Tag 2 auf der Schwarzwasserhütte: Am Hohen Ifen wird der 2000er-Fluch besiegt
Tour solo, T3+, 10 km, 720 hm, 6 1/2 h, Ausgangspunkt Schwarzwasserhütte (B)
Am zweiten und eigentlichen Haupttag meines Aufenthalts auf der Schwarzwasserhütte stand der Hohe Ifen auf dem Programm. Die interessante Frage war, ob ich es wenigstens bei einem Startpunkt über 1600 Metern endlich einmal über die 2000er-Marke, an der ich am Vortag relativ kläglich gescheitert war, schaffen würde.
Der Weg ist eigentlich schon auf verschiedenen Portalen ziemlich genau beschrieben, deshalb konzentriere ich mich lieber auf persönliche Details. Ich startete also nach einem gemütlichen Frühstück über den Eugen Köhler-Weg und hatte technisch keine Probleme. Die schwierige Stelle beim Wanddurchbruch ist gut seilversichert, was ich nutzte. Vorher traf ich bei der Ifersguntalpe jede Menge Ziegen und Hühner an, die Fotos sind aber mittlerweile der verschärften Quote zum Opfer gefallen. Am Gipfel war wegen Überfüllung geschlossen, was beim herrschenden AKW auch wegen der Seilbahn von der Auenhütte zur Ifenalpe zu erwarten war, also machte ich meine Brotzeit etwas abseits und genoss einfach die Sonne, die Aussicht und natürlich die Tatsache, dass ich trotz kurzer Bedenken vor der seilversicherten Stelle (etwa die 2000 Meter-Marke) den Gipfel doch erreicht hatte. Am Rückweg durfte ich diverse Kuriositäten bestaunen, wobei einige davon durchaus Sinn machten, wie beispielsweise der etwa 12-jährige, der von seinem Vater auf dem markierten Weg, also im relativ harmlosen Gelände, am Sicherungsseil geführt wurde. Auch kamen im Abstieg nicht alle Aspiranten mit der Seilversicherung zurecht, aber ich hatte jede Menge Zeit und ließ die Mädels vor mir in Ruhe hinunterkrabbeln. Zurück an der Schwarzwasserhütte genehmigte ich mir erst einmal einen adeligen Unsinn, der so groß und gut war, dass ich später kein Abendessen mehr benötigte. Im Gegensatz zur Nacht zuvor war ich im Lager allein und schlief auch ziemlich ordentlich. Die Freude war am nächsten Morgen allerdings wie weggeblasen, denn nicht nur meine Knie protestierten, es war auch angesprochenes APW. Also nix Sonnenaufgangsfotos und Diedamskopf (und Extrabericht über den dritten Tag), sondern direkter Abstieg und eine gemütliche Fahrt über Riedbergpass und Hittisau (günstig tanken) nach Isny, wo ich im Stadtpark noch ein paar anmutige Fotos von einem Schwan machen konnte und abends beim Slam genau das Gegenteil vom Freitag erlebte. Kritische Texte sind in Deutschland vor allem in anderen Sprachen leider nicht so erwünscht, und wenn, dann sollen sie sich bitteschön gefälligst auf das primitive Niedermachen nicht linksgerichteter Politiker beschränken…
Schlagwörter: eugen-köhler-weg, grappa, hoher ifen, ifersguntalpe, schwarzwasserhütte