Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Am Wahlsonntag aufs Sonntagshorn

Tour mit Coco, T3, 15 km, 1000 hm, 6h, Ausgangspunkt Heutal (ZE)

 

Irgendwie hatte ich schon gehofft, etwas weniger Betrieb vorzufinden, vor allem weil sowohl in Bayern als auch in Österreich gewählt wurde. Leider ein klarer Fall von denkste. Coco war es egal, sie fand genug Spielkameraden vor und auch einige, die nicht ganz verstanden, was sie wollte.

Wir gingen den Gipfel von der Südseite an. So wie es die meisten tun, aber ich traute mir den langen Talhatscher von Laubau aus nicht ganz zu. Das Auto wurde nicht ganz hinten im Heutal abgestellt, sondern vorne auf Parkplatz 2, was zwar erst einmal eine langweilige Forststraße bedeutete, aber immerhin weniger andere Leute mit dem gleichen Ziel. An der Hochalm vorbei folgten wir dem Abzweig bei der Kapelle, wo Coco nach 250 Höhenmetern auf einmal verschwunden war. „Wird nicht weit sein“ dachte ich mir und setzte mich erst einmal zur Brotzeit, und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis ein paar Schafe an mir vorbei bergab rannten, Coco hinterher. Etwa fünf Minuten später kam dann Coco allein zurück und legte sich auf meine Füße: „Beschütz mich!“ Ihre Vorderpfote wurde von einer langen blutenden Wunde geziert. Scheinbar hatte der Leithammel nicht verstanden, dass Coco doch nur rennen und spielen wollte und ihr eine kräftige Watschn verpasst. Von mir gabs erst einige böse Worte und die ganz kurze Leine (was in diesem Bereich ohne Absturzgefahr möglich war) und erst mit etwas Verzögerung Wasser. In den Latschen hab ich sie dann wieder losgelassen, weil ich mir im holprigen Gelände keine Bänder reißen wollte, wenn sie zog. Sie hatte auch scheinbar genug und blieb immer brav in Sichtweite. Auf dem Gipfel war dann wie fast immer Vollversammlung, eine AV-Gruppe war mit Dackel da, den Coco aber nach kurzem Beschnuppern in Ruhe ließ, es war ihr doch etwas zu voll für Spielereien. Abwärts nahm ich sie im kritischen Bereich wieder an die Leine und wählte außerdem den etwas längeren Weg über den Roßkarsattel, bevor wir ausgiebig in der Hochalm einkehrten. Auch hier: Überfüllung hoch zehn. Der Abstieg über die Forststraße verlief dann bis auf eine weitere Begegnung mit ziemlich faulen Hunden absolut ereignislos und ich schaffte es noch, rechtzeitig in Piding ins Wahllokal zu gehen.

Morgendunst Richtung Norden war es bereits klarer Blick über das Heutal zur Winklmoosalm, im Hintergrund der Wilde Kaiser Gschwendteralm(kopf?) vor Loferer Alm vor Loferer Steinbergen Im Latschengürtel zeigt sich der Zahme Kaiser Vorderes Kraxenbachtal und Rauschberg Ostgrat mit Roßkar und Ristfeuchthorn, im Hintergrund Reiteralm, Lattengebirge und Untersberg Die westlichen Nachbargipfel Schnee auf der Nordflanke Was ist da unten los? Sanftes Roßkar Einblick in die Plattentektonik Roßkarsattel mit Peitingköpfl Da oben waren wir vor einer Stunde Schattenspiel zwischen Peitingköpfl und Gschwendteralm(kopf?) Silberdistel Abzweig ins Heutal Viel Schnee beim Zoomexperiment