So war der Hüttenaufstieg eigentlich nicht geplant
Tour mit dem DAV Amberg, T4, 7,52 km, 856 hm Aufstieg, 263 hm Abstieg, 4 3/4 h, Ausgangspunkt Zürs (BZ)
Nach vier Jahren entschloss ich mich, einmal wieder an der Hüttentour der Sektion Amberg teilzunehmen. Ziel war die Stuttgarter Hütte auf der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg, von der aus einige Gipfel erreichbar sind, die auf meiner erweiterten Projektliste stehen. Leider lief nichts so wie geplant, aber auch so hatte das Wochenende durchaus seine positiven Seiten. Am Freitag stiegen wir nur zur Hütte auf und nahmen den Hüttengipfel mit, so dass ich mich nicht großartig mit der Wegbeschreibung aufhalte, sondern mich mehr auf die Gschichterln rund um die Tour konzentriere.
Wir starteten also 22 Mann bzw. Frau stark um sieben Uhr an der Feuerwache in Amberg. Der Busfahrer bevorzugte Autobahnen und wählte deshalb die Route über Kufstein und Innsbruck. Die ist zwar 100 Kilometer länger als über Ettal und Reutte, aber angeblich ohne Zeitverlust. Mag sein, als Folge davon erreichten wir Zürs statt wie am Telefon angekündigt gegen zwölf Uhr mittags erst kurz vor zwei, womit die Aufstiegsvariante über Ulmer Hütte und Valluga nicht mehr machbar war. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, weil es ja noch den Weg über das Monzabonjoch und die Wösterspitzen gibt. Aber auch diese Variante musste ich knicken, weil es kurz vor der Ankunft auf einmal hieß, dass wir uns am Sonntag um 15 Uhr an der Seilbahnstation unten in Lech treffen und ich damit den größten Teil dieses Weges beim Abstieg sowieso gehen würde. Also ging ich zusammen mit allen anderen (mir wären allerdings einige Leute auf meiner Variante über die Wösterspitzen gefolgt) auf dem Normalweg zur Stuttgarter Hütte. Das Wetter war kaiserlich, die Temperatur angenehm, die Alpwiesen saftig und die Kühe fotogen, kurz gesagt, ein genussvoller Aufstieg. Die meisten ließen ihr Gepäck oder zumindest einen Teil davon ab der Trittalpe mit der Materialseilbahn zur Hütte bringen, ich hatte aber noch zwei Apfelvierterln im Rucksack und keine kleinere Tasche, also schleppte ich. Auf der Hütte genehmigten wir uns erst einmal ein Getränk, weil wir auf die Zimmerverteilung warten sollten. Diese dauerte ein Stünderl, so dass wir noch locker auf den Trittwangkopf hinaufsteigen konnten. Auf dieser Etappe gingen nur Anna, eine der beiden Petras und der zweite Wolfgang mit, aber das machte gar nix. Der Aufstieg ist ganz einfach, immer dem Auge nach, weil es keinen Pfad gibt, aber halt heftig steil. Deswegen auch T4. Bei Nebel muss man aufpassen, dass man nicht zu weit nach links (Westen) gerät, weil es da senkrecht hinuntergeht. Oben war die Rundumsicht ganz gut, vor allem wenn man bedenkt, dass der Trittwangkopf doch der niedrigste Berg in der Gegend ist. Nach einem Päusli stiegen wir wieder ab und kamen genau rechtzeitig zum Abendessen. Als Bergsteigeressen gab es Linsen mit Nudeln und Frankfurtern, eine interessante Kombination. Es hätte nur etwas mehr sein können. Danach gab es noch einen halbwegs brauchbaren Sonnenuntergang, mit dem auf der Tölzer Hütte letztes Jahr konnte er aber nicht einmal ansatzweise mithalten. Der Wetterumschwung kündigte sich also bereits an. In der Hütte trotzen wir diesen Tatsachen und machten uns an die Planungen für Samstag, es waren schon ganz große Taten, die wir da vorhatten. Was daraus wurde, steht im nächsten Bericht.
Schlagwörter: lech am arlberg, pazuelalpe, steeg, stuttgarter hütte, trittalpe, trittwangkopf, zürs