Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Unterwegs da, wo noch fast jedes Dorf ein gutes Wirtshaus hat

Tour mit dem FAV Hersbruck, T2, 21,92 km, 449 m Aufstieg, 401 m Abstieg, 7 1/2 h, Ausgangspunkt Vilseck (AS)

Vielerorts wird ja nicht ganz zu Unrecht über das Aussterben der Wirtshäuser gejammert. Da habe ich mich auch schon daran beteiligt, siehe Regental. Es gibt aber immer noch Gegenden, die von diesem Unphänomen bisher fast gänzlich verschont geblieben sind. Eine davon ist das Gebiet nördlich und westlich von Sulzbach-Rosenberg. Viele dieser tollen Wirtshäuser habe ich ja schon besucht und auch teilweise selbst Gruppen hingeführt, dieses Mal war ich wieder Mitgeherin bei Gaby Söhnlein und dem FAV Hersbruck. Die Einkehr war in Edelsfeld beim Heldrich, an der Mauer steht etwas vom Goldenen Greif.

Da wir erstens mit dem Zug nach Vilseck fuhren (mein Auto stellte ich am Ziel in Neukirchen ab) und ich zweitens nach der Wanderung noch zum Handball in Schwarzenfeld gehen wollte (und auch ging), musste der Hooligan sehr zum Frust meiner Hersbrucker Freunde daheimbleiben. Aber beim nächsten Mal darf er wieder mit. Die Strecke ergibt sich dieses Mal aus gleich drei Kartenskizzen, 1:100 000 wäre doch etwas zu unübersichtlich. Da die Lichtverhältnisse eher fotounfreundlich waren, ist das vertretbar. Ansonsten war es eine typische Gaby-Tour, sehr abwechslungsreich und auch immer wieder kleine Extras am Wegesrand. Höhepunkt für mich war natürlich der Burgstall Hartenfels kurz vor dem Ziel, aber auch die Altstraßenspuren zwischen Schlicht und Oberweißenbach waren nicht zu verachten. Apropos Oberweißenbach: Ganz traurig war ich dort über einen im Zwinger eingesperrten Boxer. Bei Schäferhunden oder Rottis kann ich es ja noch dulden, aber Boxer gehören ins Haus und zur Familie!!

Damit zum Heldrich: Wie beim FAV gewohnt waren wir zur Mittagseinkehr dort und wurden exzellent verwöhnt. Ich hätte die Option gehabt, mir erst eine Waldpilzsuppe und dann ein Schäuferl zu bestellen, entschied mich aber dann für keine Suppe und einen Waldpilzbraten, bei dem eigentlich nur zu bemängeln ist, dass das Foto davon nicht gut genug für diesen Bericht wurde. Hintergrund für die Entscheidung war, dass ich bereits wusste, dass am nächsten Tag eine ausgewachsene Schaufel vor mir auf dem Tisch stehen würde, und zwei Mal hintereinander das Gleiche ist außer fad nur langweilig. Deswegen bekommt ja unser Hooligan auch jeden Tag andere Beilagen zu seinem Suppenfleisch. Das Schäuferl beim Heldrich ging zwar letztendlich auch Richtung ausgewachsene Schaufel, aber wie gesagt… Das dunkle Bier war aus Veldenstein, was will ich mehr? Die Hell-Trinker hatten es noch besser, da kam das Bier aus der Hausbrauerei, aber die produziert halt leider kein Dunkles.

Das wars dann auch schon wieder, wir erreichten Neukirchen nach einer genüsslichen und trotz Wolken aussichtsreichen Rast auf dem Hartenfels kurz nach 17 Uhr, was bedeutete, dass ich zumindest zur zweiten Halbzeit des Damenspiels in Schwarzenfeld ankam. Meine nächste Teilnahme an einer FAV-Tour steht auch schon fest, es ist immer wieder schön, mit netten Leuten die Natur zu durchstreifen.