Bergpoesie einer Bergpoetin

Oder ist Waldpoesie einer Waldpoetin zutreffender?

Lange überfällig und unter besonderen Voraussetzungen

Tour solo, T2, 17,76 km, 379 hm, 6 1/2 h, Ausgangspunkt Eixendorf-Ost (SAD)

Ich war ja schon öfter im Gebiet um den Eixendorfer Stausee unterwegs. Aber ich bin noch die die Umrundung gegangen. Also wurde es höchste Zeit, das einmal zu tun. Und es wird nicht das letzte Mal sein, denn die Voraussetzungen werden nicht mehr lange so bleiben. Denn der See wurde vor zwei Jahren wegen Umbaumaßnahmen am Staudamm stark abgesenkt, wodurch einiges an die frische Luft (und damit in Sicht- und Fotoweite) kam, was sich sonst unter der Wasseroberfläche versteckt. Ein Teil davon war sogar zugänglich, während man sich von anderen Objekten besser fernhält, wenn man nicht im Schlamm oder gar Sumpf versinken will.

Eine weitere besondere Voraussetzung war meiner Verblödung geschuldet, denn ich hatte nicht zum ersten Mal in diesem Jahr statt der Wanderschuhe meine normalen Halbschuhe angezogen. Und wieder habe ich es erst gemerkt, als es zu spät war. Dieses Mal beim Betreten des Lorenz-Werkverkaufs, weil ich logischerweise die ganze Sache mit einem größeren Chips-Einkauf verband. Um 17 Uhr war außerdem noch Tea time, die selbstredend der wahre Grund war, warum ich genau diese Runde gegangen bin. Unterwegs rief dann mein Vermieter an und wollte, dass ich zurückkomme, weil um 13 Uhr der Handwerker mit den neuen Rauchmeldern da wäre, aber das hätte er mir einen Tag früher mitteilen müssen. Traurig ist der Zustand des Salzfriedls, die nicht mehr erreichbare Homepage deutet eher auf eine längere Schließung als eine Winterpause hin. Dafür war das Panoramahotel in Gütenland offen und hatte eine gute warme Brotzeit für mich. Hier wurde ich Zeugin von zwei ganz besonders depperten Urlaubsgästen, die meinten, dass sie nicht nur die Beilagen von Currywurst und Schaschlik willkürlich in einen Salatteller ändern, sondern sich dann zusätzlich noch gratis vom Salatbüffet bedienen konnten. Als die sehr freundliche Bedienung ihnen klarmachte, dass das so nicht gehe, wollten sie sich gleich beim Chef beschweren. Gut, dass ich kein Hotel leite, die hätten von mir richtig was zu hören gekriegt. Erfreulich aktiv und fotografierwillig war die Tierwelt, ein Teil der Ergebnisse ist weiter unten zu sehen.

Zur Tea time kam ich dann sogar etwas früher und konnte Ursel bei der Vorbereitung helfen. Meinen Füßen haben die Halbschuhe nicht wirklich geschadet, den Schuhen selbst schon eher, zumindest war die Reinigung um einiges schwieriger als bei den Wanderschuhen. Aber die sind ja auch nicht aus Wildleder. An einigen Stellen waren die Sohlen auch ziemlich grenzwertig, aber manchmal kann man mangelhafte Ausrüstung auch mit Routine ausgleichen. Man sollte es nur nicht zu oft tun.