Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Kammüberschreitung im Steinwald

Tour solo, T2, I, 16 km, 580 hm, 5 1/4 h, Ausgangspunkt Pfaben (TIR)

 

Endlich war am Tag des Stammtisches für Alternative Heilweisen wieder einmal AKW angesagt. Ideale Voraussetzungen also, um den höchsten Gipfel des Landkreises Tirschenreuth zu besteigen und mein Projekt der Seven Summits der Oberpfalz voranzubringen. Auf Hikr sind zwei Winterbegehungen von der Nordostseite beschrieben, ich hatte allerdings einen anderen Ausgangspunkt im Sinn, der noch ein paar markante Felsgruppen mehr erlaubte. Mein kleiner Neffe Moritz ging heute mit Oma ins Schwimmbad und hatte zwei Feuerkäfer in einem Eimer mitgebracht, die ich noch anschauen musste, also kam ich um 13.15 Uhr in Schwandorf weg und war um 14.21 Uhr auf dem Weg.

Vom Parkplatz geht es zunächst noch die Straße entlang zur goßen Infotafel, von der aus ich dem Waldlehrpfad bis Waldhaus folgte. Dieser macht zunächst einen kleinen Schlenker zum Zipfeltannenfels, der laut dortiger Infotafel die Sphinx des Steinwaldes ist. Ich habe eher ein Kamel gesehen, und das bei einer benachbarten Felsgruppe. Der Zipfeltannenfels selbst ist wohl irgendwo im V. Grad anzusiedeln, die kleine Hochfläche auf seiner Rückseite kann entweder über eine kleine Kletterstelle im I. Grad oder aber über einen bequemen T2-Weg erreicht werden. Nach diesem ersten kleinen Höhepunkt überquert der Waldlehrpfad die Forststraße, die ebenfalls nach Waldhaus führt, zwei mal, beinhaltet dabei Infotafeln zum Thema Quellen und Köhlerei, bevor man nach links zum Saubadfelsen abbiegen kann. Dieser kann über eine Gitterrostleiter erstiegen werden und bietet bei guten Sichtverhältnissen ein feines Panorama von Weiden über den Rauhen Kulm bis hinüber zu Ochsenkopf und Schneeberg im Fichtelgebirge. Im Hintergrund ist sogar die Fränkische Schweiz erkennbar. Leider war es für gute Fotos zu diesig. Nach diesem Abstecher kommt man ziemlich bald am Waldhaus heraus, wo der Weg zur Platte vom Waldlehrpfad abzweigt. Es geht über eine kleine Kuppe mit etwa 20 Metern Höhenverlust schnurgerade in einen Sattel, in dem erneut eine Forststraße gekreuzt wird. Nach dieser bleibt die Steigung immer noch überschaubar und der Weg lange Zeit schnurgerade, bis er etwa zwei Kilometer nach Waldhaus links abbiegt und etwas den Hang hinaufgeht. Hier traf ich erstmals auf andere Wanderer (mit Golden Retriever-Dame). Nach zehn Minuten stand ich plötzlich auf einer Lichtung, rechts von mir der Oberpfalzturm. Dieser wurde natürlich bestiegen, bevor ich auf einem der beiden Bankerln neben dem Gipfelschild meine Brotzeit einnahm. Kaum war das Brot vertilgt, traf von der Burgruine her kommend eine größere Gruppe Senioren aus Berlin ein, die in Fuchsmühl gestartet war. Ich war etwas hinter meinem Zeitplan, also machte ich mich schleunigst auf den Weiterweg und kam nach ein paar Fotostopps kurz vor halb sechs bei der Ruine Weißenstein an. Auch hier ließ ich es mir nicht nehmen, den Bergfried zu besteigen und die Aussicht vor allem nach Osten zu genießen. Allerdings war ich zuvor versehentlich auf dem Rundweg gelandet und hatte meine Stöcke am Burgtor stehengelassen. Das war zwar technisch kein Problem, allerdings verlor ich dadurch zehn Minuten und musste die acht Kilometer des Rückwegs im verschärften Tempo absolvieren. Dazu folgte ich zunächst dem Pfad, der sich nach Friedenfels hinunterschlängelt (auf diesen Abschnitt bezieht sich die T2-Wertung) und nach 300 Metern in eine Forststraße mündet. Dieser folgte ich bis zur zweiten Verzweigung, von wo aus es direkt am Südhang entlang nach Waldhaus zurückgeht. Dabei hat man über die etwa vier Kilometer Strecke 125 Höhenmeter Wiederanstieg zu bewältigen und auch das eine oder andere Fotomotiv. Unterhalb des Waldhauses ist ein Rotwildgehege und ein Rastplatz, an dem ich schon etwas unter Zeitdruck mein Abendbrot einnahm, bevor ich über die Forststraße zurück nach Pfaben ging. Der zweite Teil des Waldlehrpfades wäre möglicherweise 200 Meter kürzer gewesen, aber fünf Stationen wären zu schade gewesen, um einfach daran vorbeizurennen. Am Ende kam ich mit vier Minuten Verspätung am Auto an, was nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn ich mich nicht noch in Friedenfels verfahren hätte. So kam ich zu spät zum Stammtisch, der Vortrag zu einer durchaus interessanten Methode hatte bereits begonnen. Glücklicherweise kamen nach mir noch zwei Leute, so dass mir niemand böse sein konnte.

Fazit: Ich hätte auf die Mittagslasagne verzichten und bereits um 12 Uhr losfahren sollen, dann hätte ich diese schöne Tour wesentlich besser genießen können. Aber ich habe meine Ziele für den Tag auch so erreicht…

Diese glückliche Wildschweinfamilie wird garantiert nicht gejagt Was macht dieses Kamel hier im Steinwald?!? Durchkriechstein Plattgesicht Wie lange wird der rechte Teil noch dranbleiben? Höhere Geometrie Fließquelle Nicht nur Gletscher haben Spalten Blockmeer Wer hat hier die Schiffsschraube abmontiert? Noch Fragen warum die Formation Saubadfelsen heißt? Der tatsächlich höchste Punkt wäre sogar erreichbar, man müsste nur das Geländer überklettern Das Waldhaus ist derzeit geschlossen Der Oberpfalzturm ist hoch genug, um Rundumsicht zu garantieren Junge Triebe Baumnutzung Durchfahrtsperre Die Strecke scheint bei Mountainbikern recht beliebt zu sein Gipfelsteinmann Die Fortsetzung des Steinwaldkammes nach Osten Neusorg Auf der Kösseine war ich auch schon Ebenso auf den beiden höchsten Franken Tiefblick Jungfichtenpaar Überreste der Wolfgrube Siedlungsraum Wurzel Besucherschwund (bezieht sich wohl auf ein Bild auf Hikr) Gut getarnt Neuer Obelisk Bergfried auf Wollsäcken Exakter Schnitt Schießscharte Innenraum Infopavillion Schattenfigur Unten existiert zu meiner Überraschung eine Burgmauer Mini-Wasserfall Wildgehege beim Waldhaus Waldhaushüle mit Felseninsel Fröhliche Wegmarkierung Ich habe viel Zeit Langsam nähert sich die Sonne der Horizontlinie