierungsproblemen trotz Karte und Garmin doch recht locker zum Gipfelkreuz kam. Von dort aus fand ich etwas leichter den Weiterweg und kam im offenen Gelände zwischen den beiden Klettergebieten heraus, stellte aber fest, dass ich bereits eine ganze Stunde unterwegs war. Dennoch folgte ich so weit es das Gelände zuließ, der Planung und stand plötzlich vor dem letzten Stück des ersten Abschnitts des Höhenglücksteigs. Zu dessen Gipfelkreuz war für mich kein Hinaufkommen, aber ich konnte auf der anderen Seite des Felsens abkürzen und erreichte wenige Minuten später die Bergwachthütte. Dort verlor ich erneut den Überblick und kam zwei Minuten später zum Peilstein, der eigentlich nicht auf der Route stand. Zurück und Suchen war nicht, vor allem, weil mir das Gelände links nicht ganz normal aussah, also versuchte ich, irgendwie zur geplanten Route zurückzukommen, was mir auch halbwegs gelang. Nach einem Durchkriechfelsen stand ich auf einmal am Ende des dritten Abschnitts und hatte überraschend sogar etwas Aussicht. Jetzt war ein Weiterweg über den Rutschen markiert, auf dem ich unerwarteterweise am Einstieg zum Höhenglücksteig herauskam. Hier verließ ich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit die geplante Route, die mich noch über Mittagfels und Azelstein geführt hätte, sondern ging auf der Forststraße hinunter nach Hirschbach. Dort nahm ich im Auto ein Wurstbrot als Abendessen zu mir und kam zu einer ganz akzeptablen Zeit im Parks, dem neuen Stammtischlokal, an und hatte noch einen netten Abend bei allerdings ziemlich teurem Lammsbräu Bio-Dunkel.

Ich sollte mir wohl angewöhnen, bei den Touren vor dem Frauenstammtisch andere Zeitmaßstäbe anzulegen als im Böhmerwald. Es war ja schon beim Hochberg so, und jetzt wieder: Ich brauche einfach fast die doppelte Zeit. Woran das liegt, bin ich mir nicht ganz sicher, die vielen Steilstücke und die oft unangenehme Orientierung im Wald spielen aber sicher eine Rolle. Aber jetzt habe ich fünf Monate Zeit, diese Dinge richtig zu planen, weil es während der Winterzeit null Sinn macht, vor dem Stammtisch eine Tour zu gehen.

Soso Da geht der Norissteig durch Überhang Das Gipfelkreuz steht da, wo man es auch vom Tal aus sieht Hirschbachtal Hier kommt der Klettersteig herauf Hütterl oder Scheune? Sanfte Wiesen zwischen den Kletterbergen Trockensteinmauer Karst Darauf verzichte ich lieber mal Ein bisserl Aussicht Erst recht nix für mich Prellstein Durch diesen Tunnel musste ich Schlusspartie Immer ist ein Baum in der Aussicht Da oben war ich zehn Minuten vorher Zurück im Hirschbachtal