Es gibt auch Aussichtstürme mit sauberen Fensterscheiben
Tour solo, T1, 20,93 km, 520 hm, 6 3/4 h, Ausgangspunkt Eslarn (NEW)
Normalerweise habe ich ja auf Aussichtstürmen ein kleines Problem beim Fotografieren. Denn in der Regel sind (zumindest in Bayern) Fenster installiert, die nicht geöffnet werden können und auch nicht regelmäßig geputzt werden. Das wirkt sich natürlich massiv auf die Bildqualität aus. Aber es gibt auch Ausnahmen.
Dazu gehört neben einigen böhmischen Türmen sowie Bergfrieden, bei denen gar keine Fenster existieren der dem OWV Eslarn gehörende Turm auf dem Stückberg oder auch Stückstein. Es gibt verschiedene Auf- und Abstiegsrouten sowohl von Eslarn als auch Schönsee aus, ich habe mir eine eigene zusammengebastelt und sie dann bei der Einkehr spontan noch etwas verlängert. Aber: In dieser Form ist die Runde nicht ganz empfehlenswert, denn man ist insgesamt doch fast acht Kilometer auf Asphalt unterwegs. Da bietet sich eher ein Start am Lindnerbrunnen an, an dem ich auf dem Rückweg vorbeikam. Sehr empfehlenswert sind jedoch neben dem Turm der Eslarner Wildpark, auch wenn heute die Tiere im Schatten herumdösten und nur schwer zu entdecken waren, und die Einkehr beim Lindauer Wirt. Diesen hatte ich ursprünglich nicht zwingend auf der Runde vorgesehen, entschied mich aber spontan für den Abstecher und das war gut so. Man kann ihn auch bei anderen Runden im Grenzgebiet zwischen Friedrichshäng und Tillyschanz ansteuern, so dass meine Einkehr sicher keine einmalige Angelegenheit bleiben kann, ohne mich beim Ziel zu wiederholen. Das Dunkle war vom Rhanerbräu und die warme Brotzeit frisch zubereitet. Dabei bewegte sich der Preis mal wieder mehr in böhmischen Regionen als in bayerischen. Ansonsten war die Runde recht einsam, ich traf zu Beginn zwei Landwirte auf der Wiese an und dann bis kurz vor der Einkehr niemanden mehr. Dann war ein älterer Herr noch überraschter als ich, er wollte im Holz nördlich der Lindau nach Pilzen schauen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit war jedenfals sehr hoch. Länger begleitet wurde ich von der Hündin des ersten Landwirts, die mir mindestens 20 Minuten nachlief, bis die zweite Landwirtin sie zurückjagte. Ich war ja sehr erfreut über diese Zuneigung, aber den ganzen Tag die Verantwortung für einen fremden Hund übernehmen? Nicht unbedingt. Als ich auf dem Rückweg erneut bei ihr vorbeikam, beschränkte sie sich auf ein Ankuscheln und Streichelnlassen. Karlie hätte sich garantiert extrem gut mit ihr verstanden, musste aber daheimbleiben, weil er sich am Samstag auf dem Čerchov ziemlich danebenbenommen hatte. Da ist man nur mal zehn Tage auf Lehrgang und der Hund ist total versaut. Kein Gehorsam, an der Leine ständig gezogen und dank Reservefrauchen wieder zum totalen Bettelsack zurückentwickelt.
Auf dem Heimweg kam ich zur Erkenntnis, dass ich mir noch einen Eisbecher verdient hatte und steuerte die Eisdiele in Nabburg an. Dieser Eisbecher war dann teurer als das Kasseler mit Bratkartoffeln und Kraut.
Schlagwörter: eslarn, kreuth, lindau, lindauer waldhaus, lindnerbrunnen, ödmeiersrieth, premhof, schönsee, stückberg, stückstein, wildpark