Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Abschied von Heinz

Tour mit Gudrun und Edith, T2, 17,41 km, 716 hm, 10 1/4 h, Ausgangspunkt Sagwassersäge (FRG)

Keine Angst, dem Heinz geht es nach wie vor sehr gut. Aber der Titel ist leider trotzdem zutreffend, weil er zum Saisonende als Lusenwirt aufhören und sich in den wohlverdienten Unruhestand zurückziehen wird. Also hatte meine diesjährige Tour zum Lusen halt diese kleine besondere Bedeutung. Was mich sehr gefreut hat, war, dass Heinz mich gleich mit Namen begrüßt hat, das ist richtig stark für einen Gast, der nur einmal im Jahr raufkommt und während des Corona-Wahnsinns überhaupt nicht oben war.

Los ging es, weil weder Edith noch ich derzeit 25 Kilometer schaffen und in den Igelbussen immer noch der idiotische Maulkorbzwang ist (auf der tschechischen Seite übrigens nicht), bei der Sagwassersäge. Geplant hatte ich eigentlich zum Tummelplatz die Route über das kleine und große Almeyerschloß, aber dann erwies sich ein unmarkierter Pfad als eher fragwürdig, so dass wir geradeaus Richtung Steinbachklause weitergingen. Das waren zwar zwei Kilometer mehr, aber die konnten wir beim Abstieg wieder einsparen, indem wir auf die kleine Schleife über die Waldhausreibe verzichteten und durch das gesamte Sagwassertal gingen. Und die Steinbachklause ist fraglos ein Juwel, fast noch schöner als mein Nationalparklieblingsplatzerl Reschbachklause. Zum Beleg habe ich gleich vier Fotos von ihr im Bericht aufgenommen. Weietr ging es dann auf dem gleichen Weg wie vor ein paar Jahren bei meinem allerersten Ausflug in die Gegend. Der große Unterschied war, dass heute kein Gewitter von Böhmen herüberzog, wobei ich jetzt nicht mehr abbrechen, sondern es im Lusenschutzhaus aussitzen würde. Weil es so schön war und Heinz die meiste Zeit auf der Terrasse heraußen saß, blieben wir deutlich länger als die „normale“ Stunde, was bitte bei der Gesamtdauer der Tour zu bedenken ist. Anschließend gingen wir noch auf den Gipfel und ließen uns von gerade über die Himmelsleiter heraufgekommene Pfadfinder fotografieren. Ein Versuch meinerseits, mein Superfoto Lusenglühen ohne Sonnenuntergang zu reproduzieren, endete mit einem mehr als mäßigen Ergebnis und ist deswegen auch nicht in diesem Bericht.

Schön war an dieser Tour auch, dass sich Edith und Gudrun bestens verstehen und wir auch in Zukunft öfter zusammen losziehen können und werden. Die Sichtverhältnisse waren brauchbar, wenn auch im Vergleich zum vorangegangenen Wochenende leider nicht ganz so gut, aber es ist fast normal, dass ich an den besten Tagen nicht zum Lusen fahren kann. Gar nicht gut ist mein konditioneller Zustand, es sollte eigentlich nicht sein, dass ich nach gerade mal zehn  Kilometern 300 Meter vor dem Schutzhaus zehn Minuten auf dem Bankerl rasten muss, weil ich vom kleinen Steilstück zwischen dem Abzweig ins Sagwassertal und dem Winterweg gefühlt im Unterzucker gelandet bin. Dabei weiß ich nix davon, dass ich auf einmal Diabetikerin wäre. Vor drei Jahren brauchte ich zwar auch für den Aufstieg vom Markfleckl zum Gipfel 25 Minuten, aber da hatte ich bereits 18 Kilometer mit mindestens fünf Gipfeln vom Gfäll her in den Beinen. Noch schlechter ist, dass ich kaum Fotos gemacht habe und das scheinbar zum Trend wird. Früher waren nach zehn Stunden mindestens 200 Bilder auf der Kamera, dieses Mal gerade 45. Da passt etwas nicht, und es liegt nicht nur daran, dass die Kamera immer mehr rumspinnt. Schließlich waren es zwei Tage vorher in Schmidmühlen (ebenfalls mit Edith) 42 in knapp drei Stunden. Dass ich am Lusen alles schon mal und teilweise mehrfach gegangen bin, soll keine gültige Ausrede sein!

Nährstoffvorrat für den Pflanzennachwuchs Nährstoff in Verarbeitung Wie historisch ist dieser Grenzstein? Spiegel im Wald Steinbachklause Den Steg habe ich gar nicht mehr in Erinnerung Klein aber fein Hangquerung Boubín und Bobík hinter Finsterau Das Ziel vor Augen Endlos und kaum berührt Hummeln beim Festmahl Rückblick auf den Tummelplatz Exakter hätte es kein Statiker hingebracht Weg zum Lusen Blau- und Grüntöne Viel mehr grün als noch vor drei Jahren Bachstufe im Abendschatten Route